Münster von oben - Türmerin Martje Thalmann

Shownotes

„Meine Stelle als Türmerin vereint eigentlich in sich alles das, was Münster ausmacht. Also Moderne und Tradition gehen in Münster überall Hand in Hand, am deutlichsten sichtbar bei der Türmerinnen-Stelle.“

Jeden Abend, außer dienstags, blickt die Türmerin von ihrem Turmzimmer der Kirche St. Lamberti auf die Stadt hinab: Martje Thalmann setzt Münsteraner Traditionen fort, die in der Stadt seit Jahrhunderten bestehen und lässt die ganze Welt daran teilhaben. Sie hält Ausschau nach Bränden und tutet ihr historisches Kupferhorn. Warum sie als Türmerin heute sogar einen eigenen Blog schreibt, wieso es dienstags in Münster nicht brennt und welche Ausflugsziele im Münsterland sie in ihrer Freizeit am liebsten besucht, erfährst Du in dieser Folge von „Hör mal, wer da reist“.

Weitere Infos zur Folge unter: www.dein-nrw.de/podcast-episode-neun | www.tuermerinvonmuenster.de

Moderatorin: Claudia Linzel | Webseite: www.dieleichtigkeitderkunst.de

Gast: Martje Thalmann | Webseite: www.tuermerinvonmuenster.de

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Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.

Transkript anzeigen

00:00:00: Meine Stelle als Türmerin vereint eigentlich in sich alles das, was Münster ausmacht, also Moderne und Tradition gehen in Münster überall Hand in Hand, am deutlichsten sichtbar bei der Türmerinnen-Stelle.

00:00:14: Music.

00:00:34: Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.

00:00:39: Mit diesem schönen Zitat von Mahatma Gandhi möchte ich mich nun mit euch auf den Weg in die Stadt des Friedens begeben.

00:00:46: Und welche Stadt in NRW steht Synonym für Frieden und das schon seit 375 Jahren?

00:00:54: Genau. Heute reise ich mit euch nach Münster und zwar in den Turm der Lamberti-Kirche zu Martje Thalmann. Der ersten Türmerin Münsters.

00:01:05: Bei wunderschönem Ausblick auf das Ensemble der Giebelhäuser, der Himmelsleiter von Billy Tenner und das umliegende Münsterland, erfahren wir hier mehr zur Geschichte der Friedensstadt

00:01:16: und warum das Tuten des Türmers beziehungsweise der Tümerin, mit einem Friedenssignal gleichzusetzen ist.

00:01:24: Nur an einer Stelle mag es hier und heute vielleicht nicht ganz so friedlich zugehen, denn ganz gespannt bin ich auf die Geschichte der Täuferkäfige

00:01:33: doch bevor ich zu viel verrate, begrüße ich nun ganz herzlich Martje. Kleine Martha, schön, dass wir dich hier oben in luftiger Höhebe suchen dürfen.

00:01:43: Bitte verrate uns deinen Weg ins friedliche Münster. Ja, herzlich willkommen in der höchsten Amtsstube der Innenstadt von Münster. Ich bin

00:01:54: jetzt seit acht Jahren schon hier und immer noch jeden Abend begeistert von diesem Platz, von diesem Ort mitten in der Geschichte.

00:02:03: Und Türmer gab es schon seit dem 14. Jahrhundert, deswegen bin ich auch jedes Mal so aufgeregt, wenn ich wieder hier bin und mir überlege,

00:02:11: meine Güte, so lange standen schon Menschen vor mir hier und haben diesen Beruf gemacht, den ich heute ausüben darf. Ich habe davon online gelesen,

00:02:21: bei der Jobbörse und ich wusste sofort, darauf muss ich mich bewerben. Das ist ja so kurios, dass es so etwas Tolles noch gibt. Brauchtumspflege.

00:02:31: Ihr lieben Hörenden, ihr merkt schon, auch hier oben, in wie viel Meter sind wir denn hier hoch, etwa auf 70 Meter? Kriegen wir das geschehen der Stadt Münster noch ein bisschen mit, also freut euch auf ein äußerst lebendigen Podcast.

00:02:45: Sag mal, bevor du nach Münster gekommen bist, was hast du denn da gemacht? Wie bist du geprägt und aufgewachsen? Ich bin in einem Musikerhaushalt groß geworden auf dem Lande bei Bremen.

00:02:56: Und eigentlich stand für mich fest, dass ich immer Musik machen werde und das tue ich auch bis heute.

00:03:03: Aber man muss natürlich auch was Vernünftiges lernen, also wurde ich Lehrerin.

00:03:09: Dann aber relativ schnell gemerkt, nein, das ist noch nicht mein Zielort.

00:03:14: Und dann hatte ich Musik und Geschichte als Hauptfächer studiert und habe mich auf die Suche gemacht nach etwas, wo ich Wurzeln schlagen könnte.

00:03:25: Bis dato immer Nomaden Leben gehabt, mit verschiedenen Gruppen durch die Welt getourt und dann kam mir das genau richtig.

00:03:33: Münster. Münster suchte einen neuen Türmer oder eine neue Türmerin und ich habe

00:03:40: gewusst, das ist es, großartig, so was geschichtsvolles, das versuche ich.

00:03:46: Bei Wurzeln schlagen denke ich ja erstmal an Erde und Boden, aber du hast gedacht, direkt in die Höhe. Hier bin ich Höhenenentspannt, wo andere tiefenentspannt sind, pendel ich hier mein inneres Gleichgewicht mitten in der City,

00:04:00: mit Blick auf alle Häuser rumherum. Brauchen wir denn eine bestimmte Ausbildung,

00:04:04: um Türmer oder Türmerin zu werden? Also mein Studium Musik und Geschichte war jetzt zufällig genau richtig, weil es ist geschichtsträchtig und man hat ein Instrument, das Türmerhorn zu tuten oder zu blasen, aber es ist

00:04:19: keine Voraussetzung. Das Wichtigste ist eigentlich, sich auskennen mit der Geschichte Münsters.

00:04:26: Und auch hier vor Ort wohnen und bereit sein, immer noch dazuzulernen, denn Münsters Geschichte ist so reichhaltig, da reicht ein ganzes Leben nicht.

00:04:35: Das stimmt. Du hast eben beim Kennenlerngespräch so nett gesagt, dass sich hier in deinem Turm alles eint, das Moderne, das Traditionelle. Ja, ich finde immer meine Stelle als Türmerin vereint eigentlich in sich

00:04:48: das, was Münster ausmacht. Es ist sehr geschichtsträchtig. Türmer gibt es seit dem 14. Jahrhundert und es wird fortgeführt bis heute und heute habe ich sogar

00:04:59: WLAN im Turm, also Moderne und Traditionen gehen in Münster überall Hand in Hand, am deutlichsten sichtbar bei der Türmerinnenstelle.

00:05:09: Ich habe ja auch gedacht, dass du ausschließlich ein Kupferhorn benötigst und frage mich, warum du hier auch einen Rechner stehen hast.

00:05:17: Hast du noch zusätzliche Aufgaben? Den Dienstrechner habe ich hier in der Türmerstube stehen, weil zu meinen Aufgaben auch gehört, einen Blog zu schreiben. Ein Artikel pro Monat etwa und für die Recherche bin ich auch im Internet unterwegs

00:05:31: und ich beantworte natürlich auch Fanpost.

00:05:33: Post an den Turm oder wie? Es gibt so viele Fragen aus aller Welt. Was macht ihr da in Münster? Meint ihr das ernst? Wohnst du auf dem Turm?

00:05:42: Kann man dich besuchen? Nein ist der Spoiler.

00:05:46: Aber virtuell geht das mittlerweile. Wir haben von Münster Marketing eine App, wo man Münster entdecken kann und auch auf den Turm gehen. Explore Münster. Da kann man dann sehen, wie ich hier oben stehe und was ich so mache.

00:06:01: Was war denn so der erste Eintrag über Münster, wo du gedacht hast, och, das wusste ich über die Stadt noch gar nicht. Oh, gute Frage.

00:06:09: Ich war ja durch das Geschichtsstudium ein bisschen vorbereitet, so dass ich die Highlights, also Westfälischer Frieden und die Low Lights, die Täuferbewegung, die eskaliert ist, schon kannte.

00:06:23: Ja, mittendrin gibt es immer wieder so kleine geschichtliche Details, die mir neu sind, Geschichten um die Malerfamilie Tom Rink zum Beispiel, finde ich sehr interessant.

00:06:33: Die haben ja auch den Westfälischen Frieden porträtiert. Ich lerne so viel dazu, auch durch Stadtführungen. Ich mache hin und wieder da bei Kollegen welche mit und

00:06:42: man geht zwei Meter in Münster und schon hat man wieder ganze Romane zu erzählen. Es ist wirklich sehr reichhaltig. Vielleicht fangen wir mal an mit dem Historytainment.

00:06:51: Der Westfälische Friede, welche Stichpunkte sollte man dazu kennen? Hier in Münster ist es auf jeden Fall wichtig, dazu

00:06:59: den Friedenssaal zu besuchen. Da kriegt man die Fakten.

00:07:03: Es gibt ganz tolle Stadtführungen von verschiedenen Vereinen zum Thema und im Studium war ich vorbereitet, dass es also hier diesen historischen Friedenssaal gab.

00:07:14: Wo debattiert worden ist, also Deutschland, wie es heute existiert, gab es ja damals nicht. Wir befinden uns 1648, da war der Friedensschluss.

00:07:25: Und der 30-jährige Krieg im siebzehnten Jahrhundert war also ein Flickenteppich Europas und alle hatten sich gegenseitig in den Haaren und in Münster wurde diskutiert, wie man denn

00:07:39: Frieden schaffen könnte und alles unter einen Hut bringen, alle Standpunkte der europäischen Beteiligten mit bedenken

00:07:48: und es möglichst vielen

00:07:50: Recht machen. Es wurde Münster ausgewählt, weil Münster eben eine renommierte katholische Bischofsstadt war

00:07:59: und Osnabrück wurde ausgewählt als Sitz für die Verhandlungen und die Treffen der Protestanten

00:08:06: Und dann wurde sich ausgetauscht.

00:08:10: Per Pferd damals noch, keine E-Mails, unterwegs. Da dauerte das alles etwas länger. Und während die am Diskutieren waren ging der Krieg natürlich weiter.

00:08:21: Aber am Ende steht der Westfälische Friede als der

00:08:27: Europäische Friede, der durch Dialog passiert ist, durch miteinander reden, durch sich einig werden, durch Kompromisse schaffen und dieses Toleranz durch Dialog,

00:08:39: das hat auch ein Künstler namens Eduardo Chelida aufgegriffen seine Skulptur zum Thema, die heißt auch Toleranz durch Dialog, findet sich im

00:08:49: Rathausinnenhof. Es ist eine wunderschöne Bank, wo man sich auch hinsetzen kann und das nachspüren kann.

00:08:57: Was hat der Westfälische Frieden damals mit der Stadt gemacht? Wir sagen ja gerne beim Marketing

00:09:05: Erfolgreich Tagen seit 1648 und das äh stimmt wirklich. Es es ist die Westfalen-Metropole Münster und auf kleinstem Grund finden sich hier wirklich Internationalitäten, allein auch durch den

00:09:20: Status als Studentenstadt kommt ja immer wieder frischer Wind herein

00:09:25: und wir sind hier nicht abgeschnitten von allem, sondern es findet immer Fluktuation und Austausch statt,

00:09:31: dadurch, dass gleichzeitig so viel bewahrt wird und so viel über die Geschichte geforscht und gelehrt und sich ausgetauscht wird, wird ja auch viel

00:09:41: bewahrt und das ist dieses Historytainment, das ist also zugleich alt

00:09:47: und modern ist. Du hast gerade schon die Stahlbank im Innenhof des Rathauses angesprochen, ist das Teil der Skulpturprojekte, die hier alle

00:09:59: zehn Jahre stattfinden?

00:09:59: Genau, es sind alle zehn Jahre ist eine riesige Open Air Kunstveranstaltung, alle sind ganz begeistert und mit eingebunden und diese Skulptur ist eben Teil des Ganzen und es gibt noch mehr im öffentlichen Raum. Das ist das Schöne an Münster.

00:10:15: Manches, wo man nicht genau weiß, was ist das? Im Zweifelsfall ist es immer Kunst und zwar von den Skulpturprojekten.

00:10:21: Das lohnt sich auch, hierher zu kommen. Es lohnt sich immer nach Münster zu kommen, aber eben besonders zu diesen Highlights. Dann schlage ich doch jetzt mal eine Brücke zu einem Thema, das ich auch unbedingt ansprechen möchte. Wir sind ja hier ganz ausnahmsweise oben in deinem Büro hier oben im Turm

00:10:38: sind vorbeigelaufen an den Wiedertäufertürmen, Wiederteuferkäfigen und dort befinden sich

00:10:45: Lämpchen drin. Das ist auch Teil der Skulpturprojekte und zwar von neunzehnhundertsiebenundachtzig. Solange flackern die Irrlichter, so heißt das dort schon. Das soll die

00:10:56: unruhigen Seelen der ermordeten Täuferanführer symbolisieren, bei Wind.

00:11:03: Und die sind gerade ausgeschaltet, weil wir alle den Blick in den Himmel richten. Im Moment sollen sie nicht ablenken, deswegen haben sie

00:11:10: Pause und werden voraussichtlich nach dem März wieder flackern im Winde, weil genau da drüber befindet sich jetzt grad die schöne Himmelsleiters-Skulptur von Billy Tenner.

00:11:22: Ja. Die Wiedertäufer, Körbe, drei an der Zahl. Was habe ich mir denn unter der Geschichte der Wiedertäufer vorzustellen?

00:11:31: Klingt jetzt erstmal nicht so gruselig, wie ich's angeteased habe. Ja, wenn man da schon mal weiß, es sind Leichen da drin gewesen, die nie entfernt wurden. Das ist das, was manchen noch im

00:11:43: Kopf schwebt, das ist natürlich schon mal gruselig und ich werde oft gefragt, habe ich denn keine Angst, wenn ich jeden Abend daran vorbeigehe, ob da noch Geister spucken? Ja

00:11:53: Nun, der Hintersinn war, dass man ihnen ein christliches Begräbnis verwehren wollte und deswegen hat man die Leichen, also dort drin gelassen in den Körben. Die wurden wirklich nie entfernt und es sind

00:12:07: wirklich die originale von fünfzehnhundertsechsunddreißig. Zwei Jahre zuvor

00:12:14: kam diese Täuferbewegung auch nach Münster.

00:12:19: Es war die Zeit der Reformation, man kennt Martin Luther und Zwingli und alle, wie sie die Gesellschaft

00:12:27: reformieren wollten und mancherorts hat das gut geklappt, zunächst auch in Münster war alles friedlich.

00:12:35: Die Bewegung kam aus den Niederlanden, der Täufer, also die Idee war die Welt geht

00:12:40: zu Grunde und bevor die Welt zugrunde geht, sollte man sich möglichst noch einmal vergewissern, dass man auf jeden Fall

00:12:49: zu Gott gehen wird und sich noch einmal taufen lassen

00:12:54: als Bestätigung des richtigen Glaubens. Der alte Glaube des Katholische, das sollte abgestreift werden.

00:13:02: Leider ist es dann binnen kurzer Zeit extrem hat sich radikalisiert und es ist aus dem Ruder gelaufen.

00:13:12: Weil die Welt natürlich nicht untergegangen ist.

00:13:15: Fünfzehnhundertvierunddreißig, als das begann hier in Münster und dann musste man sich rechtfertigen und dann wurden die Ideen radikaler und radikaler und radikaler. Die Stadt wurde belagert, am Anfang durften noch manche die Stadt verlassen, die da nicht mitmachen wollten

00:13:31: und dann war es aber irgendwann so, es kam niemand mehr rein, es kam keiner mehr raus und dann

00:13:37: ist alles so schlimm aus dem Ruder gelaufen. Ich könnte jetzt noch stundenlang weitererzählen, was alles passiert ist, aber um's kurz zu halten. Die Stadt wurde belagert, der Fürst Bischof Franz von Waldeck hat dann geschafft, die Stadt wieder einzunehmen durch Verrat

00:13:51: und die, die man gekriegt hat, nämlich Jan von Leiden, das ist der selbstgekrönte König, gewesen

00:13:58: hat man zu Tode gefoltert in einem Schauprozess und mit glühenden Zangen. Oh Gott. dDn Bernd Knipperdolling, den Stadthalter, hat man auch gefoltert mit blühenden Zangen.

00:14:09: Die Zangen sind übrigens im Stadtmuseum noch erhalten. Kann man sich angucken, wie das genau gewesen ist.

00:14:15: Und den dritten sogenannten Anführer, das war eigentlich gar kein Anführer, das wird immer verkürzt dargestellt, es sind drei Körbe an der Lamberti-Kirche und es müssen ja drei Anführer gewesen sein. Der dritte

00:14:26: Der Bernd Kräching, das war der Bruder von Heinrich Krächting, aber der ist geflohen. Der hat's geschafft aus der Stadt raus und hat

00:14:35: seinen Glauben weiterführen können und es über 80-jährig irgendwo verstorben.

00:14:41: Und den Bruder, damals war er die Sippenhaft, den hat man dann noch genommen, der war eigentlich unwichtig, aber eben als Exempel wollte man den auch haben und dann hat man die drei

00:14:52: Täufer unten gefoltert in die eigens angeschafften angefertigten Körbe gesteckt und am Kirchturm

00:15:00: zur Schau gestellt mitten in der Stadt. Es ist also nicht Kirchengeschichte, sondern eher Stadtgeschichte.

00:15:06: Ich finde das gut, dass es mittendrin ist hier und

00:15:10: zur Stadtgeschichte gehört, dann würde es verschwinden in irgendeinem Museum, dann hätte nur ein kleiner Teil der Gesellschaft die Gelegenheit, das zu sehen und darüber zu erfahren, was neben dem großartigen Westfälischen Frieden

00:15:24: auch in Münster passiert ist. Du hast gerade erzählt, dass die Körbe Stadteschichte sind und nicht Kirchengeschichte. Du bist ja eigentlich,

00:15:32: beziehungsweise die Türmer, sind ja auch Stadtgeschichte, nicht wahr? Genau, das ist in Münster auch ein kuriosum, das ist anders als in anderen Städten, wo es noch Türmerinnen oder Türmer gibt.

00:15:43: In Münster ist es immer noch wie es immer war.

00:15:47: Die Türmer waren städtische Angestellte. Das ist bis heute so. Die Kirche ist jetzt nur der Ausübungsort,

00:15:55: weil Sankt Lamberti als Stadt und Marktkirche mitten im Zentrum steht und bis heute ist es der höchste Punkt. Von da aus kann man sehr gut beobachten, ob Feinde kommen oder

00:16:08: viel häufiger, ob es irgendwo brennt und Brände habe ich auch schon entdeckt. Also die Geschichte

00:16:14: lässt sich wirklich fortführen. Es ist heute nicht nur Nostalgie und es ist auf gar keinen Fall Folklore. Es ist immer noch sinnvoll, weil ich den heißen Draht zur Feuerwehr habe und dann rechtzeitig auch warnen kann, wenn ich etwas sehe.

00:16:28: Das ist das Stichwort.

00:16:30: Also wir haben besprochen, dass eine Aufgabe deiner Arbeit darin liegt, dass du dich mit der Stadtgeschichte auseinandersetzt und darüber schreibst beziehungsweise blogst, aber der Name Turmerin verrät ja eigentlich schon ganz anderes

00:16:44: und das möchte ich jetzt gerne von dir erfahren. Wie sieht dein Arbeitsalltag oder beziehungsweise deine Arbeitsall-Nacht aus? Das Schöne ist,

00:16:53: das Leben lässt sich drumrum organisieren und die feste Konstante in meinem Leben ist das Türmerinnendasein, denn die Tradition

00:17:01: besagt, dass man immer zur selben Zeit hier vor Ort sein muss, die Präsenz hat und repräsentiert und dann eben auch laut die Friedenssignale oder eben Alarm, wenn es dann doch brennen sollte, von sich

00:17:14: und es beginnt mit dem Aufstieg, heutzutage ist das immer um halb 9 etwa, sodass ich um viertel vor 9 etwa die

00:17:24: Feuerwehreinsatzleitung informieren kann, dass ich jetzt übernehme und von oben mithelfe und gucke. Ich bin das Auge der Feuerwehr und dann und ab 21 Uhr gibt es jede halbe Stunde

00:17:39: ein Signal und zwar immer in drei Himmelsrichtungen, immer noch Süden, Westen und Norden und das wiederholt sich dann. Bis

00:17:49: Mitternacht können sich die Bürgerinnen und Bürger Münsters darauf verlassen, das zu hören und

00:17:56: Nach Osten wird deshalb nicht getutet, Tuten ist das Fachwort, weil

00:18:02: es gibt mehrere Geschichten, aber die, die mir am plausibelsten erscheint, ist die, dass im Osten ja auch

00:18:09: das Grab Jesu Christi liegt, in Jerusalem und deswegen sind die Altäre in den Kirchen auch nach Osten ausgerichtet, genauso bei Sankt Lamberti.

00:18:20: Diese Richtung ist heilig und da gibt's kein weltliches Signal. Ich schaue natürlich trotzdem, ob alles seine Ordnung hat im Osten.

00:18:29: Wie schön, da kreuzt sich dann also im wahrsten Sinne das Weltliche mit dem spirituellen. Genau. Du sagtest grade dreimal.

00:18:37: Hat es mit dieser Drei auch eine besondere Bewandtnis. Es sind die drei Himmelsrichtungen und das Signal, was ich von mir gebe, beinhaltet auch immer die Drei, denn das ist

00:18:48: Vater, Sohn, heiliger Geist.

00:18:51: Ja, es ist ein weltliches Tuten, aber wir sind hier auf der Stadt- und Marktkirche und der Ort spielt eben eine wesentliche Rolle auch in dieser Zahlenmystik

00:19:01: die hinter dem Tuten steckt. Um neun Uhr ist es nicht einfach nur neun Mal nach

00:19:08: Süden, Westen, Norden, sondern es ist drei mal drei.

00:19:14: Nach Süden, Westen, Norden. Ha, ich werde beim nächsten Mal genau aufpassen oder auch Glaube, Liebe, Hoffnung. Schön.

00:19:22: Und wird jeden Abend getutet oder gibt es Ausnahmen?

00:19:25: Jeden Abend außer Dienstag. Die Tradition besagt ja, die Münsteranerinnen und Münsteraner werden es wissen,

00:19:33: es brennt nie an einem Dienstag und Feinde kommen auch nicht. Darauf hat man sich verständigt. Warte mal. Toi, toi, toi. So dreimal.

00:19:43: Ist es bei anderen Türmern ähnlich oder brennt es vielleicht in Hamburg mittwochs nicht oder so?

00:19:50: Ja, ich glaube, es ist eh so eine Statistik, die man hier führt in Münster. Und andere

00:19:56: Städte, andere Türme, andere Sitten. Es hat sich ja ganz unterschiedlich entwickelt in den Städten. In Hamburg gibt es einen Türmer, den nennen sie den Turmtüter, der spielt

00:20:07: Trompete, der spielt Coräle und Sankt Michaelis die Kirche, auf der das passiert, ist ja auch

00:20:13: evangelisch. Also ganz was anderes als Münster,

00:20:17: können wir uns hier nicht vorstellen. Koralltradition ist typisch protestantisch. Hier ist es das Zeitsignal, was getutet wird. Aber wenn man sich die Geschichte anschaut, das finde ich sehr interessant, dann ist es eigentlich in allen größeren Städten, die noch eine Türmertradition

00:20:33: haben oder gehabt hatten so, dass es

00:20:37: der gleiche Ursprung war. Es wurde Ausschau gehalten, nach Bränden und nach Feinden und dann wurden Signale gegeben

00:20:44: welcher Art auch immer und bist du als Frau jetzt ein absolutes Unikat in Münster? Ja.

00:20:50: Und in Europa auch, wenn man davon ausgeht, dass die Anstellung, diese besondere Form hat, dass es eben eine katholische Kirche ist,

00:20:58: aber immer städtische, weltliche Angestellte. Da bin ich die erste Frau in Münster, somit etwas unitäres.

00:21:08: Besonderes. Besonderes. Aber es gibt auch in anderen Städten Türmerinnen und auch schon sehr lange, nur die haben andere

00:21:17: Angestellten, Verhältnisse oder es sind Menschen vom Heimatverein, die es ehrenamtlich machen, den Turm pflegen und die Tradition, aber man kann sagen

00:21:27: andere Türme, andere Sitten. Es werden Kuräle gegeben, es wird gerufen, in Nördlingen zum Beispiel wird gerufen, auch in Lucun, in der Schweiz gibt es eine Türmerin, die ruft

00:21:39: und anderswo werden eben auch die Türmerfamilien, die im Turm wohnen, so in Annaberg-Buchholz, die Stalten, die Gottesdienste mit ihrer Musik.

00:21:51: Und versauen Chorleitung. Es ist überall etwas anderes. Und Marta Latur ist

00:21:57: Musikerin und Autorin. Das ist mein Künstler Pseudonym. Passt natürlich, super. Marta Latur schreibt

00:22:06: auch über Ausflugstipps im Münsterland. Genau, also die Anstellung als Türmerin ist ja eine halbe Stelle öffentlicher Dienst und wenn ich mal nicht hier oben bin

00:22:16: und mein Leben drumrum organisiere, dann bin ich

00:22:19: Künstlerin, dann bin ich Musikerin oder jetzt hatte ich die Gelegenheit, ein Buch zu schreiben über meine neue Wahlheimat und da bin ich dann für das Buch "Herzstücke im Münsterland, Besonderes abseits der bekannten Wege entdecken" durchs gesamte Münsterland gefahren und durfte mir alles anschauen, was

00:22:37: nicht schon tausend Mal in anderen Reiseführern steht, ganz besondere Herzstücke. Es ist wirklich

00:22:45: meine persönlichen Entdeckungen sind dort zusammengefasst. Dann erzähl mir doch mal deine Top drei, Top five, top ten, wie auch immer. Das ist schwierig, es sind Hundert Phänomene in dem Ort versammelt und ich liebe sie alle. Aber Münster ist natürlich als Stadt auch dabei, als Westfalen-Metropole.

00:23:03: In Münster gibt es viele verschiedene.

00:23:06: Stadtführungen, aber eben eine musikalische und die kommt mir als Musikerin natürlich auch als was sehr besonderes vor. Das ist der Kollege Clemens August Hohmann. Der heißt wirklich

00:23:18: Clemens August

00:23:20: So heißt man in Münster gerne mal und der macht Stadtführungen musikalisch mit der Klampfe. Er hat eigene Lieder, Texte geschrieben auf bekannte Melodien und dann singt er zu den Beatles eben über den Erbdrostenhof,

00:23:34: großartig, also gerne mal mitmachen, diese Tour.

00:23:38: Und ich habe auch gelesen, der Lybrik-Weg von Annette von Droste-Hülshoff. Ganz großartig, der Lyrikweg zwischen dem Haus und der Burg Hülshof

00:23:51: ist etwas Neues und das ist

00:23:54: großartig, ist es genau mein Ding, es ist Historytainment, es vereint die Werke vielerlei Art von der Droste

00:24:03: mit Werken von Künstlerinnen von heute, sodass man auf dem Weg zwischen den beiden Häusern, das ist der authentische Weg, den Annette damals gegangen ist

00:24:14: als sie nicht mehr auf der Burg wohnte, sondern mit ihrer Mutter und Schwester aufs Haus eingezogen war, wenn sie dann ihren Bruder

00:24:23: auf der Burg besuchte, gingen sie zu Fuß durch diese Landschaft und sah links und rechts dies und das schrieb darüber, schrieb auch Musik, verschiedene Gedichte, machte sich Gedanken über die Welt und über die Umwelt und all das.

00:24:38: Kann man nachvollziehen, wenn man heute sich auf die Spuren begibt und diesen Weg

00:24:43: nachvollzieht mit neuem Input von aktuellen Zeitgenössischen

00:24:48: Künstlerinnen und ich glaube, es spielt auch gar keine Rolle, ob man lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Das geht alles und man kann anhalten, sich QR-Codes mit dem Handy

00:24:58: scannen. Es gibt eine extra App für den Lyrik-Weg, die man auch besser vorher schon drauflädt, weil dort draußen ist das Netz so lala

00:25:08: und dann kann man eben diese ganzen Dinge auch hören, man sollte sich Kopfhörer mitnehmen, um den Weg nachzuvollziehen und die ganzen Stationen sind auch auf Stelen nachvollziehbar. Es gibt überall Möglichkeiten zu

00:25:20: Picknicken, sich auszuruhen zwischendurch und die Natur auf sich wirken zu lassen,

00:25:25: großartig, aber ich hänge an deinen Lippen. Erzähl mir mehr. Welche Tipps hast du noch parat? Es gibt so viel zu erzählen, zum Beispiel in Bocholt Sporg.

00:25:35: Bis dahin bin ich nicht mit dem Fahrrad gefahren. Das gebe ich an der Stelle zu, sonst habe ich die meisten Stationen auch per Leze, wie wir hier in Münster sagen, gemacht. Aber ganz an die holländische Grenze, da gibt es nämlich einen wunderbaren

00:25:49: Rosamunde Pilcher Garten. Jedenfalls nenne ich das so. Ich liebe die Rosammunde-Pilcher-Bücher und Filme und dann

00:25:57: habe ich diesen Garten entdeckt von Gut Heidefeld. Es ist auf kleinstem Raum

00:26:03: eine tolle Gartenlandschaft, in die man sich total verlieben kann. Da kann man auch heiraten auf dem Gut. Hast du's gemacht?

00:26:11: Oder hast du ganz woanders geheiratet? Verrätst du vor? Nein.

00:26:17: Das ist ein letztes Restmysterium. Aber dort mit den Skulpturen in kleinen Wasserfällchen und den vielen verschiedenen Pflanzen. Es ist großartig.

00:26:28: so hübsch. Man kann sich richtig verlieren

00:26:30: Und wenn wir in Richtung Kunst unterwegs sind, was würdest du da empfehlen? Der Kunstverein Münsterland im Coesfeld.

00:26:38: Coesfeld ist natürlich auch so eine wunderschöne Stadt, die sich zu entdecken lohnt und dieser Kunstverein, wenn's da besondere Ausstellungen gibt, das ist moderne Kunst, da muss man sich drauf einlassen, aber es ist so

00:26:51: toll zu entdecken und die machen das jedes Mal

00:26:53: so liebevoll die ganzen Vernissagen und Finissagen und Veranstaltungen drumrum. Das Gebäude ist auch toll, da sind schon Skulpturen,

00:27:03: die schräg in der Luft hängen, die darauf Lust machen, reinzugehen und noch mehr zu entdecken.

00:27:09: Und angenommen, ich habe Kinder, wo würdest du Familien mit Kindern hinschicken? Also Allwetterzoo? Den finden wir toll und den kennen wir. Wenn man Kinder hat, die auch

00:27:20: Pferde begeistert sind, könnte man dann innerhalb des Allwetterzoos noch das Pferdemuseum aufsuchen.

00:27:27: Das ist extrem besonders. Da gibt es nicht nur Dinge, die da rumstehen, die man angucken kann, sondern eben auch so interaktiv, dass man zum Beispiel das Urpferdchen auf einmal zum Leben erweckt sieht, dass man also

00:27:40: auch mit QR-Code dann auf dem

00:27:44: Endgerät sieht, wie die Knochen sich zusammensetzen, die man ausgegraben und gefunden hat. Das Urpferdchen ist nur so groß wie so ein Fuchs

00:27:51: gewesen und dann galoppiert das auf einmal los und dann bekommt das Fell und dann kann man sich das sehr gut vorstellen. Das ist für Kinder spektakulär und dann gibt's natürlich auch die richtigen Pferde, die man dort streicheln kann. Es gibt eine Arena, wo Pferdeschauen

00:28:05: sind, auch Esel und alles drumherum. Speziell die westfälische Pferdegeschichte. Genau, alles zur Zucht.

00:28:13: Ich hätte ja äh gerne noch mehr von deinen Geheimtipps, die finde ich so schön. Burg Karkgesbek

00:28:20: in Lüdinghausen kennt man vielleicht vom Vorbeifahren, aber jetzt erst öffnet die Burg ihre Toren und es ist etwas Neues dort eingezogen, nämlich ein Zauberverein.

00:28:32: Und das ist auch was für Kinder, aber auch was für große Kinder und Gebliebene, das ist großartig, da einfach mal gucken, wann's eine Veranstaltung gibt

00:28:41: was die da so anbieten, wo 2023 jetzt

00:28:46: die Tore und dann wird's da mehr Veranstaltungen geben, auch mit Ritter Saal und Gewölbe, Keller und Bibliothek, großartig. Das klingt sehr, sehr spannend. Ja. Und sag mal, kennst du in Oelde die Burgbühne?

00:28:59: Ne, da war ich jetzt noch nicht. Das ist ein Tipp, den gebe ich dir mal, in dem kleinen Ort Stromberg. Ja.

00:29:07: Wo die Pflaume herkommt? Ja, genau. Da gibt es eine Bühne vor ja, in der alten Burgruine und dort finden im Sommer so schöne Theaterstücke statt. Ach toll, ich

00:29:20: glaube, es ist ehrenamtlich, ganz sicher bin ich mir da nicht. Kinder spielen da mit Erwachsene spielen da mit und diese ganze

00:29:26: Burgkulisse und Kirchenkulisse, die wird integriert und das ist ein echtes Highlight. So was liebe ich.

00:29:32: Sag mal musst du auch bei starkem Wind.

00:29:39: und Gewitter hier hoch? Ich muss nicht, ich darf, so nenne ich es, haha und das macht's ja aus. Also bei jedem Wetter, bei jeder Witterung großartig

00:29:49: oben ist es immer schön, man ist mittendrin statt nur dabei und wenn ich bedenke, dieses richtig schlimme Wetterphänomen Kyrill,

00:29:57: der starke Sturm, das war zweitausendsieben, da war ich noch nicht hier oben, aber ich weiß das von meinem Vorgänger. Der Wolfraum war dann hier oben, der hat das erzählt und es hat gestürmt und der Turm hat gewackelt.

00:30:11: Und er hatte auch Angst um sein Leben, weil es wirklich, wirklich schlimm, gewütet hat und man hat ihm gesagt, bleib besser drin, nicht dass er noch vom Turme weht.

00:30:21: Die Gefahr wäre sonst da. Auch ich habe hier schon das eine oder andere Gewitter

00:30:26: bibbernd überstanden. Ich habe ja dann immer den heißen Draht zur Feuerwehreinsatzleitung und die sagen einem dann auch schon mal, ah, jetzt bei diesem starken Gewitter direkt über Münster

00:30:37: Bleiben Sie mal lieber in der Thürmerstube die nächsten zwanzig Minuten. Und wie machst du das dann mit dem Tuten?

00:30:43: Das passiert dann aus dem Fenster heraus, ganz vorsichtig, damit der Blitz nicht noch ins Horn, aber Sankt Lamberti hat einen Blitzableiter. Es ist sowieso gefühlt der sicherste Arbeitsplatz

00:30:55: der ganzen Stadt. Hoch kommt hier so schnell keiner, ne? Genau.

00:30:59: Hattest du eigentlich schon mal besondere Gäste hier? Ich meine, wir sind in Münster. Ich denke da so

00:31:05: Professor Börne oder Wilsberg. Das wäre super, ne? Aber es scheitert dann immer daran, dass so Filmteams

00:31:15: gerne auch eine Küche hätten oder eine funktionierende Toilette, zumindest fließend Wasser. All das haben wir hier oben nicht und so

00:31:24: bin ich dann doch meistens alleine, aber nicht einsam.

00:31:29: Und ich habe gelesen, das fand ich so lustig

00:31:34: die Türmer nämlich früher eigentlich gar nicht so einen guten Ruf hatten. Weil die ein bisschen Schabernack gemacht haben. Oh ja, also es ist ja so, Türme gibt es

00:31:45: also nachgewiesen seit dreizehnhundertdreiundachtzig, das ist die früheste Urkunde, die man finden kann, mutmaßlich also viel länger.

00:31:54: Und was wird aufgeschrieben, was findet man ja zehnte Jahrhunderte später noch? Wenn sich einer

00:32:01: daneben benimmt. Selbstverständlich. Und wenn einer nur 40 Jahre lang ganz brav seinen Dienst tutet, ist darüber wenig bekannt

00:32:09: aber die Leute, die sich hier oben auf dem Turm als Türmer daneben benommen haben, ja das

00:32:15: weiß man dann, die haben dann mit Unflat geworfen, heißt es in den Archiven. Unflat, oh! Kann man sich einiges drunter vorstellen und die haben Orgien hier gefeiert. Die hatten Weibsvolk, verbotenerweise auf dem Turm.

00:32:28: Da gibt's eine Dienstordnung, die musste ich auch noch unterschreiben, also Weibsvolk auf dem Turm, absolut verboten. Ich sage keinem, dass ihr hier wart.

00:32:36: Nein, wir sind ja auch Damen. Richtig. Ja und natürlich der Türmer hat sich des Ausgießens seines Nachtgeschirrs zu enthalten,

00:32:48: sonst wird er der Stadt verwiesen und darf nie wiederkehren. Weil solche lustigen Geschichten finden wir doch bestimmt auch in deinem Blog oder? Ja genau. Wie heißt denn der eigentlich? Mein Blog ist www.tuermerinvonmuenster.de

00:32:59: , jeweils mit U E

00:33:03: das werde ich direkt nochmal nachlesen. Wenn wir jetzt hier so aus deinen Fenstern schauen, was sehen wir denn da so zukünftig?

00:33:11: Was wird uns denn in Münster dieses Jahr noch erahnen? Ja.

00:33:16: Wir haben ja jetzt 375 Jahre westfälischer Frieden. Und.

00:33:23: Münster, Lamberti. Ich bin hier mittendrin und habe hier die Oberaufsicht. Und ich freue mich auf ganz viel Festivitäten.

00:33:31: Auf Theater, auf Kunst, auf Kultur. Es wird sehr, sehr viel geboten, sowohl in Münster als auch in der anderen Friedensstadt, Osnabrück.

00:33:40: Ich bin gespannt, was ich alles noch so außerhalb der Turmzeiten miterleben kann, denn es ist ja klar, außer dienstags bin ich jeden Abend oben.

00:33:49: Und ich bin gespannt, was du über den Frieden in 375 Jahren von oben so bloggen wirst.

00:33:56: Liebe Matje, vielen, vielen Dank. Herzlichen Dank für das Interesse. Ich erzähle so gern von meiner Passion. Oh, das kann ich gut verstehen. Das ist wirklich so schön.

00:34:06: Vielen, vielen, vielen Dank. Dieses Projekt wird gefördert als Teil der Reaction der Europäischen Union auf die Corona-Pandemie.

00:34:06:

00:34:10: Music.

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