NRWs einzigartige Fotospots - Johannes Höhn

Shownotes

"Also die Sonne ist gerade unter gegangen, man hat die blaue Stunde, die eh schon ein bisschen magische Stimmung, die kurz nach Sonnenuntergang ist, und dann leuchtet eben dieses Teil und das fand ich schon sehr einprägsam und echt cool."

Johannes Höhn ist Outdoor-Fotograf, Videograf und Gründer des Fotografie-Kollektivs German Roamers. Für seine Leidenschaft reist er um die ganze Welt und fotografiert die beeindruckendsten Orte. Doch immer wieder zieht es ihn zurück in seine Heimat, nach Nordrhein-Westfalen. Wie er hier immer noch neue Motive direkt vor der Haustür entdeckt, welches seine liebsten Fotospots in NRW sind und warum es ihm eine leuchtende Grubenlampe so angetan hat, erfährst Du in der vierten Folge von “Hör mal, wer da reist.”

Weitere Infos zur Folge unter: www.dein-nrw.de/podcast-episode-fuenf

Moderatorin: Claudia Linzel | Webseite: www.dieleichtigkeitderkunst.de

Gast: Anthony Sarpong | Webseite: www.anthonys.kitchen.de

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Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.

Transkript anzeigen

00:00:00: Also die Sonne ist gerade untergegangen. Man hat die die blaue Stunde, die eh schon ein bisschen magische Stimmung, die eben kurz nach Sonnenuntergang ist und dann leuchtet eben dieses Teil und das fand ich schon sehr einprägsam und echt cool.

00:00:12: Music.

00:00:33: Australien, Neuseeland, Kanada, Sehnsuchtsorte, Orte voller Magie und unerreichten Entdeckungen.

00:00:43: Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

00:00:48: Finde ich nicht auch in Deutschland, hier in Nordrhein-Westfalen, Orte, die mich mit ihrer magischen Atmosphäre in den Bann ziehen, Orte, die ich auch vielleicht sogar abenteuerliche Weise neu entdecken kann?

00:01:01: Orte mit schroffen Bergkuppen, unergründlichen Seen und jahrhundertelang hochgewachsenen Wäldern?

00:01:09: Orte, an die ich mich rudimentär ausgerüstet mit Wanderstiefeln, Fahrrad oder Kajak treiben lassen kann.

00:01:18: Mit der heutigen Folge nehme ich euch mit in NRWs scheinbar unberührt atemberaubende Natur auf der Suche nach wirklich einzigartigen Augenblicken.

00:01:27: Richten wir unseren Fokus ganz neu auf Burgen, Brücken und Berge und finden unvergessliche Abenteuer direkt vor unserer Haustür.

00:01:35: Begleitet mich bei meinem Besuch bei Johannes Höhn, Abenteurer, Autor, Fotograf, Videograf und Gründungsmitglied des Fotografenkollektivs German Roamers.

00:01:48: Lauschen wir seinen Worten, folgen seinem Blick auf NRW und erhalten dabei selber den ein oder anderen Impuls, der unseren Blickwinkel ein wenig nach links und rechts

00:01:58: oben und unten erweitert.

00:02:01: Lieber Johannes, gerne möchten wir zusammen mit dir die fotografischen Highlights in NRW besser kennenlernen, sowohl als Einsteiger, Amateur, Nachwuchs und vielleicht auch als Profifotograf.

00:02:15: Bitte stell dich und deinen Weg nach oder besser durch NRW einmal vor.

00:02:21: Lieben Dank für dieses schöne Intro, ich bin dahin geflogen in meinen Gedanken bei dieser schönen Vortragsweise und ja freue mich sehr auf das Gespräch jetzt.

00:02:30: Danke schön für dein Lob. Ja ich bin so neugierig, dich kennenzulernen, so beeindruckt von deinen Bildern. Sag mir doch mal,

00:02:38: wie du so angefangen hast. Oh da muss ja muss ich immer etwas weiter ausholen. Ja. Weil ich ja jetzt doch schon äh nicht mehr der Jüngste bin, deswegen ja. Meine Fotografische Leidenschaft begann eigentlich so

00:02:51: ja grob gesagt 2010 etwa, also vor gut zehn Jahren, sagen wir mal, und losgelegt habe ich damals etwas ganz anderem,

00:02:59: gar nicht mit Naturfotos, sondern ich habe eigentlich den Zugang über meine Leidenschaft zu Sneakern, also so Turnschuhen gefunden. Das heißt, was ich gemacht habe, ich habe halt

00:03:10: Sneaker gesammelt, was damals noch ein recht exotisches Hobby war, heutzutage ist es ja doch sehr verbreitet, aber ja, damals wollte ich dann eben meine Sammlerstücke sozusagen,

00:03:21: im Internet halt zeigen, da gab's dann bei Facebook diverse Gruppen, wo die Leute dann quasi ihre Sneaker getragen haben und dann halt Bilder davon gemacht haben, ganz einfach gesagt.

00:03:30: Und ich wollte die Bilder eben cooler machen als die anderen sozusagen und habe dann.

00:03:34: darüber so richtig dann eigentlich losgelegt. Ja, mit einer Spiegelreflexkamera zu experimentieren und dann eben meine Turnschuhe zu fotografieren. Weil die damals schon digital,

00:03:42: ja also zweitausendzehn ist jetzt ja nicht 1990 also die war schon, wie gesagt, es gab ja auch schon Facebook und so, deswegen schon deutlich im digitalen Zeitalter angekommen und da davor hatte ich eigentlich immer mehr den Fokus auf

00:03:57: Videofilm. Ich habe Skatevideos gemacht, habe dann Sportevents gefilmt. Ich habe halt hier in Köln an der Sporthochschule Sport studiert und parallel dazu im,

00:04:06: eigentlich immer so kleine Videoprojekte gemacht, hobbymäßig, mehr oder weniger und ja, durch die Sneaker kam dann so ein bisschen der Schwung rüber zum Fotografieren.

00:04:18: Das ging dann damit los und dann ging's eigentlich über die Jahre hinweg. Ja, der Schwerpunkt, mehr Richtung Fotografie, weg vom Filmemachen.

00:04:25: Dass ich jetzt quasi das mache, was ich jetzt seit ja fünf, sechs Jahren so regelmäßig mache, auch mit den vielen,

00:04:33: draußen unterwegs sein und Natur und Outdoor, das ging dann so etwa 2014 los. Bist du ein Kind NRWs und Kölns oder kommst du von weiter weg?

00:04:41: Also ich komme nicht von weiter weg, aber ich bin auch kein Kind NRWs, ich bin ein Kind der Pfalz. Mhm. Komme aus Kaiserslautern gebürtig und,

00:04:49: bin 2006 nach Köln gekommen, also.

00:04:53: zum Studieren einfach. Ganz klassisch, wie es viele machen, aber ja, ich komme eigentlich, quasi kann man sagen, mitten aus dem Pfälzer Wald, auch eine sehr schöne Naturparkregion und ja, wenn ich mir jetzt immer so Gedanken mache, woher vielleicht auch dann

00:05:06: etwas später bei mir entdeckte Liebe zur Natur kommt, ist vielleicht dann doch die Herkunft und ich merke immer wieder, wenn ich in

00:05:13: der Heimat bin, im Pfälzer Wald, oder auch in anderen Wäldern, dass ich mich da sehr sehr wohlfühle, auf jeden Fall.

00:05:18: Mal ganz ehrlich, hast du als Kind schon in den Wald geliebt und stundenlange Wanderungen? Nein, ich hab's gehasst. Erwischt. Ja.

00:05:27: Also da muss ich sagen, auch sorry an meine Großeltern, die da viel Klagen von mir glaube ich, ertragen mussten. Ich habe aber damals

00:05:35: niemals verstanden, warum wir jetzt am Wochenende sonntags einfach nur von A nach B laufen müssen. Ich glaube,

00:05:40: als Kind ist es schwierig, da so ein bisschen dem Ganzen so richtig was abzugewinnen.

00:05:46: Wollte halt dann schon damals eigentlich immer Action haben, Fußball spielen, Tennis spielen, Skaten gehen so, aber ja, heutzutage weiß ich, das

00:05:53: ganz anders zu schätzen und habe da einen ganz anderen Blick auf die Sachen. Ja, ich wollte schon fragen. Bist du Naturbursche oder Fotojunkie? Irgendwo beides, also ich würde mich nicht als Naturburschen bezeichnen.

00:06:04: Denn ich habe mich eigentlich schon immer in Städten am wohlsten gefühlt.

00:06:09: Also ich bin auch schon immer sehr interessiert am Stadtleben. Ja, lebe jetzt ja auch wie gesagt seit 16 Jahren hier in Köln. Also ich mag das Großstadtleben eigentlich. Ich mag urbane Kultur. Ich mag

00:06:20: Gastronomiekultur, alles, was in der Großstadt eben so passiert und habe da eben auch großes Interesse daran, an dieser Art von Leben teilzuhaben.

00:06:28: Auf der anderen Seite liebe ich's halt eben auch rauszukommen und kann eben dem draußen sein und dem

00:06:35: Morgentlichen durch die Naturstreifen auch genauso viel abgewinnen. Also ich bin da irgendwie

00:06:40: in beiden Welten zu Hause. Ist doch irgendwie auch schön, wenn man feststellt, man kann sich ja jetzt ungefähr ausrechnen, wie alt du bist, Mitte dreißig, dass man so eine persönliche Entwicklung spürt von

00:06:52: Gott, ich hasse Wald und Wandern hinzu, oh ja, ich mag die Großstadt, ich mag

00:06:58: Outdoor. Ich mag Natur und stelle fest, dass mir alles irgendwie gut tut. Ja, auf jeden Fall. Also ja, ich glaube,

00:07:05: wenn man sich so quasi selbst einkategorisieren müsste, dann könnte ich das heutzutage dann ganz ganz selbstbewusst sagen, dass ich eben beides

00:07:13: total mag. Mhm. Findest du Kategorien wichtig? Nee, eigentlich nicht, aber ich finde so aus dem Begriff, den du genutzt hast, Naturbursche, da schwingt immer so einher, dass man so,

00:07:21: weiß ich nicht, also da hat man ja so ein Bild im Kopf von einem Naturburschen und so sehe ich mich gar nicht. Na mit Bart und, also Moment,

00:07:30: ich habe doch einen Bart und Hoodie, ja, okay, also wenn so ein Naturbursche für dich aussieht, dann bin ich einer. Du hast

00:07:39: anfangs Sneaker in der Stadt fotografieren. Genau, ja.

00:07:42: Wann kam denn so der Switch, dass du gemerkt hast, hm, es geht noch mehr als Sneaker in der Stadt und hm, ich möchte noch mehr herausfinden,

00:07:53: sogar auch mal Menschen porträtieren oder machst du das gar nicht? Doch, genau. Ich habe dann, wie's wahrscheinlich viele Fotograf:innen am Anfang machen,

00:08:00: experimentiert und überlegt, was sind eigentlich Sachen, die ich gerne fotografieren möchte? Ich bin ja in dem Feld auch zu 100 Prozent autodidaktisch unterwegs,

00:08:09: Wie gesagt, ich habe eigentlich Sport studiert, deswegen, die ganze Technik und alles habe ich mir sozusagen selbst beigebracht, was ja glücklicherweise aufgrund von

00:08:17: YouTube und Internet heutzutage alles kein Problem ist. Aber ja, am Ende des Tages muss man natürlich viel da erstmal selbst auf Entdeckungsreise gehen, nenne ich's jetzt mal, um zu erfahren oder

00:08:27: herauszufinden, was möchte ich eigentlich fotografieren oder wo liegt da meine Stärke oder was für mich immer wichtig war, wo treibt mich so meine Leidenschaft hin, also,

00:08:35: wo merke ich, okay, wenn ich das jetzt fotografiere, dann macht das mich irgendwie happy oder gibt mir ein gutes Gefühl,

00:08:41: motiviert mich weiterzumachen und das hat auch eine gute Zeit gedauert, weil

00:08:47: auf der einen Seite habe ich so diese Sneaker fotografiert, habe dann auch viel ja so Streetfashion gemacht und dann so ein bisschen in der Werbebranche sag ich's mal, hängen gewesen, wo es immer viel um Produkte und um Stadt am Ende des Tages ging und ja, wie ich vorhin schon sagte, Mitte 2014 war's dann,

00:09:01: damals schon über Instagram,

00:09:04: andere Fotografen gesehen hatte. Das war vor allen Dingen ein Fotograf aus dem Nordwesten der USA und ein paar andere aus Kanada und Neuseeland. Ja, die haben dann so die großartigen Landschaften von da gepostet und

00:09:17: das war für mich damals so ein bisschen ein Aha-Erlebnis, wenn man so will.

00:09:21: Weil ich bis dahin so das Thema Landschaftsfotografie für mich gar nicht aufm Zettel hatte. Postkarte. Genau, für mich war das immer so, okay, Landschaftsfotografie ist halt so Postkarte.

00:09:31: Super langweilig, irgendwie kitschig. Kirche mit Kuh. Ja, also, so das war so mein, meine Wahrnehmung, wenn jetzt jemand mich damals gefragt hätte, was hältst du so von Landschaftsfotografie.

00:09:41: Selbst auch noch relativ unerfahren, war halt sehr an diesem urbanen Gefilde zu Hause und das andere hat für mich gar nicht stattgefunden, aber eben

00:09:49: auch damals schon hat diese Welt über Instagram mir tatsächlich Sachen eröffnet, dass dann diese Fotografen eine ganz andere Art der Landschaftsfotografie

00:09:59: betrieben haben, als ich's im Kopf hatte. Also da war viel ja mystische Wälder, viel Nebel,

00:10:05: viel Licht, spektakuläre Berge, irgendwie waren Menschen Teil des Ganzen und so.

00:10:11: Also das war dann so eine Bildwelt, die mich irgendwie total angesprochen hat und das war eigentlich auch dann der Zünder, sage ich mal, dass ich selbst dann einfach gesagt habe, wow, ich habe jetzt, irgendwie bin hier total motiviert, auch einfach morgens mal in so einen Wald zu gehen und zu gucken, ob da Nebel ist und einfach Bilder zu machen.

00:10:26: So so simpel wie das jetzt klingt, war's dann auch, dass ich dann mich mit zwei anderen

00:10:30: Fotografen verabredet hab, dann sind wir morgens ja im November 2014 mal zu Burg Eltz gefahren. Die liegt zwar jetzt nicht ganz in NRW, aber das war so wirklich der erste,

00:10:40: wo ich dann wirklich ganz unbedarft mit den beiden Kollegen dahin bin und wir haben einfach Bilder gemacht, sind wild, kreuz und quer die Gegend um die Burg erkundet und haben einfach geknipst sozusagen.

00:10:53: Und so ging alles los und von daher bis heute ja eben meine Welten, in denen ich mich ...

00:10:59: Ich finde das komplett faszinierend, dass du sagst, du bist Autodidakt und dann schaffst du solche atemberaubenden Atmosphären. Ich bin auch Autodidaktin, ne?

00:11:09: Meine Landschaftsfotografie ist Postkarte 1900. Kirche mit Blümchen.

00:11:16: Wie hast du zu dieser Sprache gefunden? Ja, so viel international war dann halt wirklich auch über Social Media, also,

00:11:23: auch schon Instagram. Es war damals natürlich noch die App noch viel viel kleiner.

00:11:28: Das heißt, es gab einfach nicht so viele Nutzer und dieser sah ganz anders aus. Wenn ich jetzt jemandem heute erkläre, wie Instagram vor 8 Jahren ausgesehen hat, ist es halt eine komplett andere Welt gewesen.

00:11:37: Aber das Kernelement waren schon immer da Bilder, also Fotos und deswegen war das dann einfach ja Menschen weltweit ihre

00:11:47: lokalen Landschaften sozusagen gezeigt haben und das hat wiederum

00:11:52: uns hier in Deutschland total inspiriert oder mich jetzt konkret. An der Stelle kann man dann vielleicht auch sagen, dass das dann ja der Punkt war, wo ich dann die German Romers ins Leben gerufen habe, Anfang 2015 war das.

00:12:05: Auch schon eine gute Weile her, dass ich dann eben mich so inspiriert gefühlt habe, dass ich gesagt habe,

00:12:09: Ja, ist ja cool, Neuseeland weiß jeder, dass es spektakulär ist und Kanada sowieso und USA auch ein Riesenland, wo es alles mögliche gibt, aber wie cool es eigentlich auch hier bei uns in Deutschland ist, das weiß irgendwie niemand so richtig, aber dadurch, dass wir dann.

00:12:22: über diese App schon gesehen haben, dass es in Deutschland verteilt so ein gutes Dutzend Fotografen gab, die eben ja in ihrer lokalen Gegend eben das gemacht haben und

00:12:33: diesen, ich nenn's jetzt mal damals neuartigen Bildstil der Landschaftsfotografie so ein bisschen

00:12:39: nach vorne getrieben haben und da Bock drauf hatten und dann habe ich gedacht, vielleicht wäre das ein cooler Punkt, da so eine Art Community ins Leben zu rufen, dass man eben,

00:12:47: genau das so ein bisschen mehr sich auf die Fahne schreibt, dass man eben zeigt, hey, hier in Deutschland gibt's eben auch supercoole Orte und geile Wälder und das ist supervielseitig.

00:12:56: Ja, also es war ganz unbedarft, eigentlich unkompliziert, einfach dann ein paar Leute angeschrieben, die damals da so aktiv waren und dann,

00:13:03: hey, ich habe hier so eine Idee, hättest du Lust dabei zu sein und dann waren alle eigentlich so, ja cool, warum nicht? Und so ging das eigentlich los, ja. Die Deutschen Herumtreiber. Ja, genau. Ja, die Wortfindung war damals natürlich auch ein großes Thema, aber ich bin eigentlich relativ

00:13:17: stolz drauf, das Wort so frühzeitig gefunden zu haben. Es beschreibt eigentlich das ganz gut, weil wie ich ja gerade sagte, auch dieser erste Fototrip, den wir gemacht haben oder dann auch die nächsten.

00:13:27: Es ging dann zumeist darum, dass man sich quasi ein grobes Ziel vorgenommen hat, wo man hinfährt,

00:13:33: aber dass man dann einfach quasi sich treiben lässt und einfach schaut, was passiert und das ist eigentlich bis heute so ein Credo, was ich

00:13:40: bei meiner Fotografie in der Landschaft oder im Outdoor-Leben immer mitnehme auch, weil's eben für mich jetzt auch nicht den,

00:13:48: es muss nicht der eine perfekt geplante Shot sein, sondern ich finde immer viel spannender, wenn man auch an gewissen Orten noch viel mehr entdeckt und neue Perspektiven entdeckt und das ist so eine Herangehensweise, die ich eigentlich sehr mag, weil es geht immer ganz viel darum,

00:14:01: um Inspiration, ja, also,

00:14:03: das war auch schon immer in diesem Communitygedanken drin, dass man sagt, am Ende des Tages, jeder, der sich da irgendwie beteiligt und unter unserem Hashtag sozusagen seine Bilder veröffentlicht,

00:14:13: trägt etwas dazu bei und gibt der Community ein Stück weit eine Inspiration wieder zurück,

00:14:18: das ist ja auch was, was dann die ganze Community nach vorne treibt, dass man eben sich gegenseitig inspiriert und dann sieht, okay, wow, da gibt's ja diesen Ort, den hatte ich noch gar nicht aufm Schirm und

00:14:28: sieht man, dass jemand bei einem total überfotografierten Ort dann plötzlich eine ganz neue Perspektive entdeckt hat. Das sind alles so kleine,

00:14:36: kleine Dinge, die halt passieren, wenn man so eine Community halt startet und worauf man natürlich auch hofft, dass dann die Leute sich beteiligen und so. Wie groß ist eure Community?

00:14:46: Beziehungsweise wer darf sich German Roamers nennen? Ja, also wir hatten natürlich sozusagen eine Kerngruppe am Anfang von Gründungsmitgliedern.

00:14:55: Aber,

00:14:56: es war von Anfang an und ist bis heute eigentlich eine lose Gruppe, sage ich mal, also lose im Sinne dessen, dass, es gibt jetzt keine Firma, niemand ist da angestellt, also es gibt keinerlei kommerzielle Verpflichtungen oder irgendwelche Sachen, die jemand leisten muss, um da quasi,

00:15:10: Teil der German Romers zu sein, über die Jahre hinweg hat sich natürlich diese Art Kerngruppe gefestigt. Wir sind natürlich jetzt

00:15:17: sehr gut befreundet, kennen uns mittlerweile extrem gut, machen häufiger dann Reisen gemeinsam und so.

00:15:23: Aber von Tag eins war ja eigentlich wirklich die Idee, dass es eine offene Community sein soll

00:15:28: und am Ende des Tages teilen wir Bilder von allen Leuten, die tolle Deutschlandsachen machen, wo wir halt sagen, das ist teilenswert für die ganze Community, dann teilen wir das auf unserem Kanal,

00:15:38: also im Endeffekt kann jeder, der quasi das Hashtag benutzt, We Roam Germany Teil der Community sein.

00:15:44: Und das ist eigentlich auch der einzige Zugangsschlüssel, den man da braucht sozusagen,

00:15:49: und viele fragen dann immer, wie kann man Mitglied sein und so, aber man muss eigentlich kein richtiges Mitglied sein, um Mitglied zu sein, also es geht ja viel darum, dass den Leuten zu sagen, aber man darf auch keine so Hemmungen haben, wenn man jetzt also

00:16:01: jemandem fotografieren will, dann ist das ja das Schöne, dass man über Instagram einfach den Leuten direkt schreiben kann und sagen, hey, ich fahre jetzt auch morgen früh in den Teutoburger Wald. Habe gesehen, du kommst auch aus der Ecke, wollen wir nicht zusammen mal los und so und ich glaube so sind da auch über die Jahre

00:16:15: in der Gesamtheit der Community auch viele viele Verbindungen entstanden, sodass man aber sagen muss.

00:16:21: Mitmachen kann eigentlich jeder. Und du bist als Pangea unterwegs. Ja, was ist denn Pangea?

00:16:27: Ja, das ist ja das ist ja der Begriff des Urkontinents. Also da kommt der Begriff her,

00:16:33: muss jetzt wieder ein bisschen weiter ausholen. Da muss ich jetzt nochmal ganz weit zurück in meine Vergangenheit, als ich noch Skatevideos und so was produziert habe.

00:16:41: Also vor zehn, sage ich mal und da dachte ich eben, ich bräuchte jetzt, also ich würde da nicht gerne unter meine bürgerlichen Namen Dinge veröffentlichen, sondern

00:16:50: es war damals so ein bisschen ja so, dass man sich halt so einen coolen Namen gegeben hat und ich wollte halt etwas

00:16:56: mit PP, also wegen Productions dahinter und suchte dann nach einem coolen Wort mit dem Buchstaben P und bin dann auf das Wort Pangea gestoßen, wo ich den Klang sehr mochte und auch die Bedeutung dahinter.

00:17:08: Habe ich mich einfach so Pangea Productions damals genannt.

00:17:11: Und habe den Namen irgendwie einfach beibehalten und finde auch, dass der jetzt heutzutage eigentlich zu dem, was ich mache, ganz gut passt. Wo findest du denn das Ursprüngliche hier in in deiner Nachbarschaft? Vor Kölns Toren oder in Köln? Ja, immer mal wieder, also

00:17:25: in Köln selbst, weil ich jetzt auch schon so lange hier bin

00:17:29: ist es jetzt rein fotografisch auf jeden Fall immer wieder eine Herausforderung, etwas Neues zu entdecken, aber auch da gibt's Möglichkeiten,

00:17:35: Also ich interpretiere deine Frage jetzt einfach mal so, wo ich quasi Inspiration hier vor der Haustür finde. Aber es gibt immer wieder neue Ecken. Ich war jetzt zum Beispiel zuletzt

00:17:45: das erste mal morgens zum Sonnenaufgang in den Rheinwiesen nördlich der Mühlheimer Brücke,

00:17:50: eigentlich auch total cool ist und man so ein bisschen, ja richtiges Naturgefühl morgens hat.

00:17:55: Der Rhein da auch super weich unterwegs war, sage ich mal, und dann war das auch wieder ein neues Erlebnis, was ich hier wirklich unmittelbar 15 Minuten mit dem Fahrrad vor der Haustür entdeckt habe.

00:18:06: Und ansonsten ja jetzt in den nächsten Umgebung.

00:18:12: gefällt mir die Eifel schon am besten, muss ich sagen. Also da wenn ich jetzt so Lust auf Wald habe, dann fahre ich eigentlich gerne Richtung Eifel.

00:18:19: Wo fährst du da besonders gerne hin? Eigentlich schon fast bis an die belgische Grenze, also Monschau, die Gegend finde ich super spannend. Also Monschau als Ort finde ich auch super

00:18:29: magisch, da gehe ich immer wieder gerne hin.

00:18:31: Am liebsten natürlich morgens, wenn auch keine Touristen unterwegs sind und da drum herum dann gibt's ja das hohe Fan, was dann quasi wirklich unmittelbar vor Belgien ist, was auch sehr,

00:18:41: einzigartig und spannend ist,

00:18:43: die Moorleichen. Genau. Habe ich zum Glück noch keine entdeckt, aber als Kind, wenn ich da durchgelaufen, diese ganzen Stege,

00:18:51: immer so eine, also ich glaube meine Eltern, die haben's wirklich geschafft, dass ich nicht einmal einen Fuß nach links und rechts gesetzt habe, dann hat es mich so gegrubbelt. Ja, okay. Aber ihr seid dann ja bestimmt tagsüber lang gegangen, oder?

00:19:03: Ja auch nachts dann rum. Dann könnte ich das verstehen, aber ja, die Gegend finde ich schon sehr speziell und die gefällt mir total gut.

00:19:12: Woran's liegt, weiß ich nicht genau. Ist einfach.

00:19:14: wie es da so ist, das spricht mich irgendwie an. Das ist schon auch so deine Bildsprache, ne? Diese mystische Heide.

00:19:22: Haben wir doch eigentlich auch hier in der Gegend noch ganz viel, ne? Genau, die Wanerheide in Köln. Ja, es gibt vielerlei Locations in NRW.

00:19:31: Und Industriebauten faszinieren die dich auch? Ja schon. Also wie gesagt, ich habe ja auch großes Interesse an urbanen Inhalten, nenne ich's jetzt mal, also mich interessiert schon auch viel Architektur,

00:19:42: Industriekultur, ja, also würde ich so reinnehmen, ja. Was für Kuriositäten erlebst du denn so auf deiner Tour?

00:19:49: Ich weiß gar nicht, ob man da jetzt so spezielle Kuriositäten nennen kann. Ich glaube, was mir sehr gefällt, ist einfach NRW von ganz vielen Seiten kennenzulernen.

00:19:59: Dadurch, dass ich eben jetzt die letzten drei bis vier Jahre auch enger mit dem

00:20:04: Tourismusverband zusammenarbeiten darf, habe ich wirklich schon sehr, sehr viele Ecken gesehen und ja, ich mag's eigentlich immer wieder dann die die Menschen auch in den verschiedenen Regionen zu sehen und da auch Unterschiede zu entdecken, also,

00:20:15: Ja, ich find's auf jeden Fall auch super spannend, wie vielseitig es dann doch ist und dass es auch wirklich so ein bisschen,

00:20:21: so wie ich's im Kopf auch vorher glaube ich hatte, ist schon auch so ein bisschen zutrifft, also im Ruhrgebiet finde ich

00:20:27: erlebt dann auch wirklich das, wie man sich's vorstellt, also es ist recht laut, ein bisschen dreckig, aber irgendwie ehrlich und irgendwie auf seine Art auch sehr

00:20:35: charmant und und liebenswert und was mich da auch sehr überrascht hat, dass es da doch auch viele Naturorte gibt, das hatte ich so gar nicht aufm Schirm, aber natürlich, da insbesondere auch die Industriedenkmäler und was da so alles vorhanden ist, finde ich alle auch sehr spannend,

00:20:48: auf der anderen Seite so Richtung Münsterland,

00:20:51: wieder eine ganz andere Facette von NRW inne. Ist auch natürlich vom Stadtbild und von den Menschen her ganz anders als das Ruhrgebiet, würde ich jetzt sagen.

00:20:59: Fachwerk, Schiefer. Genau. Und dann ja also es ist spannend, egal wo man hinkommt, ja. Du hast jetzt schon ganz oft gesagt morgens, du scheinst ein wahrer früher Vogel zu sein? Ja, ich glaube

00:21:13: das ist jetzt, also ich denke für Fotografen kein Geheimtipp mehr, aber das kann ich nur jedem ans Herz legen, der sagt,

00:21:22: ich möchte mal einen Ort für mich alleine erleben oder

00:21:26: möchte auch so spektakuläre Bilder machen, dann muss man früh raus auf jeden Fall. Zum einen, dass man eben die Orte möglichst leer vorfindet und zum anderen ist natürlich

00:21:35: zum Fotografieren in den meisten Fällen, dass das frühe Sonnenaufgangslicht einfach das Schönste. Und von daher ist das eigentlich ein,

00:21:45: ja, ein kleines Muss, was man oder jede Medaille, die man tragen muss, wenn man eben diese Bilder und Aufnahmen machen will.

00:21:53: Aber wie gesagt, da kommen dann zwei Vorteile zusammen. Zum einen bekommt man diese tollen Bilder und zum anderen ist es auch einfach magisch, diese Orte dann

00:22:01: ja, wirklich fast für sich alleine zu haben und zu erleben. Und ich liebe es auch einfach, wenn der,

00:22:07: der Tag erwacht und äh man quasi unterwegs bevor 95 Prozent der anderen Menschen eigentlich das Haus verlassen, ist eigentlich,

00:22:16: hat einfach eine eigene Magie und

00:22:19: von daher stehe ich sehr, sehr gerne so früher auf, ja, freiwillig. Jetzt sagst du Sonnenlicht, ich hätte ja gedacht, dass du zu den Menschen gehörst, die auf der Wetter-App eher nach Nebel und Schnee oder so Ausschau halten,

00:22:33: ja auch, würde ich sagen, ist kein Muss. Also man schaut prinzipiell, glaube ich, eher danach, ob es

00:22:40: vielversprechende Konstellationen gibt, aber oh, das musst du mir mal erklären. Was ist denn vielversprechende Konstellation? Also

00:22:47: zum Beispiel wenn wir jetzt heute rausschauen ist der Himmel halt komplett blau, es ist keine Wolke am Himmel, das ist natürlich für,

00:22:53: Fotografie eher kontraproduktiv, sage ich mal, also an so einem Tag würde ich maximal dann zum Sonnenaufgang was probieren, aber da würde man jetzt zum Beispiel dann eher schauen, ob's irgendwo in der Gegend vielleicht Vorhersage für Bodennebel oder so gibt.

00:23:07: Aber was ich jetzt meine vielversprechende Kondition ist eben,

00:23:10: ja, man kann ja heutzutage sich Hilfsmittel besorgen, also Apps, die einem relativ genau vorhersagen können,

00:23:17: ob es halt eben Morgenrot gibt am Himmel, ob's Abendrot gibt am Abend, ob Nebel auftritt.

00:23:23: Das sind eben so, ja so ein bisschen auch das ist natürlich auch ein großer Teil des Ganzen, wenn man plant, was man machen will, welche Aufnahmen man macht, dass man da auch ganz viel das Wetter lesen muss,

00:23:33: aber ja, ich bin auch schon in ganz vielen Fällen einfach unabhängig davon, wie die Wettervorhersage ist, einfach an Orte gegangen, weil ich sie aufm Plan hatte und wusste, ich fahre da jetzt hin und nehme das Wetter so, wie es kommt.

00:23:44: Auch dann kann man eigentlich immer irgendwas daraus machen, ja. Mit was für einer Kamera arbeitest du? Ich habe das Glück, dass ich mit Nikon zusammenarbeite und dementsprechend habe ich die Nikon Z62 aktuell, das ist so mein.

00:23:58: Arbeitstier, sage ich mal. Und arbeitest du auch mit Drohnen und ja, so einem Zubehör, was man so in der Schublade hat? Ja, ich glaube, das gehört heutzutage fast schon ein bisschen zum Standard-Repertoire.

00:24:10: Man es professionell anbietet, aber ich bin eher wenig mit der Drohne unterwegs. Ich fotografiere dann doch lieber

00:24:16: klassisch aus der Hand. Ist die Kamera immer fester Bestandteil? Also auch wenn du mit Menschen unterwegs bist, die eigentlich Fotografie gar nicht so zugewandt sind? Ja, ist auch so ein bisschen Fluch und Segen, ne, also,

00:24:28: nichtsdestotrotz, dass die Fotografie seit vielen Jahren so meine Hauptarbeit ist, ist es auch immer noch mein größtes Hobby so, deswegen habe ich immer noch den Drive selbst

00:24:39: von mir aus zu sagen, ich habe sowieso immer eine Kamera dabei, weil ich einfach keinen Moment sozusagen verpassen möchte, der vielleicht auftreten könnte.

00:24:47: Hast du noch Herausforderungen, dass du irgendwelche Orte hast, wo du denkst, die möchte ich einfach nochmal besuchen, weil es mir noch nicht so gelungen ist, wie's mir eigentlich vorschwebt? Ja, auf jeden Fall, also jetzt nur auf NRW beschränkt, gibt's schon so viele Orte, die ich

00:25:01: gesehen habe, wo ich aber dann schon oft gedacht habe, Mensch, wenn ich jetzt hier wäre, wenn das Wetter so und so wäre, also das ist glaube ich ganz normal, also egal, wo man hingeht,

00:25:10: oder was man sieht, dass man sich dann so bisschen im Kopf ausmalt wie, ja, wie fantastisch es hier aussehen könnte, wenn man jetzt nochmal sich die Zeit nimmt und die Planung anders macht, dann zu den perfekten Bedingungen da zu sein.

00:25:23: Aber ja, da ist dann am Ende die Zeit oft der limitierende Faktor, dass man dann doch so Prioritäten setzen muss, was macht man wirklich.

00:25:31: Und dementsprechend ist das was, womit man glaube ich leben muss. Also wird es mir wahrscheinlich niemals gelingen in meinem Leben, jeden Ort in perfekten Licht und in perfekten Bedingungen einzufangen. Das wäre eine Lebensaufgabe auf jeden Fall. Was hältst du von Bildbearbeitung?

00:25:44: Halte davon sehr viel, weil es vielleicht dem Laien nicht so bewusst ist, aber Bildbearbeitung gehört für mich eigentlich,

00:25:51: fast genauso sehr zum Fotografieren wie das Knipsen selbst.

00:25:54: Wenn man das vielleicht, ja, als Laie nicht so ganz versteht, was damit gemeint ist. Also der der Fotoapparat klar, der macht das Foto.

00:26:03: Aber es kommt ganz viel der Bildwirkung auch durch die Bearbeitung und damit meine ich jetzt nicht, dass man künstlich Dinge hinzufügt oder wegtut.

00:26:11: Sondern meine Art der Fotografie ist es schon, die Sachen authentisch darzustellen. Das heißt, dass ich die Situation schon so

00:26:21: veröffentliche, wie ich sie auch vorgefunden habe, aber man bearbeitet das Bild ja auch in, ich sage jetzt mal so beispielsweise Kontrast gibt's halt viele,

00:26:31: Stellschrauben, an denen man drehen kann, damit das Bild am Ende des Tages fertig ist. Hm, du meinst noch mal eine andere Dramaturgie, die Farbbearbeitung und so weiter.

00:26:41: Von daher ist es extrem,

00:26:43: also wirklich elementar wichtig, die Bilder zu bearbeiten, finde ich. Also wenn ich jetzt das Bild so veröffentlichen würde, wie es meine Kamera produziert als Rowderty, also das ist ja bewusst so, dass die Kamera das relativ neutral festhält,

00:26:57: man eben in der Bearbeitung möglichst viele Möglichkeiten hat, da noch dran zu drehen. Also

00:27:02: jetzt nochmal explizit darauf hingewiesen, nicht künstlich jetzt zum Beispiel einen Mond hinzuzufügen oder so, sondern es geht da jetzt nur drum, dass man ja halt eben

00:27:13: Sachen wie Lichter und Tiefen und Kontrast und Klarheit und so, dass man das halt

00:27:18: bearbeiten kann und das ist auch dann die Handschrift eines jeden Fotografen, wie das dann am Ende des Tages aussieht. Also das nennt man ja so den Bild-Look, den man hat und ja,

00:27:27: würde ich schon sagen, dass das bestimmt 50 Prozent ausmacht. Ja, ich bin da ganz bei dir. Ich glaube auch, dass jeder, der nur mit einem Smartphone nur in Anführungszeichen fotografiert, hinterher auch nochmal in den Einstellungen ein bisschen Feintuning und

00:27:41: ein bisschen mehr Tiefe verleiht oder ja

00:27:44: nee, also das ist ja auch eine berechtigte Frage. Thema Bildbearbeitung, aber das geht halt von bis, also wie ich sage, so wie ich jetzt arbeite, dass ich quasi das Bild jetzt nicht künstlich verändere, sondern es ist so, wie es ist, aber ich mache halt die normale

00:27:56: Look-Bearbeitung. Auf der anderen Seite gibt's natürlich auch Künstler und Künstlerinnen, die dann ganz bewusst sagen, sie machen halt Art oder

00:28:04: Digital Composing, also da ist dann quasi die Kunst gar nicht mehr das Fotografieren, sondern es ist quasi dieses digitale Zusammenfügen von Elementen und das ist natürlich was komplett anderes, was auch seine Daseinsberechtigung mehr hat,

00:28:17: halt eine eigene Kunstform ist,

00:28:19: aber ich glaube in den Köpfen der Leute wird's oft so in einen Topf, ist ja auch klar, weil, wenn ich jetzt auf Instagram durchscrolle, erkenne ich ja jetzt nicht auf Anhieb,

00:28:28: ist das jetzt jemand, der Digital Composing macht oder ist das jetzt ein Fotograf? Also ich konsumiere ja quasi nur am Ende des Tages ein Foto und ob da jetzt,

00:28:38: jetzt mal als Beispiel, weil ich's auffotografiere, den Kölner Dom und dann sehe ich da zum Beispiel einen riesigen Mond dahinter und dann kann ich jetzt erstmal als Laie nicht einschätzen.

00:28:47: Ist das jetzt echt so gewesen? Ist das ein echtes Foto oder ist es einfach Photoshop und hat der Künstler oder die Künstlerin das quasi jetzt so digital zusammengebaut?

00:28:57: Daher kann ich schon verstehen, dass es jetzt auch oft schwierig ist, überhaupt einzuschätzen oder man muss dann mit den einzelnen Leuten sich näher befassen, um dann zu verstehen, ach so,

00:29:05: das ist Teil der Kunst, dass man bewusst Element zusammenfügt und dass dadurch dann eben eine eigene Bildwelt entsteht.

00:29:13: Oder ist es eben so wie bei mir jetzt das, was ich sehe, ist

00:29:16: so fotografiert worden, ja. Ich glaube, es geht ja auch immer um die Frage, wie betrachte ich selber meine Kunst und ich sage jetzt bewusst nicht Fotografie, weil, willst du einfach die Abbildung eines Momentes darstellen, als zeitdokumentarischen Moment?

00:29:32: Oder geht man hin und sagt, ich möchte dem Betrachtenden ein Gefühl vermitteln, wie etwas sein kann. Ich glaube, da kann ich ganz klar sagen, dass ich jetzt nicht rein dokumentarisch unterwegs bin, sondern bei mir schon,

00:29:45: der Antrieb auch ist, ja eben eine Bildwelt zu erschaffen, aber schon durch.

00:29:50: Anführungszeichen echte Fotografie, die halt eben ein Gefühl vermittelt, dass Menschen, die sich das anschauen, eben denken,

00:29:57: dass bei denen etwas auslöst im besten Fall, dass die sagen, wow, so habe ich den Ort noch nie wahrgenommen oder,

00:30:03: wie, ich wohne doch hier direkt. Warum war ich da noch nie oder warum habe ich das noch nie so wahrgenommen? Und das ist dann auch schönes Feedback.

00:30:10: Eben dann merkt, okay, man inspiriert Leute wirklich dazu oder motiviert sie dazu, selbst

00:30:15: ihre Heimat neu zu entdecken oder eben Orte anders wahrzunehmen und das ist doch irgendwie ja ein schöner Antreiber für mich selbst, muss ich sagen. Ist das das, was du mitgeben möchtest auch? Schaut mal nach oben oder mal nach links und rechts und nicht nur das, was ihr sowieso schon kennt? Ja, sowieso auf jeden Fall.

00:30:30: Also ich glaube da auch nochmal so dieses German Romers Gedanke war schon immer das.

00:30:34: Eben zu sagen über das offensichtliche Fotomotiv hinaus Orte zu entdecken und einfach ein bisschen

00:30:42: sich von seinem Gefühl treiben zu lassen und zu sehen, es gibt eben gewisse Möglichkeiten oder Arten, wie ich meine Umgebung anders wahrnehme und auch festhalten kann in Fotos, ja.

00:30:53: Kennst du den Moment des Versagens, dass du denkst, oh Mist und was macht das mit dir?

00:30:59: Ja ich glaube auch das ist Alltag eines Landschaftsfotografen. Ich habe das unvermeidbar. Man kann viel planen, man kann sich vorbereiten, aber

00:31:08: häufig ist dann vor Ort doch nicht so, wie man sich's vorgestellt hat und

00:31:13: geht's eben drum ja auf gut Deutsch gesagt nicht den Kopf hängen lassen, sondern dann irgendwie das Beste draus zu machen. Aber ich denke, da muss man dann einfach ja auch lernen, damit umzugehen.

00:31:23: Daher glaube ich, kann ich ganz gut damit umgehen, aber es kann natürlich schon frustrierend sein, wenn man jetzt eine längere Anreise zu einem Spot hat und dann merkt vor Ort, ich weiß nicht, da ist jetzt irgendwas Unvorhergesehenes zum Beispiel, da sind jetzt Sanierungsarbeiten, deswegen steht da ein Gerüst oder

00:31:37: Sachen, wo man sich dann auch ärgert, dass man sagt, ey, das hätte ich auch vorher irgendwie vielleicht in Erfahrung bringen können, dann hätte ich mir diese Anreise jetzt sparen können, aber,

00:31:44: nichtsdestotrotz kann man dann die Situation annehmen, wie sie ist und dann versuchen vielleicht ums Eck von dem Ort, den man eigentlich sehen wollte, vielleicht was ganz Neues zu entdecken. Gibt es solche Momente, wo du schon mal gedacht hast, ah hm ach,

00:31:58: so richtig zieht's mich jetzt nicht dahin und dann bist du völlig überrascht worden. Ich denke schon, also

00:32:04: ich habe ja gesagt, ich darf ja mit dem Tourismusverband viel zusammenarbeiten und aufgrund deren

00:32:09: Inputs habe ich natürlich viele Orte entdeckt oder fotografieren dürfen, die ich für mich jetzt, glaube ich, gar nicht so aufm Zettel gehabt hätte.

00:32:18: Dementsprechend habe ich da auch super viel kennengelernt, was mir halt überhaupt nicht bewusst war, dass das existiert und wo ich auch gar nicht gedacht habe, dass ja dann wirklich so cool ist.

00:32:27: Von daher gibt's das auf jeden Fall, ja. Fallen dir so zwei, drei ein? Ja, zum Beispiel, also ich habe wirklich viel im Kopf, aber was mir positiv im Kopf geblieben ist, ist das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen.

00:32:41: Das ist auch so eine Landmarke, gibt's ja vielerlei im Ruhrgebiet, also Tetraeder, in Bottrop, Tiger and Turtle in Duisburg

00:32:49: und eben das Geleuchtet. Also die Klassiker wie Tetraeder sind ja in NRW fast jedem glaube ich bekannt, auch immer eine Reise wert finde ich, super cool.

00:32:59: Aber dieses Geleucht kannte ich halt vorher noch gar nicht, weil die Halde halt anscheinend nicht so fame ist wie die anderen. Ich kenn's auch, bin ganz glücklich, dass ich grad mitbekomme. Ja. Und das ist im Endeffekt eine überdimensionierte Art Lampe.

00:33:13: Also deswegen heißt es auch, das Geleucht, ich weiß jetzt leider nicht, von welchem Künstler oder von welcher Künstlerin,

00:33:17: Weißt du was? Dann könnt ihr uns das gerne via Instagram schreiben. Na ja, aber auf jeden Fall einfach mal das Geleucht googeln, dann sieht man auf jeden Fall direkt, was es für ein Ort ist. Und da war ich auf jeden Fall extrem positiv überrascht,

00:33:31: wie cool das ist und das ist auch so, dass das abends, ich glaube jeden Tag für eine halbe Stunde dann leuchtet wirklich,

00:33:38: und das ist halt vor allem im Sommer, da waren wir auch dann abends dort, wenn man dann quasi grade so die blaue Stunde erlebt. Also die Sonne ist gerade untergegangen, man hat die,

00:33:46: blaue Stunde, die sie eh schon ein bisschen magische Stimmung, die eben kurz nach Sonnenuntergang ist und dann leuchtet eben dieses Teil und das fand ich schon sehr einprägsam und echt cool. Zu der 12 Uhr Mittagstyp bist du gar nicht? Nee. Nein, also das ist wie gesagt so ein bisschen

00:34:01: dem Fotograf sein geschuldet, also wenn man mit Tageslicht arbeitet, nenne ich's jetzt mal.

00:34:07: Gibt's ja auch so blöde Fotografie, Bauernweisheiten, also,

00:34:12: zwischen 12 und 2 hat der Fotograf frei oder so. Also die kommen ja nicht von ungefähr, also es ist einfach so, dass das Licht

00:34:20: tagsüber in der Mittagssonne einfach viel zu grell ist. Ja, das ist dann die Zeit, wo man dann ein Eis isst oder irgendwo die Füße in See hängen lässt und mal

00:34:30: sich kurz ausruht, weil man vielleicht schon sehr früh morgens unterwegs war, aber da kann man dann

00:34:34: chillen auf Neudeutsch gesagt, aber zum Fotografieren ist es halt schon sehr schwierig tagsüber, ja. Wenn wir uns überlegen, wir sprechen mit Amateuren. Mhm. Ja, vielleicht Nachwuchskünstler, welche Tipps hättest du? Also früh aufstehen,

00:34:47: die Orte früh morgens besuchen als zweiten Tipp, eben sich schon vielleicht mit dem Wetter auseinanderzusetzen.

00:34:54: Ist halt schon ein großer Einflussfaktor ist darauf, wie wirkt ein Ort, auch bei Gebäuden natürlich, auch bei urbanen Geschichten ist es natürlich ein ganz

00:35:02: elementarer Unterschied, ob ich jetzt dahin gehe und

00:35:06: die Sonne scheint von einer Richtung da drauf oder es ist ein bewölkter Tag und alles ist irgendwie grau. Beides kann cool aussehen, aber ja,

00:35:15: sich damit so ein bisschen auseinandersetzt oder zumindest einmal kurz bei Google so das Wetter eingibt und so grob weiß, auf was man sich einstellen kann, ist das, glaube ich, auch immer ein ganz guter Hinweis und da dann vielleicht auch mal zu schauen,

00:35:26: weil das ja auch spannend ist und vielleicht wäre das auch nochmal ein Tipp, der damit so ein bisschen zusammenhängt. Wie kann man denn

00:35:32: die eigene Stadt oder den eigenen Ort neu entdecken und da jetzt wieder hier Beispiel Köln,

00:35:38: so ein bisschen, seit gut zwei Jahren versuche mich ein bisschen an der Sonnen-und Mondkonstellation auszutoben, sage ich mal. Was das bedeutet ist, dass ich quasi das,

00:35:50: des Kölner Doms nehme, was ja tagtäglich tausendfach fotografiert wird. Dementsprechend eine extreme Herausforderung darstellt, wenn man sagt, da möchte man jetzt irgendeinen neuen Blickwinkel kreieren.

00:36:02: Was mir dann so ein bisschen Motivationsschub gegeben hat, ist eben zu schauen, okay, wann, wie, wo geht der Mond auf und unter? Wann geht, wie die Sonne auf und unter? Und das können sehr schöne, ja, Stellschrauben sein, wo man dann auch echt,

00:36:17: Spannend planen kann, von wo, von welcher Richtung aus

00:36:22: jetzt zum Beispiel die Domspitzen so eingefangen, dass genau dahinter der Mond steht oder genau dahinter die Sonne untergeht.

00:36:29: Und da das eben aufgrund unseres Sonnensystems ja sich tagtäglich ändert, ist das halt auch eine sehr spannende Sache. Das heißt,

00:36:36: Es gibt dann so spezielle Konstellationen, die passieren halt genau an einem Tag im Jahr.

00:36:41: Und das finde ich super spannend oder es gibt dann bei den Monden auch immer Unterschiede. Es gibt dann sogenannte Supermonde, das heißt,

00:36:49: sind die Vollmonde, wo der Mond am nächsten der Erde ist. Das heißt, der erscheint auch am größten.

00:36:55: Und das sind dann so spezielle Daten im Kalender, wo ich dann immer versuche

00:37:00: dann wirklich neue Winkel zu finden, wo man dann eben das Ganze irgendwie festhalten kann in einer neuen Art und Weise.

00:37:07: Und das wäre vielleicht auch noch so ein kleiner Tipp, dass man da vielleicht einfach aus Interesse, weil's auch spannend ist dann so

00:37:12: auf der Landkarte zu planen, okay, von welchem Blickwinkel könnte das funktionieren,

00:37:17: dass man da auch noch mal so ein bisschen seine Heimat ganz neu festhalten kann und sieht man auch nicht so häufig. Ich finde das völlig faszinierend. Du kommst aus der Pfalz,

00:37:27: eigentlich dem Wandern und dem Wald nicht so zugewandt, kommst in die Großstadt mit der Leidenschaft für Sneaker und stellst auf einmal fest, welche Spannung die Natur bietet, das unterwegs sein im Wald,

00:37:40: an alten Bugen vorbei und findest jetzt auch noch eine, ich weiß nicht, ob's eine Leidenschaft ist, aber zumindest ein großes Interesse

00:37:48: an Planetenkonstellationen da ist es jetzt zu groß gesagt aber irgendwie schon oder? Ja ja Planet, da lehnen wir uns jetzt weit aus dem Fenster ich würde mich da auch enthalten, nicht aufgefallen,

00:38:00: also wir wollen ja auch hier in der Region bleiben aber stellst auf einmal fest, dass dir die Konstellation Sonne Mond Spaß macht, die ganze Wetterstrukturen.

00:38:10: Ich finde das immer sehr sehr schön, wenn man als erwachsener Mensch, der ja eigentlich sich gefestigt in seinem Hamsterrad fühlen könnte, wie ein Einkommen hat, was einem irgendwie ein gutes Leben ermöglicht, dann hinzugehen, nee,

00:38:23: und jetzt kommt der nächste Schritt und jetzt probiere ich nochmal das aus. Also ich finde, du hast da schon sehr viel,

00:38:28: Vorbildfunktion auch. Inspiration nicht nur in der Fotografie. Ja also das ist schön zu hören auf jeden Fall. Man selbst ist sich dessen ja nicht so bewusst. Also,

00:38:37: schon immer ja da wirklich auf mein Bauchgefühl am Ende des Tages gehört, was mich in welche Richtung treibt,

00:38:45: Fotografieren genau wie bei anderen Entscheidungen, aber insbesondere eben auf diesem Weg der Fotografie, den ich beschritten habe, habe ich immer.

00:38:53: Auf das gehört, was ich eingangs auch sagte, dass man

00:38:57: auf das hört, was einem selbst Freude bereitet oder Zufriedenheit gibt oder was dann wiederum einen selbst motiviert weiterzumachen. Ja und auch als Autodidakt nicht den Mut zu verlieren, wenn's mal nicht klappt. Klar, das ist natürlich vor allem am Anfang eine Herausforderung und es ist auch

00:39:12: mitunter natürlich sehr

00:39:14: frustrierend, was man erlebt und ich habe auch ganz viele Phasen gehabt und habe ich auch natürlich immer noch, wo man uninspiriert ist, wo man keine tolle Idee hat.

00:39:23: Wo man an sich selbst zweifelt, wo man an den Sachen, die man macht, zweifelt und sagt, eigentlich alles, was ich mache, ist ja irgendwie

00:39:31: nichts Besonderes oder es irgendwie nur ja ich mache halt ein paar Schnappschüsse von Dingen, aber es hat irgendwie keine Substanz und natürlich ist das alles auch Teil des Ganzen, also aber nichtsdestotrotz gibt's dann auch die Phasen, wo man positiv ist und

00:39:44: kreativ wird und neue Ideen hat und

00:39:47: oft ist es dann vielleicht auch eine Idee, die man im Kopf hat, die einen dann wieder wochenlang motiviert daran zu arbeiten und das irgendwie hinzubekommen, ja. Wenn ich jetzt frech wäre, natürlich überhaupt nicht bin, dann würde ich sagen, das hat was mit der Mondkonstellation zu tun

00:40:00: Nein, aber ich diese Phasen

00:40:04: irgendwie schätze ich das dann auch in so einer Phase des Nachdenkens und Reflektierens oder vielleicht auch mal verzweifelt seins noch was Positives zu erkennen, zu sagen, okay so ein Lieblingsspruch von mir ist immer jedes Schlechte birgt seinen Schatz.

00:40:17: Und herauszufinden, was macht das denn jetzt grade, an welcher Stelle zwickt's und wo soll's weitergehen und

00:40:23: was ziehe ich daraus? Ja, das ist natürlich dann immer die Herausforderung, ne? Ich glaube, wahrscheinlich für fast alle Menschen so gewesen, dass natürlich durch Corona das nochmal verstärkt wurde, diese Phasen auch irgendwie immer länger wurden, wo man irgendwie.

00:40:36: untätig zu Hause gesessen hat und irgendwie

00:40:39: nicht viel Inspiration verspürt hat, aber ich habe da so ein bisschen ein gutes Gefühl gerade, dass es jetzt diesen Sommer zumindest mal wieder ein bisschen mehr geht. Apropos zu Hause, wenn jetzt,

00:40:52: unsere Hörenden auf die Idee kommen, Mensch, ich fühle mich durch Johannes

00:40:57: Pangea Productions, total inspiriert, wie findet der denn seine eigenen Inspirationen? Wie wirst du denn noch auf etwas aufmerksam, was du noch nicht kennst?

00:41:07: Verrat uns die Kulisse. Ja, ich glaube, das ist relativ einfach und jetzt auch kein Geheimtipp leider, also wir verkaufen's als Geheimnis. Okay. Also zum einen

00:41:20: wirklich bis heute ist immer noch auch Instagram einfach eine gute Quelle,

00:41:25: das heißt, man kann Fotografen, Fotografinnen folgen, die auch in NRW beheimatet sind und da viel machen, einfach Leute, deren Arbeit mir gefällt, denen folge ich einfach,

00:41:35: sieht man da natürlich immer wieder neue Motive oder Anhaltspunkte und ansonsten kann man über über Hashtags oder halt eben auch über die

00:41:43: lokalen Tags, also man kann ja auch die Orte markieren und wenn man auf die Orte draufklickt, sieht man dann quasi alle Bilder, die mit diesem,

00:41:50: Location Tag versehen wurden. Das heißt, es kann halt ganz klassisch so sein, dass ich jetzt ein

00:41:57: tolles Bild sehe von einem Ort und dann denke ich, oh wow, dieser Ort hat Potenzial.

00:42:01: Gehe ich vielleicht auf das Locationtag und schaue, was andere Leute an diesem Ort für Bilder gemacht haben und das,

00:42:07: einen dann doch einen sehr sehr guten Eindruck davon, ja, welche Blickwinkel es gibt, was quasi so die offenbar offensichtlichen Bilder sind, die man da macht.

00:42:15: Das meiste, was man da sieht, sind natürlich dann einfach ganz normale Menschen, die da Selfies machen oder mit dem Handy ein Foto von dem Ort gemacht haben. Das heißt, man kann da eigentlich relativ gut sich einen Eindruck davon verschaffen,

00:42:26: was da so möglich ist, wo man sich da bewegen kann und darüber hinaus, wer dann

00:42:31: oder was eigentlich dann auch oft der erste Anlauf ist bei mir ganz klassisch bei Google zu suchen,

00:42:36: Orte im Kopf habe, dann einfach Google Bildersuche. Ich wollte grad fragen .. Google Bildersuche, von allen Seiten anzuschauen. Also das ist wirklich eine ganz klassische Herangehensweise, weil so findet man einfach auch

00:42:49: Bilder, die halt einfach existieren von dem Ort. Und dann kann man hingehen oder was ich auch sehr gerne mache, ist einfach wirklich auf Google Maps zu gehen und da einfach,

00:42:58: relativ nah in die Karte zu zoomen und einfach durch verschiedene Regionen zu fliegen, nenne ich's mal, weil da dann doch häufig, also sehr viele Fotospots markiert sind schon, also die sind wirklich als

00:43:10: touristische oder zumindest sind die bei Google Maps wirklich oft eingetragen Aussichtspunkte.

00:43:16: Denkmäler, alles Mögliche, also denkt man so gar nicht, aber wirklich in sehr kleinen Details ist da schon viel markiert.

00:43:25: Und dann, wenn man dann auf den Ort klickt, hat man auch so häufiger ein paar Bilder, die Leute da schon gemacht haben. Also da muss man dann oft einfach so ein bisschen ja Detektivarbeit machen und dann vielleicht, natürlich muss man,

00:43:36: so ein bisschen einschätzen dann, okay, lohnt sich's dann wirklich, da hinzugehen oder ja, wie ich vorhin schon sagte, oftmals,

00:43:43: vielleicht doch nicht so, aber es war den Versuch wert. Aber das sind eigentlich so die Hauptherangehensweisen. Menschen sieht man ja immer nur sehr, sehr klein auf deinen Bildern. Apropos Selfie. Ja, das stimmt, zumeist, wenn's jetzt um die Landschaften geht, mag ich es schon, Menschen irgendwie einzubinden, aber oft dann

00:43:58: als Teil des großen Ganzen. Ich bin jetzt weniger Porträtfotograf, ist auch jetzt eine Sparte, die mir jetzt nicht gänzlich fern ist, aber ich glaube,

00:44:09: dafür ist mein Fokus dann doch zu sehr auf der Natur, als dass ich jetzt mich quasi in der Natur auf den Menschen fokussieren würde, beziehungsweise,

00:44:17: eine größere Herausforderung dann wirklich spannende Menschen dazu zu bringen mit mir morgens um vier irgendwohin zu fahren, damit ich sie dann ja schön ablichten kann vor den Externsteinen oder ähnliches. Könnte ich mir auch sehr spannend vorstellen, aber das ist dann

00:44:31: doch einfacher, wenn man nur für sich selbst quasi aus dem Bett kommen muss und das niemandem sonst zumuten muss. Also wenn du mal in der Nähe der Externsteine unterwegs sein solltest,

00:44:40: ich würde für dich um 4 Uhr aufstehen. Okay, ich merke, das merke ich mir, okay. Aber nur von meiner linken Seite. Ja die haben schon eine ganz besondere Mystik, die Externsteine, die finde ich auch,

00:44:52: ja, finde ich fast. Auch ein Klassiker natürlich in NRW-Repertoire, aber lohnt sich auf jeden Fall, super schön. Mhm.

00:45:00: Die Frage zum Schluss. Okay. Nenn mir drei Orte, die man in NRW fotografiert haben muss.

00:45:06: Ich habe damit gerechnet, dass sowas kommt. Mhm. Also ich habe jetzt ja schon ein paar genannt, deswegen würde ich jetzt versuchen noch mal was anderes aus dem Kopf hervorzuholen. Wir können ja so machen. Natur. Mhm. Urban und,

00:45:20: bei Natur zwei.

00:45:24: Also urban würde ich, habe ich vorhin schon einmal kurz genannt, aber finde ich einfach so besonders und speziell und cool, dass ich den Ort gerne nennen würde, den man fotografiert haben muss. Mhm. Das wäre das Tiger and Turtle, die Landmarke in Duisburg.

00:45:39: Ist jetzt auch kein super Geheimtipp, aber ich finde das ist wirklich so besonders und so einzigartig, dass man das auf jeden Fall

00:45:45: gesehen haben sollte, auch da die große Empfehlung abends hinzugehen, blaue Stunde, wenn's beleuchtet ist.

00:45:52: Auf jeden Fall ein sehr magischer Ort, der auch fotografisch super spannend ist und einfach megacool aussieht.

00:45:58: Das hätten wir schon mal. Also Thema Natur würde ich zum einen

00:46:04: als, ja schon einen kleinen Geheimtipp, die Seqouia-Farm in Kaltenkirchen nennen, das ist ein wirklich spezieller Ort.

00:46:13: Ist auch jetzt nicht öffentlich zugänglich, sondern ist ein Privatgelände, aber da lohnt sich's auf jeden Fall mal vorbeizuschauen, wenn die Möglichkeit dazu besteht.

00:46:23: Denn dort gibt's jetzt, ja, in NRW wirklich echte Mammutbäume und das fand ich doch sehr eindrücklich und das hatte ich wirklich absolut nicht auf dem Schirm. Es war wirklich ein kleiner,

00:46:33: kleine Fläche nur, aber wenn man da da drin ist, ist es superspannend und das ist auf jeden Fall ein kleiner Geheimtipp.

00:46:39: Und als drittes, als zweiten Naturort würde ich die Bruchhauser Steine auf jeden Fall gerne als

00:46:46: Tipp nennen, auch superspannend, auch glaube ich noch relativ unbekannt.

00:46:51: Aber da lohnt es sich auch sehr vorbeizuschauen. Mega Aussicht übers Sauerland.

00:46:57: Und zum anderen sind die Felsformationen an sich auch als Fotomotiv sehr vielseitig und sehr spannend, ja. Lieber Johannes,

00:47:06: oder Pangea, ja? Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei dir, dass du uns so

00:47:14: atemberaubend mitgenommen hast durch dein Blick

00:47:17: auf NRW, durch deine Reise durch dein es fühlt sich an wie über NRW hinweg fliegen. Ich hoffe, dass sich nun ganz viele Menschen inspiriert fühlen, mal auf Google oder den Hashtag We Roam

00:47:30: Germany. Es gibt sogar We Roam Nordrhein-Westfalen. Weil wir mal ein Projekt hatten, wo wir wirklich auf die Bundesländer eingegangen sind. Das heißt, dieser Hashtag besteht sogar auch,

00:47:40: da kann man auf jeden Fall mal reinschauen, wenn man eine Inspirationsquelle sucht. Ich danke dir von ganzem Herzen. Also ich fühle mich inspiriert, schnappe mir jetzt meine uralte Kamera, mein Handy und lege los. Super, ich danke fürs Gespräch, hat Spaß gemacht. Danke.

00:47:54: Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.

00:47:57: Music.

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