Im Kanu durch NRW - Thomas Becker

Shownotes

"Man meint ja auch Wuppertal: Och, städtisch. Ne. Also man fährt da fast durch so eine kleine grüne Lunge durch, wenn man auf der Wupper durch Wuppertal fährt. Das erwartet man vorher gar nicht, wie grün es im Endeffekt grad entlang der Wupper ist."

Bist Du bereit für neue Herausforderungen? Hast Du Lust auf ein Abenteuer auf dem Wasser? Dann steig ein ins Kanu, ein echter Könner und ausgezeichneter Sportler wartet auf Dich. Weltmeister und Olympiadritter im Kanufahren, Thomas Becker aus Solingen, nimmt Dich mit, Nordrhein-Westfalen vom Wasser aus zu erleben. Dabei geht es mal sehr entspannt zu, mal ist Dein sportlicher Ehrgeiz gefragt. Wir fahren auf der Wupper durch Wuppertal oder an ehemaligen Kotten vorbei, auf dem Rhein bei Düsseldorf haben wir einen einzigartigen Blick auf die Altstadt und den Medienhafen und auf der Rur geht es durch die wunderschöne Natur der Eifel. Ob neugieriger Neuling oder langjähriger Kanu-Fan – Thomas Becker kennt für jeden die ideale Strecke für ein Abenteuer auf dem Wasser. Also reinhören in die aktuelle Folge von „Hör mal, wer da reist“ – aber pass auf, dass Du nicht nass wirst.

Weitere Infos zur Folge unter: www.dein-nrw.de/podcast-episode-zehn

Moderatorin: Claudia Linzel | Webseite:www.dieleichtigkeitderkunst.de

Gast: Thomas Becker | Webseite: www.wupperkanutouren.de

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Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.

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00:00:00: Man meint ja auch Wuppertal, oh städtisch? Nee, also man fährt da fast durch so eine kleine, grüne Lunge durch, äh wenn man auf der Wupper äh durch Wuppertal fährt, ne. Also das erwartet man vorher gar nicht, wie grün ist im Endeffekt äh grad entlang der Wupper ist.

00:00:14: Music.

00:00:36: Im Takt tauchen die Paddel ins Wasser ein.

00:00:39: Links, rechts, links, rechts. Das Rauschen des Flusses immer in Begleitung. Es geht vorbei an historischen Kotten und durch einzigartige Naturlandschaften.

00:00:52: Mit etwas Glück entdecken wir sogar einen Eisvogel am Ufer. Heute möchte ich gemeinsam mit euch Nordrhein-Westfalen vom Wasser aus erleben.

00:01:02: Und dafür habe ich mir einen ganz besonderen Gast eingeladen, den leidenschaftlichen Kanufahrer Thomas Becker aus Solingen. Weltmeister und Olympia-Dritter.

00:01:15: Und unser Mann für geführte Kanutouren.

00:01:18: Gemeinsam begeben wir uns auf fließende Gewässer, die Wupper, die Sieg, die Ruhe und den Rhein und nehmen dabei eine ganz neue Perspektive ein.

00:01:30: Lieber Thomas, bitte erzähle uns, doch zunächst einmal von deinem Weg durch NRW und wie du zum Kanufahren gekommen bist. Hallo erstmal,

00:01:40: Ja, der Weg ist doch ziemlich lang gewesen. Angefangen hat es

00:01:44: auf der Wupper, wobei das erste Mal war eigentlich auf der Bevertalsperre mit meinem Vater zusammen und dort,

00:01:53: bin ich eigentlich gekentert.

00:01:54: Und da wäre es eigentlich schon fast vorbei gewesen und dann habe ich eigentlich danach gesagt, okay, ich gehe nur noch auf die Wupper, wenn die mich an die Leine nimmst und im Endeffekt nach den ersten zwei Paddelschlägen habe ich gesagt, okay, mach die Leine ab und dann bin ich losgedüst.

00:02:07: Lief dann sofort. Ja, mein Vater hat schon ganz früher Faltbootrennen auf der Wupper gefahren und wir haben auch direkt früher in Glüh da an der Wupper gewohnt,

00:02:15: und so bin ich zu meinen ersten Padellbewegungen gekommen. Wie alt warst du denn da? Oh, das war so,

00:02:20: acht muss das gewesen sein mit acht Jahren. Ist das ein Alter, das du empfiehlst, um das erste Mal in ein Paddelboot einzusteigen? Das geht natürlich auch früher, also unser Sohn ist jetzt auch schon mit drei, vier Jahren e

00:02:33: infach mitgefahren, sobald man im Endeffekt sitzen kann und dann haben wir ihn mit in Kanadier genommen und mit dem dann,

00:02:38: die Wupper oder auch andere Flüsse runtergeschippert. Und dann hast du gedacht, als die Leinen los waren du dich vom Ufer abgedrückt hast,

00:02:45: das ist meine Bestimmung. Ich werde Weltmeister.

00:02:48: Nee, das nicht. Wir haben erstmal alle Flüsse im Endeffekt in NRW und dann deutschlandweit unsicher gemacht. Also man hat überall versucht, neue Flüsse kennenzulernen, neue Gebiete und es waren immer wieder neue Eindrücke und und das war ja das Spannende, man war

00:03:03: draußen in der Natur mit

00:03:05: Gleichgesinnten unterwegs und das war natürlich schön. Also es war früher ein schönes Vereinsleben, was sich dann später ein bisschen geändert hat, aber weiterhin bis zum Ende schön gewesen.

00:03:16: An welche Stellen kannst du dich denn noch besonders erinnern? Wo hat dir das Kanufahren als Kind besonders viel Spaß gemacht?

00:03:22: Ach früher auf der sind wir gefahren, Volme.

00:03:27: Das waren schon so kleine Herausforderungen als kleines Kind, weil die Flüsse konnte man meistens ja auch nur fahren, wenn's geregnet hatte.

00:03:34: Und dann wurden die Flüsse natürlich schon ein bisschen reißender.

00:03:38: Und da hat man dann schon mal Respekt gehabt, aber der Vater war ja dabei und Vereinsmitglieder waren dabei und dann

00:03:45: hat man das einfach mitgemacht, so gut es ging und mit der Zeit wurd's natürlich dann immer besser und immer sicherer. Was reizt dich denn am Paddeln oder Rudern? Ich weiß gar nicht, wie ich's richtig formuliere.

00:03:55: Nee, schon das Kanufahren, das Paddeln. Der Reiz ist ja, so fing es im Endeffekt auch an, dass sich auf der früher, da gab's ein, wie nennt sich das,

00:04:03: ist leider heute nicht mehr vorhanden. Dort habe ich im Endeffekt das Paddeln

00:04:08: in Perfektion gelernt. Dort hat man gelernt, mit den Strömungen umzugehen, die Wassergewalten zu beherrschen und zu bestimmen, wo

00:04:17: das Boot hin soll. Und das hat mir später dann auch, wo es dann international losging, stark geholfen. Also es ist schon das Sportliche, das

00:04:26: zu lenken und mit Stromschnellen umzugehen und Wasserrutschen mitzunehmen. Genau, ja das sind die Herausforderungen, eben diese Gewalt zu beherrschen, aber auch eben einzuschätzen, ich sage mal, was kann ich mir zutrauen und wie kann ich mein Boot kannten, damit ich die Strömung

00:04:41: also diese Gewalt für mich nutzen kann und das ist dann natürlich auch später, im Wettkampf wird's ja immer umso wichtiger, dass man eben an gewissen Stellen,

00:04:49: Kraft einsparen kann, weil man die Kraft des Wassers nutzt

00:04:52: und dann wieder woanders beim Zielsprint zum Beispiel dann diese Kraft, die ich vorher gespart habe, einzusetzen und das sind ja auch nachher Nuancen, die einen vielleicht dann die Weltmeisterschaft oder die guten Platzierungen gebracht hat

00:05:03: Wann ging's bei dir los mit der Richtung Weltmeisterschaft und Olympia und ach was du da alles für Erfolge gefeiert hast. Im Endeffekt ging das dann los, 85 da hatten wir die erste

00:05:15: inoffizielle Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft,

00:05:18: war natürlich noch nicht so gut, da war ich eben dann achtzehn, aber das war so der erste Gedanke, wo ich so ein bisschen international gedacht habe, oh ja, das wäre schön, wenn ich da irgendwann mal vorne mitfahren könnte, ne? Das war mal so mein erster interner Kontakt.

00:05:32: Und das war schon eine Herausforderung und da,

00:05:36: klar hat man vorher auch schon Erfolge gehabt, eine Schüler, Jugend, Juniorenzeiten, ab 18 muss man bei uns allerdings dann schon gegen die Herren starten. Da hat man am Anfang auch kaum eine Chance dagegen, weil die einfach so ein Erfahrungsvorsprung haben.

00:05:49: Habe mir da aber auch die Zeit gegeben und hat zwar dann ein bisschen gedauert, weil ich auch der Größte war und dann hat man ganz andere Hebelverhältnisse und ich konnte mir irgendwie keine andere Technik aneignen von irgendeinem. Ich musste meine eigene Technik entwickeln. Das hat ein bisschen gedauert,

00:06:04: habe ich aber dann ein paar Stärken gefunden, die ich dann später auch einsetzen konnte. Mit 1,92 der Giraffenpaule, wieso denn Paule, du hast doch Thomas. Ja, das ist dann natürlich dann so ein Zusatzname geworden,

00:06:16: Giraffen, weil ich halt immer in jedes Tor versucht habe, nur meinen Hals reinzustecken. Es musste immer ein Teil des

00:06:21: Körpers und ein Teil des Bootes musste praktisch durch die zwei Pinne durch, wo wir durchfahren müssen, durch ein Tor. Davon gibt's dann 25 Stück,

00:06:30: und da mussten immer diese beiden Teile durch. Und mein Nachteil von meinem Gewicht musste ich ja irgendwo sparen.

00:06:36: Und habe dann meine Reichweiten natürlich eingesetzt und aber auch vom Körper her, dass ich eben versucht habe, nur meinen Kopf freizuhalten.

00:06:44: Da war ich früher so der Einzigste, weil es war auch schwer diese damaligen Boote so zu kontrollieren,

00:06:51: das hat sich nach mir geändert, da sind die Boote kürzer geworden. Heute fährt jeder diese Technik. Nur den Kopf reinhalten, mit einem Schlag durchs Tor durch. Das habe ich früher im Endeffekt

00:07:00: begonnen und nach mir das dann im Endeffekt jeder dann umgesetzt, weil die kürzeren Boote leichter zu beherrschen waren. Mit dem langen Boot war das immer ein bisschen Risiko.

00:07:09: Ich hab's mich getraut, hat manchmal nicht geklappt, aber öfters schon. Da bekommt der Begriff den Kopf hinhalten ja eine völlig neue Bedeutung.

00:07:18: ich ja ein bisschen war voyeuristisch veranlagt. Erzähl mir doch mal von Olympia und dem Einzug in dieses Olympiadorf und die Eröffnungsfeier. Ich war ja auch schon 92 in Barcelona dabei, bei den Olympischen Spielen.

00:07:31: Da hatten sie uns den Einmarsch verwehrt, weil man dort sagte, nee, das ist zu knapp vorm Wettkampf und haben dann nur die Abschlussfeier mitmachen können.

00:07:39: Der Wettkampf selber in dem Jahr 92 war eigentlich schlecht von mir. Ich bin auch 26. nur geworden.

00:07:44: War aber auch jetzt nicht eine Strecke, die mir entgegenkam, die war sehr eng, sehr klein. Der beste Wettkampf in dem Jahr war die Qualifikation für die jungen Spiele, weil da habe ich das Rennen gewonnen, wo ich gewinnen musste.

00:07:54: Und da haben wir aber auch gesagt, okay, wenn wir noch mal dabei sind, dann wollen wir aber den Einmarsch mitmachen, weil,

00:08:02: das musst du mitmachen, das das sind alle Sportler, gehen da rein und ich habe auch 2019 beim Abschlussfeiern noch ein Foto machen können, aber ist auch schön, die Abschlussfeier natürlich, muss man auch mitmachen, aber

00:08:15: Öffnungsfeier ist nochmal eine ganz andere Nummer. Und dann haben wir wirklich 96 war auch noch das Problem. Wir sind ja eigentlich erstmal wieder aus dem Programm rausgeflogen, sind nachträglich wieder reingerutscht.

00:08:25: Habe ich mich trotzdem auch nochmal für qualifizieren können, das war auch super und da haben wir gesagt, wir machen jetzt die Öffnungsfeier auf jeden Fall mit. Wir müssen das mitmachen.

00:08:33: Man war jetzt natürlich auch schon ein bisschen erfahrener von 92 und wenn man dann ins Stadion einmarschiert und dahinter schon mit den ganzen Sportlern wartet in Katakomben,

00:08:41: dann kommt erst dieser Gedanke auf, hey, ich bin bei Olympia dabei, das schaffen nicht viele

00:08:47: und da dann läuft's einem schon kalt einen Schauer runter und läuft dann mit den ganzen Sportlern ins Stadion ein und macht auch die ganze Öffnungsfeier mit. Also das ist schon

00:08:56: echt cool. Das nimmt einem keiner mehr, ob Foto hin oder her, braucht man nicht. Das erleben nicht viele.

00:09:03: Und ich hab's miterlebt, zweimal sogar im Endeffekt dabei zu sein überhaupt und das war schon

00:09:09: den ganzen Aufwand wert. Glaube ich dir sofort. Deine Augen fangen sofort wieder an zu funkeln. Man hat's dann auch beim zweiten Mal auch noch viel intensiver erleben können oder dürfen. Und jetzt ganz und gar nicht

00:09:23: Olympionique frage ich dich mal, was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Kanu, Kajak, Kanadier und ich weiß nicht, was es alles gibt. Ja gut, ist das nochmal anders, aber in Deutschland haben wir es so gestaffelt, der Oberbegriff ist Kanu,

00:09:38: und darunter ist alles angesiedelt was mit Kanu zu tun hat, mit Kanusport. Da haben wir einmal bei uns natürlich gesehen, den Kanadier. Das ist,

00:09:46: was mit dem Stechpalddel gefahren wird, obwohl wir nur auf einer Seite die Paddelfläche haben und und auf der anderen Seite haben wir den Griff.

00:09:53: Das kann man im Einer fahren, das kann man im Zweier fahren, in einem Familienboot zu viert, zu fünft, es

00:09:58: gibt größere Boote, zum Beispiel Drachenboot ist ja auch sehr beliebt, da sitzt man mit 20 Leuten oder mit zehn Leuten im Boot drinnen.

00:10:04: Dann ist man nicht alleine und ist vielleicht auch noch im Alter dann noch in der Gruppe das Ganze noch zu erleben. Sehr schön habe ich auch noch gemacht. Dann nach meiner Karriere,

00:10:13: nach dem Wettkampfsport habe ich nochmal Drachenboot mitgefahren, da sind wir auch noch dreimal Vizeweltmeister geworden zweitausendfünf

00:10:19: natürlich den Kajak, das ich ja speziell gefahren bin mit dem Doppelpaddel rechts und links, da ist man natürlich deutlich beweglicher,

00:10:27: Und ja, jeder ist nur für sich verantwortlich.

00:10:30: Natürlich auch im Kanadier einer, aber wenn soweit mal eben schon Kanadier zweier, da muss man immer mit dem Partner fahren, ne und der Rest ist dann noch verwandte Sachen, da gibt's dann noch Wildwassersport, wo man im Wildwasser fährt, im Kanadier oder im Kajak

00:10:43: oder es gibt auch noch Rodeo, der nennt sich heute Freestyle, dass man in so einer Welle Figuren macht, Überschläge,

00:10:50: gibt's ja dieses Kanu Drachenboot, also da gibt's noch ein paar andere Sachen, also ist eigentlich heute sehr vielfältig geworden, wie man sich

00:10:58: in irgendeinem Boot fortbewegen können. SAP genau, SUP ist auch noch dazugekommen.

00:11:02: Finde ich jetzt auf einem See natürlich auch nicht schlecht, dass man sich dann da auch mal zwischendurch besonnen kann, ne und dann paddelt man wieder ein Ründchen, aber ich bewege mich lieber in einem Kajak, kann ich mehr mit anstellen.

00:11:13: Die Bergischen drei, Wuppertal, Solingen, Remscheid. Was macht denn die Region für dich so besonders?

00:11:20: Gut, bin natürlich hier aufgewachsen und das ist das Allerbesonderste, hier groß geworden. Ich glaube, das kann ich jetzt im Fug und Recht behaupten. Keiner kennt die Wupper so gut wie ich. Ich habe

00:11:31: von früher, von klein auf mit total dreckig auf dem Wasser erlebt.

00:11:37: Die Wupper war früher mein tägliches Trainingsrevier. Ich bin die Wupper hoch und runter gepflügt in allen Bereichen und habe die Entwicklung von wirklich ganz dreckig

00:11:46: total sauber heute miterlebt, jetzt über 20 Jahre bieten wir auch schon unsere Kanutouren an. Ich habe, wie gesagt, über 20, 25 Jahre täglich auf der Wupper trainiert.

00:11:56: Die Veränderung natürlich klar auch nach dem Hochwasser jetzt drastisch miterlebt, was dort durchgeschoben wurde, war an der Entwicklung der Pegel und

00:12:05: den Ausstiegsstellen, war ich mit dran beteiligt, habe das mitentwickelt, haben das mit hochgerechnet, mit dem Wupperverband, ab jetzt mit dem Wupperverband wieder einen neuen Pegel entwickelt, der

00:12:15: für alle auch wieder akzeptabel ist, damit wir grad bei wenig Wasser die Flachwassergebiete da schützen. Aber ich denke mal, da haben wir eine gute Regelung gefunden.

00:12:25: Ja, man kann also zu jeder Jahreszeit aufs Wasser, es ist im Endeffekt auch im Wettkampfsport eine Ganzjahressportart geworden und dann war ich früher das ganze Jahr durchweg am Paddeln. Das ist Winter, Sommer, das geht durch.

00:12:37: Daher gab's keine Pause. Und das ist ja dann nicht nur ein mal, das ist dann mindestens zwei mal am Tag und das geht dann sieben Tage die Woche. Jetzt

00:12:45: bist du ja nicht nur selber sportlich ambitionierter Kanufahrer und Wettkampf orientiert, sondern du bietest ja auch Touren an, auch für Leute wie mich, die noch nie in einem Karnu saßen.

00:12:59: Ja. Was brauche ich denn alles?

00:13:02: Wir machen das ja jetzt schon seit über 20 Jahren. 2000 haben wir damit begonnen. Das war so kurz bevor ich meine Wettkampfkarriere beendet habe, 2002 Haben das langsam starten lassen, haben mit der Wupper angefangen. Da sind wir natürlich heute auch beheimatet und

00:13:16: führen dort auch für euch unsere Kanutouren durch, das heißt,

00:13:19: man braucht eigentlich nix groß mitbringen. Man muss nur, ein bisschen Sportlichkeit hilft natürlich, aber muss jetzt nicht unbedingt sein.

00:13:27: Wir nehmen vom blutigen Anfänger bis auch natürlich die schon Wiederholungstäter sind. Das geht von Einzelpersonen aus wie auch Familien.

00:13:34: Betriebsausflüge, Schulklassen und Hundebesitzer. Haben wir genau. Wir haben auch da speziell eben für Hundebesitzer so Touren gemacht. Zusammen mit einer Hundeschule bieten wir das an und so b

00:13:47: raucht man da im Endeffekt vor Ort

00:13:49: nichts groß mitbringen. Ersatzkleidung ist natürlich nicht verkehrt. Wir führen im Endeffekt, bei uns ist es so, einer fährt vorneweg, gibt die Richtung vor, sichert markante Stellen ab und der andere kümmert sich um

00:14:02: den hinteren Bereich, wenn ein Nachzügler, weil

00:14:05: die einen schaffen das schneller, die anderen brauchen ein bisschen länger, die Gruppe bleibt dabei immer zusammen und ja und dann haben wir eine praktisch eine Tour von anderthalb bis zwei Stunden,

00:14:14: von Wuppertal, Burgholz bis nach Solingen. Nach der Tour bringen wir dann die Autofahrer wieder zurück und das ganze Drumherum dauert dann so

00:14:25: drei, dreieinhalb bis vier Stunden, je nachdem. Man kriegt wahrscheinlich eine Einweisung, wie man sich zu verhalten hat. Genau und wir laden dann die Boote ab. Dann gibt's eben eine Einweisung in das ganze Technische, worauf man achten muss, wie die ganze Paddeltechnik funktioniert.

00:14:40: Und dann geht's zusammen los. Wir fahren so in der Regel mit zehn Booten,

00:14:44: zwei Guids, die die Tour betreuen. So und dann fahren wir praktisch, wenn möglich immer schön hintereinander, unterwegs auch noch weiter, geben natürlich Hilfe, Hilfestellung,

00:14:54: sodass eben

00:14:55: das für jeden auch ein schöner Ausflug wird und wir geben jetzt auch nicht das Tempo vor. Das Tempo gibt im Endeffekt der Kunde vor. Also unterwegs ist auch kein Druck. Das Einzige ist, man wird halt nass, ne? Deswegen empfehlen wir eben auch immer Ersatzkleidung mitzunehmen, weil

00:15:09: es kann passieren,

00:15:10: gehört dazu, wenn man dazu, wenn wenn man eine Schulklasse hat, hat man deutlich mehr Kenterung, ne? Da kann man froh sein, wenn nachher nicht jedes Boot mal, genau, da wird's dann schon mal drauf angelegt.

00:15:21: Jetzt finde ich unser Bundesland natürlich wahnsinnig schön und würde mit dir gerne eine Tour unternehmen

00:15:28: Fangen wir an, hier bei dir zu Hause. Solingen, die Wupper. Mhm. Was erwarten mich denn für Touren auf der Wupper, wenn ich jetzt sage, na ja, also ich brauche das jetzt nicht so

00:15:37: ganz, ganz, ganz steinig. Also von Borkholz, wo wir dort starten, generell die Tour und die sind für jeden möglich, also von Anfänger

00:15:44: eben auch wie gesagt Fortgeschrittenen, da wir dabei sind,

00:15:47: fangen wir auch ganz ruhig an. Also oben haben wir noch sehr viele Steilufer, sehr viele Kurven, sehr abwechslungsreich in diesem Bereich,

00:15:54: wenn wir dann weiter runter gehen, sag mal, wenn man von Wupperhof aus oder Wupperkotten aus fährt.

00:15:59: Schon ein bisschen flacher und fährt man ja so gesehen aus dem Bergischen raus. Von der Wipperaue aus Richtung Opladen.

00:16:06: Da ist es schon ein bisschen breiter, man hat mehr Platz, da wir aber natürlich, da wir uns hier ab Müngsten im Naturschutzgebiet bewegen,

00:16:13: müssen wir gewisse Pegel einhalten. Die Müngstener Brücke, ist das nicht sogar die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands?

00:16:22: Genau. Das stelle ich mir auch als ein wahnsinnig atemberaubendes Erlebnis vor, wenn man dann unter dieser Brücke hindurch paddelt oder kriegt man davon gar nicht so viel mit? Das wäre schön, wenn wir das dürften, aber wir können nur bis kurz vor die Müngstener Brücke fahren.

00:16:35: Wenn's geht versuchen wir das Kunden auch noch zu zeigen. Man kann so bis kurz vor Einwehr fahren. Ab dort sieht man dann die Münchner Brücke, aber da das Naturschutzgebiet etwas oberhalb,

00:16:45: aber man kann danach immer noch zu Fuß mal hingehen und sich natürlich die Müngstener Brücke anschauen, dieser Besuch lohnt sich natürlich immer.

00:16:52: Vorher oder nach der Tour nur eben drunter her fahren

00:16:56: Das ist schwierig, weil wie gesagt, ab der Napoleonbrücke ist diese alte Steinbrücke, die vorher noch ist, da dürfen wir nicht drunter her fahren,

00:17:04: wenn der Pegel nicht erreicht ist und das ist wie gesagt in den Sommermonaten eben ja sehr häufig oder fast immer und dann sagen wir immer, okay ihr wollt die sehen,

00:17:13: dann zeigen wir den Weg und dann geht man zehn Minuten kurz zu Fuß und dann schickt man uns zur Müngstener Brücke. Ach wie schön, also bietet ihr auch

00:17:20: bei den Touren immer mal wieder Raum für eine kleine Pause ein, wo man sich was Besonderes anschauen kann. Das auch, natürlich, aber jetzt auf dem Weg von Buchholz ist Naturerlebnis. Also man sieht Eisvögel, den sehen wir ja eigentlich

00:17:32: fast jeden Kilometer. Also die Population hat deutlich wieder zugenommen wie im Bergischen in den letzten,

00:17:37: zehn, fünfzehn Jahren und das ist immer schön, wenn man den Leuten zeigen kann, hier sehr selten, aber bei uns gibt es den

00:17:44: und nicht nur einen, sondern direkt gleich mehrere, ne? Der ist aber auch immer sehr schwer zu sehen. Man muss immer sehr vorausschauend schauen,

00:17:51: dann 50 Meter vor einem, die sind natürlich sehr scheu, aber vertrieben haben wir, glaube ich, noch keinen. Kennen die wahrscheinlich auch schon. Ja.

00:17:58: Genau und die sehen einen ja häufiger dann und was gibt es sonst noch? Klar, gibt's auch Flusskrebse, die Wasserqualität ist ja schon wieder sehr gut. Die Wupper, die ist doch auch mal als der fleißigste Fluss Deutschlands beschrieben worden, oder?

00:18:12: Zumindestens der schmutzigste Fluss Europas. Das kam später als die ganzen Bleicher und so weiter dahinkamen. Genau ja, natürlich dass die Wasserkraft ja sehr stark genutzt wurde. Wir hatten ja früher

00:18:24: 25 Kottenbetriebe, also Schleifereibetriebe entlang der Wupper,

00:18:28: und das ist natürlich immer schön, wenn wir unten fahren können, dann können wir immer noch teilweise alte Einläufe zeigen oder alte Wehr-Relikte,

00:18:35: wo immer wieder Kotten gestanden haben, weil im Endeffekt von diesen 25 sind noch, Balkhausen steht noch, und der Wipperkotten steht noch,

00:18:43: da steht noch einer in Wupperhofen, ein Alter, aber der ist heute im Bootshaus. Also betrieben werden ja noch zwei, Balkhausen als Museum und als auch noch aktiv,

00:18:54: wo das Rad sicher auch regelmäßig dreht und auch noch geschliffen wird. Da werden sogar noch Kleinaufträge gemacht und auch noch der letzte Doppelkotton. Früher standen da ja sogar

00:19:04: drei Kotten, aber eins ist abgebrannt. Was sind denn Kotten?

00:19:07: Das sind diese alten Schleifereibetriebe, wo praktisch mit diesen großen Schleifsteinen, Messerscheren geschliffen wurde.

00:19:15: Das ist ja auch die Begründung, wodurch Solingen ja bekannt geworden ist, ne? Messer und Scheren. Wuppertal bedeutende Industriestadt. Welche Bauten nehme ich denn wahr auf der Tour?

00:19:25: Man kann Wuppertal sogar noch als Stadt der Brücken bezeichnen, weil, wenn man mal die Brücken zählt, ich habe sie mal gezählt, rein nur Brücken, wo man drüber gehen kann, waren das 50 Stück, auf

00:19:35: zehn Kilometern. Huch, klein Venedig. Genau, also das ist schon einiges und man meint ja auch Wuppertal, oh städtisch,

00:19:42: mee, also man fährt da fast durch so eine kleine, grüne Lunge durch, wenn man durch Wuppertal fährt, ne. Also das erwartet man vorher gar nicht, wie grün es entlang der Wupper ist.

00:19:51: Unten raus, klar man sieht natürlich die Müngstener Brücke, wenn man da fahren könnte, wenn man dann noch weiterfahren könnte, würde man natürlich auch noch Schloss Burg sehen,

00:20:00: auch noch das Highlight von Solingen in dem Bereich von Müngsten bis Tupperhof. Das können wir paddeltechnisch im Winter fahren. Also wenn wir jetzt Hochwasser haben

00:20:09: dann können wir da fahren, aber im Frühjahr bis Herbst, ist es kaum befahrbar, weil einfach der Pegel nicht ausreichend ist,

00:20:17: und dann ist es besser, man erkundet das vom Land aus und hat da einen schönen Wanderbereich von Burg, schaut sich Schloss Burg an, wandert weiter hoch zur Müngstener Brücke,

00:20:27: kann so im Endeffekt das dann nochmal von Land aus sehen. Das ist dann eben, wo wir den Kunden auch sagen, hier, die waren schon mal, hier und dann fragen die uns, was können wir denn noch hier angucken?

00:20:35: Ja, und dann sagen wir natürlich, ja klar, ihr könnt da mal runter nach... Kommt wieder, dann fahrt ihr nach Schloss Burg und so weiter, ne? Ach wie schön. Schöne Wandergebiete, die es ja auch gibt.

00:20:44: Von daher ist da ja auch noch viel anderes zu erkunden. Die Wupper, die kennst du wahrscheinlich von jedem Kieselsteinchen.

00:20:51: Und jedem Grashalm und jedem Baum, der da steht? Na klar.

00:20:55: Was ist denn deine Lieblingsstrecke? Ist immer schwer zu sagen, wo man eine Lieblingsstrecke hat. Ich sage, na durch die Wupper ist das Schönste. Nein, die Rur ist natürlich auch sehr schön, die Eifelrur, ne?

00:21:04: Und die Gebiete drum herum, die sich anbieten zum Wandern oder zum Mountainbiken, da gibt's ja auch auch an der Wupper natürlich viele Gebiete, wo man sehr gut Mountainbiken kann,

00:21:14: wandern sowieso. Die Wandergebiete sind ja alle sehr gut auch

00:21:17: ausgeschildert und da gibt es auch neben dem Paddeln sehr schöne Gebiete, die es sich lohnt zu erkunden.

00:21:24: Wuppertal finde ich sehr interessant, weil einfach das eine totale Überraschungstour ist. Die Gäste sind total überrascht, was man alles, das ist total anstrengend die Tour. Also nach den zwei Stunden sind die Gäste

00:21:36: fertig, haben aber auch Spaß. Sind danach, denke ich mal, total glücklich, kriegen kaum ein Wort raus. Da merkt man, okay,

00:21:44: ist anstrengend, aber ich glaube, hat auch gefallen, ne? Aber wir haben auch dort Wiederholungstäter und wenn jetzt ein hoher Wasserstand ist, dann

00:21:53: gibt's eine Stelle eigentlich, wo ich dann bin. Das ist da am Wipperkotten, also an der Wipperaue. Dort ist ja das Wehr und wenn wir dort zwei Meter fünfzig haben,

00:22:03: gibt's dann einen Pegel, wo ich mich dran orientiere. Dann ist genau an diesem Wehr eine schöne, überschlagende Welle, nennt man dann Walze und die Wupper ist dann an der Stelle, ich schätze mal grob

00:22:15: 50 Meter breit und dann kann ich über die ganze Breite der Wupper surfen.

00:22:19: Es ist sehr schwer, dort dann in der Welle zu surfen, aber bei zwei Meter fünfzig kann man dann super surfen, wenn man natürlich

00:22:27: kann. Man muss dann schon paddeln, weil man muss sicher rollen können, weil bei Hochwasser empfehle ich keinem Anfänger auf die Wupper zu gehen, sie ist reißend.

00:22:36: Das bietest du auch, unterschiedliche Fahrten an für sportlich ambitionierte oder eher vielleicht für die gemütlicheren Paddler?

00:22:46: Auf der Wupper bieten wir es natürlich an. Wir machen ja auch die Tour durch Wuppertal selber. Tour de Wuppertal heißt sie hier bei uns. Dort fahren wir mit einem offener Zweierkajak, also nicht im Kanadier, wo wir sonst unsere Tour mit anbieten. Da wär's gut, wenn man da ein bisschen

00:22:59: sportlicher ist, weil wir da wirklich zwei Stunden durch Wuppertal durchfahren. Es sind sehr viele Renaturierungsstücke drinnen, das heißt, man muss auch häufiger mal ein paar Haken schlagen.

00:23:09: Dann haben wir natürlich auch noch Touren, die wir dann mit diesem Zweierkajak auch auf dem Rhein fahren. Glaube, da haben viele Vorbehalte aufm Rhein, weil auch große Schiffe und großer Fluss.

00:23:18: Das hätte ich auch gedacht. Genau, diese Boote sind aber sehr kippstabil, also wir haben damit wirklich schon einige Junggesellenabschiede gefahren und

00:23:27: die haben die Boote nicht zum Kentern gebracht. So ein Kanal, der läuft ganz schnell voll Wasser. So ein offener Zweierkajak nennt sich Sit On Top.

00:23:34: Der hat eine hohe Schale, der läuft also nicht voll Wasser und der ist selbst glänzend. Also selbst wenn Wasser reinläuft, läuft es wieder raus und dadurch ist das Boot sehr kippstabil und man kann damit eben auch auf dem Rhein fahren und das geht ohne Probleme und auch total sicher.

00:23:47: Und da bieten wir halt ein ganz neues Stück eben von los an der Promenade von Düsseldorf vorbei. Ich denke mal, das wird sehr interessant. Erzähl mir mehr, was ich noch alles auf der Tour.

00:23:58: Ja, man fährt ja dann praktisch Kaiserswerth durch. Wir fahren an der Erstmündung vorbei, an dem Neusser Sporthafen. Dann geht's halt an Düsseldorf, Hamm.

00:24:05: Entlang und machen dann auf der linken Seite vor

00:24:09: Düsseldorf Pause, vor dem Neusser Industriehafen und dann geht's praktisch an der Rheinpromenade Düsseldorf vorbei.

00:24:16: Den ganzen Alleen, die man unten sieht, mit den Altbauten, eben auch mit der Skyline von Düsseldorf, mit dem Medienhafen fahren wir dann vorbei. Fährt man auch rein in den Medienhafen? Ah, das wird schwierig, weil wir bleiben dort auf der linken Seite.

00:24:28: Da braucht man keine Angst haben jetzt oh, Rhein, Schiffe

00:24:33: Das ist eher interessant, weil dann kommen nämlich mal ein paar schöne große Wellen, wenn da ein schönes Schubschiff ankommt, dann geht's auch mal so ein, zwei Meter berghoch und wieder bergrunter,

00:24:41: Das macht er dann auch den Reiz aus, dass es nicht nur flach

00:24:45: eht' und auch mal ein bisschen bewegter. Man braucht auch gar nicht groß paddeln, weil der Rhein schiebt einen ja fast von alleine voran. Das ist ein bisschen unterstützendes Fahren. Eigentlich ganz entspannt.

00:24:54: Wo starten wir denn und was sehen wir auf dem Weg über die Ruhr ohne H?

00:24:58: Da möchte ich nämlich mit dir als nächstes hin. Genau, also da starten wir in Heimbach. Die Kunden kommen dann von Zerkall oder von Obermaubach, fahren hier mit der Ruhrtalbahn hoch. Das ist auch ein schöner Eindruck, wenn man mit der Rurtalbahn dann durch das Rurtal fährt.

00:25:12: Bis Heimbach. Dort holen wir den Kunden dann ab

00:25:15: und dann gibt's die ganze Einweisung. Viele haben ja dann mit mir schon vorher einen Einführungskajak-Kurs gemacht für Anfänger. Das heißt, dort fahre ich nicht mit Anfängern, sondern die schon mal einen Kajak-Kurs gemacht haben, also schon ein bisschen Vorerfahrung haben,

00:25:28: Und dann nennen wir das praktisch eine Führungsfahrt, wo praktisch unter Anleitung das Ganze noch mal erkunden können. Das heißt, sie haben jederzeit ein

00:25:36: Partner und haben immer so das Sicherheitsgefühl und sind nicht alleine auf sich gestellt. Und dann geht's eben bis Zerkahl runter. Wir sind dann grob

00:25:45: drei Stunden unterwegs, also ist auch wirklich eine längere Tour und die ja Landschaft liegt natürlich auch sehr abwechslungsreich, weil die Rur hat auch sehr viele Kurven.

00:25:54: Man sieht dann Schloss Nideggen oben rechts aufm Berg,

00:25:57: und das sind dann auch schöne Eindrücke, die man dort mitnimmt und ganz entspannt, die können wirklich da ihre Seele baumeln lassen, weil da machen wir auch keinen Druck. Also ist immer auch so ein Wechsel

00:26:06: und das ist das, das, glaube ich fast, so gut ankommt.

00:26:09: An Heimbach habe ich auch so schöne Erinnerungen da gibt's ein Café und die haben einen Kuchen und ein Vollkornbrot.

00:26:15: Ich weiß jetzt leider nicht, wie es heißt. Ich kenne das auch im Endeffekt von früher. Wir haben ganz früher in Schülerzeiten dort auch noch Wettkämpfe gefahren in Heimbach und das war jetzt kein besonderer, schwerer Wettkampf, aber,

00:26:26: war natürlich früher immer schön. Man ist ja von Wochenende zu Wochenende immer von Wettkampf zu Wettkampf gefahren. Man hat gezeltet oder im Wohnwagen geschlafen und da waren wir total glücklich, ne. Man war draußen, hat dann den Wettkampf gefahren, aber

00:26:39: der Spaß, der war dann danach immer sofort mit den anderen irgendwas gemacht,

00:26:44: Stimmt auch mal Unsinn, aber das war ja das, was einen da so gereizt hat. Nicht nur der Wettkampf, sondern das ganze Drumherum. Und was ich an der Stelle auch noch empfehlen kann, ist das Hohe Venn, denn ich glaube, dass

00:26:55: die Rur dort entspringt und dass das so eine wunderschöne Moorlandschaft.

00:27:01: Und wenn wir wieder zurück hüpfen an die Sieg, über die wir ja noch gar nicht gesprochen. Ja Wambachtalsperre, Sieg, Superfluss,

00:27:11: schön breit, schöne Schwelle, auch sehr attraktiv. Fahre ich auch gerne im Winter und wir haben dort früher

00:27:18: schöne Wochenenden veranstaltet, immer so im Frühjahr ein Wochenende, wo wir dachten, okay, da haben wir noch Wasser. Hm, da sind wir dann zwei Tage auf der Sieg gefahren,

00:27:28: Das war klasse mit Übernachtung. Wir haben dort abends gegrillt. Wir haben Lagerfeuer gemacht. Das war für uns ein enormer Aufwand, aber trotzdem haben wir das gerne gemacht. Also wenn einer auf den Sieg fahren will, können wir das immer noch machen,

00:27:40: aber der Wasserstand muss natürlich ausreichend sein und da muss man dann flexibel sein. Was würdest du denn einem schon erfahrenem Kanuten empfehlen? Welchen Ort müsste man,

00:27:51: erpaddelt haben. Oh, es gibt viele kleine Flüsse, aber die, wie gesagt, die kann man immer nur fahren nach Regenfällen

00:27:57: Die Volme ist zum Beispiel ein Fluss, die leider 21 auch sehr gewütet hat, aber die ist bei Hochwasser sehr schön zu fahren.

00:28:04: Ist gut, wenn man da einen hat, der den Fluss kennt,

00:28:07: ist häufig so, wenn die natürlich mehr Wasser haben, sollte man einen haben, der den Fluss vielleicht kennt und den schon mal gefahren ist oder man selber schon gefahren ist, dann gibt's ja die Wildwasserstrecke in Hagen Hohenlimburg, wo ich im Endeffekt früher

00:28:20: ja dann auch sehr häufig zum Training war,

00:28:22: wo auch damals der erste Europacup war, 89, das war mein erster internationaler Wettkampf im Herrenbereich, wo ich das erste Mal fürs deutsche Nationalteam gefahren bin,

00:28:32: und dort ist ein Wildwasserkanal, wo man Wildwasser fahren kann, wo man durch Tore fahren kann und trainieren kann. Die Wupper ist natürlich auch schön, wenn die schön hohen Wasserstand hat, dann fließt sie sehr schön. Dann kann man vor allen Dingen auch

00:28:45: für Könner ab Beinburg kann man dann die Wupper runterfahren bis Wuppertal.

00:28:50: Da gibt's noch viele andere kleine Flüsse. Jetzt hast du ja so viel gesehen auf diesen ganzen Weltcups und so.

00:28:57: Was ist denn für dich das Besondere in NRW? Warum möchtest du unbedingt hier weiter paddeln?

00:29:01: Will jetzt nicht sagen, dass ich fußkrank bin, wir gehen auch gerne wandern. Lass mal gucken, ob du schon Flossen hast. Nee, nee, alles gut. Aber vom Boot her ist natürlich diese Abwechslung, die wir hier haben. Man erlebt ja immer wieder was Neues.

00:29:13: In ganz Deutschland gibt's ja schöne Flüsse.

00:29:15: Klar versucht man erstmal sein näheres Umfeld zu entdecken und dass sie auch dan,n wo man sagt, suche ich mir den Fluss mal aus, da ist die Lippe

00:29:24: dann ist dort die Ruhr und dann gibt's da eine Ems und so kann man ja auch so nach und nach die einzelnen Gebiete erkunden.

00:29:31: Und wenn man mal in der Nähe ist, dann versucht man, den ein oder anderen Fluss, den man vielleicht noch nicht kennt, auch eben mal kennenzulernen und guckt sich das Gebiet an

00:29:40: ja und so weiter geht's. Ansonsten fahre ich noch den Wesermarathon mit, das sind dann achtzig Kilometer.

00:29:46: Ungefähr sechs Stunden, das ist dann noch so ertragbar. Länger muss es dann auch nicht sein. Nee, aber ansonsten ist es natürlich einfach die Entschleunigung,

00:29:56: Auch wenn ich das wie eben schon gesagt immer noch ein bisschen sportlich sehe, ne? Aber wenn man jetzt mal mit Älteren fährt, dann legt man sich auch mal eher ein bisschen zurück. Entspannt kann man sich mal treiben lassen,

00:30:05: kann da mal wieder ein bisschen Vorschub geben und das macht dann den Reiz aus, auf den Flüssen auch unterwegs zu sein

00:30:12: toi, toi, toi, das wird auch so weitergehen. Lieber Thomas, ich danke dir ganz herzlich, dass du mich hier so sicher mit in deinen Boot genommen hast, gepaddelt hast. Vielen, vielen Dank für deine Zeit. Danke euch,

00:30:25: Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion.

00:30:28: Music.

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