Dem Radeln verfallen - Jule Wagner

Shownotes

„Radfahren bedeutet für mich leben. Es ist mein Motivator, mein Pflaster, wenn es mir nicht gut geht und einfach mein Lebensbegleiter für alle Situationen“, Jules Herz schlägt fürs Radfahren. Als leidenschaftliche Gravelbikerin ist sie am liebsten im Ruhrgebiet unterwegs. Über ihre kleinen und großen Touren schreibt sie auf ihrem Blog „Jule radelt“. Warum Jule so gerne um den Baldeneysee fährt und wieso sich das Sauerland ein bisschen wie Radurlaub auf Mallorca anfühlt, erfährst Du in der ersten Folge von „Hör mal, wer da reist“.

Weitere Infos zur Folge unter: www.dein-nrw.de/podcast-folge-eins

Moderatorin: Claudia Linzel | Webseite: www.dieleichtigkeitderkunst.de

Gast: Jule Wagner | Blog: www.jule-radelt.de

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Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.

Transkript anzeigen

00:00:00: Radfahren bedeutet für mich Leben. Es ist mein Motivator, mein Pflaster, wenn's mir nicht gut geht und einfach mein Lebensbegleiter für alle Situationen.

00:00:14: Music.

00:00:35: Radeln. Wusstet ihr, dass Radeln aus dem Bayerischen kommt? Mit Sicherheit. Doch kennt ihr auch die Herkunft dieses Wortes?

00:00:45: Also, ich hätte vermutet, dass die Definition von Radeln in etwa so lautet. Von einem Ort zum anderen per Fahrrad zu fahren.

00:00:54: Doch tatsächlich meint der Ursprung, sich im Kreis herumdrehen oder noch interessanter, eine Fahrt machen, die sich als vergeblich erweist.

00:01:03: Ganz ursprünglich sprach man auch nicht von Radeln, sondern von velozipedieren.

00:01:09: Ich stelle es mir wirklich ein bisschen lustig vor, meine Familie und Freunde zum gemütlichen Sonntagsvelozipedieren aufzufordern.

00:01:17: Zum Glück führen wir heute kein theoretisch dröges Gespräch über die Bedeutung von Wörtern, sondern wir lassen der puren und entschleunigten Radelleidenschaft quer durch NRW freien Lauf.

00:01:29: Vorbei an Wasserschlössern, Industriekultur, Höhenzügen und Schotterpisten.

00:01:35: Dabei drehen wir uns bestimmt nicht im Kreis und ich bin mir sicher, spätestens mit Beendigung dieses Gesprächs stellen wir fest, egal aus welcher Motivation,

00:01:46: Fahrrad fahren erweist sich als ganz und gar nicht vergeblich. Übrigens zehn der beliebtesten deutschen Fahrradrouten führen durch NRW.

00:01:55: Also kommt als Gravel- oder Mountainbiker, Rennradprofi oder Alltagsradler mit auf unsere Tour. Wir starten im wunderschönen Baldeneysee in Essen und begrüßen hier mit einem herzlichen

00:02:08: "Tach" unsere Rutenplanerin. leidenschaftliche Radsportlerin und meine Gesprächspartnerin Jule Wagner.

00:02:16: Den bereits begeisterten Bikern und Bloglesern bestimmt besser bekannt als Jule radelt.

00:02:22: Liebe Jule, gerne möchten wir zusammen mit dir die zu erradelnden Highlights in NRW besser kennenlernen. Sowohl als Einsteiger und auch als Profi.

00:02:33: Doch zuerst: Bitte stell dich und deinen Weg nach oder besser durch NRW einmal vor. Ja, hallo, liebe Claudia. Ich freue mich sehr, dass du heute hier bist und dass wir uns über das für mich schönste Hobby der Welt.

00:02:47: Unterhalten dürfen, das Fahrrad fahren.

00:02:50: Es ist mal eine gute Frage, wo fängt man da an? Weil Fahrrad fahren tut ja fast jeder schon seit Kindesbeinen an. Lernt man irgendwann zwei, drei, vier, fünf, sechs

00:02:59: Dann äh habe ich's aber auch eine ganze Weile wieder vergessen oder ich hatte immer ein Rad, aber das stand im Keller und 2016, 201 h

00:03:09: abe ich es wiederentdeckt. So lange her. Ich habe zwei, drei Jahre. Da beginnt sozusagen auch diese Jule-Radelt-Reise, die ja jetzt seit fast 15 Jahren

00:03:20: sich immer weiterentwickelt, sage ich mal, wie ein großer Prozess und mein Leben begleitet. Kannst du dich noch erinnern, wie du Fahrradfahren gelernt hast? Ich kann mich auf jeden Fall an

00:03:29: ein aufgeschlagenes Knie erinnern. Ich auch. Bei den Nachbarn auf dem Grundstück, die hatten zu ihrer Hofeinfahrt, die bergab ging, eine kleine Treppe, die ich mit den Augen sehr fixiert habe und ja, man fährt meistens dorthin, wo man hinschaut.

00:03:43: Genau auf diese Treppe zu und ja die Wand neben der Treppe, die war dann auch sehr schnell sehr nah. Und das war der Grund, warum das Rad erstmal im Keller wieder verschwand? Nein.

00:03:52: Nein nein, nein, nein, da da kann ich mich nicht mehr wirklich dran erinnern. Ja, hier und da fragt man eine Fahrradtour stattgefunden, aber so als ich sage mal Sportgerät, ja dazu kam's erst

00:04:01: dann halt viel später.

00:04:03: Warst du als Kind ein Buskind oder ein Radkind? Sowohl als auch, also Kindergarten und Grundschule, aber es war alles fußläufig und als es dann auf die weiterführende Schule ging, da sind wir auch mit unserer Dorfklique, auch mit dem Bus gefahren und so zum Ende

00:04:17: so Klasse acht, neun, zehn, bin ich auch häufig mit dem Rad schon zur Schule gefahren. Bist du eigentlich Essenerin? Ja, ich

00:04:23: bin in Essen geboren in meiner pubertären wilden Zeit habe ich immer gesagt zwar, wenn ich groß bin und wenn ich kann und endlich 18 bin, dann ziehe ich nach Köln. Das habe ich auch weite Welt. Ja. Hast du's geschafft? Nein. Auf die andere Ruhr Seite. Mhm.

00:04:39: So zehn Kilometer auf die andere Ruhrseite und dann aber auch relativ schnell wieder zurück. Und mittlerweile, also Köln finde ich immer noch gut. Ich habe eine ganze Weile viele Wochenenden dort verbracht.

00:04:50: Weil in Essen liegt

00:04:52: abends so der Hund begraben und ich fand irgendwie den Charme der Stadt immer sehr schön und so ganz anders als hier in Essen, aber muss ehrlicherweise gestehen, dass mir Köln viel zu groß ist.

00:05:03: Ich mag so dieses heimelige Essen. Hier kenne ich mich aus, hier fühle ich mich wohl, hier habe ich alles. Hier ist alles sicher. So schön mitten am Baldeneysee im Grünen, da kann ich das schon verstehen, dass die Großstadt da äh einen etwas anderen Hauch.

00:05:16: Was magst du denn an Köln besonders gerne? Ich glaube so lieben gelernt habe ich Köln eigentlich mit der Fahrt im Zug über den Rhein, mit dem Blick auf die Stadt.

00:05:27: Auf den Dom und ja dort das Bahnhofsgebäude verlassen und dann wirklich diesen Dom dort stehen zu haben und ich habe mich dann halt meistens

00:05:37: , ja da in die Museumsviertel Domplatte Altstadt aufgehalten, ja Rheinpromenade. Ich fand das einfach sehr schön. War nochmal eine Nummer größer als die Ruhr. Darf man da eigentlich Fahrrad fahren am Rhein? Mhm.

00:05:50: Köln in der Altstadt. Ich weiß es gar nicht. Da war ich auch aber auch nie mit dem Fahrrad. Ah, das finden wir immer zusammen da muss man ja auch Bier trinken. Aber wehe du fährst mir weg. Das kann ich überholt haben. Mit dem E-Bike hinterher. Ich habe hier nur ein altes Holland. Ja, sehr gut.

00:06:04: Es sieht alt aus. Es ist gar nicht so alt, ne, aber ist doch wunderbar. Mhm. Wie kam es denn dann 2016, 2017, dass du dir überlegt hast, so, jetzt hole ich hier mein Rad ausm Keller und

00:06:14: entwickel einfach meine Leidenschaft, ja wie das so ist mit den Leidenschaften, sucht man die sich ja meistens erstmal nicht aus. Also beim Radfahren, das Rad kam eigentlich mehr zu mir. Es rollte zu mir, genau.

00:06:27: Ich hatte damals einen Freund und mit dem ging die Beziehung in die Brüche und so mehr oder weniger habe ich

00:06:34: bei dem gewohnt, ja nicht offiziell, aber na ja, ich war sehr selten zu Hause und ja, das ging dann in die Brüche. Ich war wieder zu Hause und dann war das irgendwie auch schon so ein bisschen hm ja.

00:06:45: So zu Hause sein, ja ist auch gut, aber ist auch gut irgendwie unterwegs zu sein und ja Liebeskummer, Schmerz, Flucht, da habe ich mir häufiger das Rad geschnappt.

00:06:57: Sich einfach irgendwie angeboten hat und bin halt damit losgedüst und

00:07:02: vor meinem Elternhaus bis zum Baldeney See sind es so knapp ah ich glaube so zwölf Kilometer, ist ja schon mal was. Ja.

00:07:11: Aber das war für mich eine super gute Entfernung und vor allem auch ein erreichbares Ziel und es ging vor allem auf dem Hinweg auch n

00:07:18: ur bergab. Aber motiviert. Wie genau bist du dann wieder nach Hause gekommen? Mit dem Bus.

00:07:28: Nein. Nein, nein, auch mit dem Rad, aber es hat sich dann so ein bisschen hochgefahren tatsächlich auch wortwörtlich, weil ja man ist erst Mal hingefahren

00:07:37: , hat dort eine Pause gemacht, ist dann irgendwann wieder zurückgefahren

00:07:41: und hat andere beobachtet. Dann fragt man sich ja auch, oh gut, wie sieht die andere Seite vom See denn aus? Und fährt dann mal ein Stück und dann fährt man halt mal rum und wieder nach Hause und ja, so sind die Kilometer halt immer ein bisschen m

00:07:52: ehr geworden und ja ich habe andere Radfahrer beobachtet und Radfahrerinnen, die am Ufer.

00:07:59: Vorbeigesaust sind, ich sage ganz gerne schweben, weil es waren häufig Rennradfahrer:innen und das war für mich irgendwie so Zauberei, irgendwie so schwerelos und schnell und so scheinbar.

00:08:12: So völlig ohne Kraftanstrengung

00:08:14: sah es aus. Wie immer. Ja und hatte irgendwie sowas von fliegen und ich dachte irgendwie, das möchte ich irgendwie auch mal machen und ja der Wunsch wuchs auch mal auf einem Rennradplatz zu nehmen und da begann die Suche nach einem Rennrad.

00:08:29: Also ich hatte ja das Glück und durfte schon den ein oder anderen Anfängerrennradfahrer beobachten

00:08:35: . Und ich würde sagen, mit Leichtigkeit und Schwerelos hat das nicht so viel zu tun. Ja, ich habe vermutlich die Anfänger nicht gesehen. Ja, ich glaube

00:08:46: ... Also wie heißt das Klickpedale? Ja, genau. Ich durfte schon mit dem ein oder anderen Üben, festhalten, damit das mit der Klickpedale erstmal geübt wird und ich glaube, man kann an der Stelle motivieren und sagen, es dauert vielleicht nur eine Stunde, bis man's raus hat, oder?

00:08:59: Und zwei, drei Ampeln. Ja, es dauert eigentlich keine Stunde. Also es geht, es geht es geht sehr schnell und es ist.

00:09:07: Für die meisten auch sehr einfach. Gefährlich wird's dann nur noch einmal kurz, wenn man wieder vergisst, dass man sie hat. Im ersten Moment und dann fällt man meistens einmal um

00:09:17: und dann ist es dann aber auch drin.

00:09:19: In dem Moment wird man hoffentlich nicht beobachtet. Och, eigentlich ist das auch ganz witzig. Ja. Also vorausgesetzt natürlich, man tut sich nicht weh. Ich finde das spannend, wenn ich jetzt sage, schön ist das natürlich, ein bisschen doof.

00:09:30: Du hast aus einer traurigen Situation heraus

00:09:33: einen Schatz gewonnen, oder? Hm ja grundsätzlich stimmt das? Ich habe tatsächlich sogar selbst vorher nochmal drüber nachgedacht und habe festgestellt, dass es ja w

00:09:42: irklich meistens so ist, dass.

00:09:45: aus eher unschönen Situationen etwas Schönes wachsen kann oder dann, wenn es uns nicht so gut geht, etwas besonders Schönes wachsen kann, weil wir ganz viel Potential entwickeln, uns wieder dem Guten zuzuwenden. Mhm. Und ich glaube, da kam viel zusammen.

00:09:58: Ja, selten Schaden ohne Nutzen. Ja.

00:10:01: Sehr gut, ja. Vieles klingt ja abgedroschen, aber es ist halt immer dieser wahre Kern.

00:10:09: Ja. Du bist zum Baldeneysee gefahren, erstmal zwölf Kilometer, hast festgestellt, oh jetzt möchte ich gerne auch mit Leichtigkeit mehr Kilometer radeln.

00:10:17: Also ich glaube, ich hatte schon auch die ein oder anderen Male eine Situation, wie ich gedacht habe, ich möchte über etwas nachdenken oder reflektieren.

00:10:25: Möglicherweise stand mir dann aber die Anstrengung im Weg, um es durchzusetzen. Was war dieser zündende Moment

00:10:34: zu sagen, ich kämpfe mich jetzt da durch, ich fahre jetzt hier einfach auch mal bergauf. Ich möchte jetzt etwas herausfinden. Ja, gute Frage. Also ich hab tatsächlich

00:10:44: diese körperliche Anstrengung nie als wirkliche Anstrengung empfunden. Natürlich auf.

00:10:50: dieser körperlichen Ebene, aber es hat mich nie demotiviert. Es hat mich immer eigentlich mehr motiviert herauszufinden, was

00:10:58: alles so möglich ist, was kann ich überhaupt schaffen, wie schnell kann ich fahren, wie lange kann ich schnell fahren was dann natürlich erstmal nicht sehr lang ist, aber

00:11:09: ja man wächst ja so mit seinen Aufgaben, die man sich da so selbst auferlegt und das ist vielleicht auch das Spannende dann einfach zu schauen, wo sind meine Grenzen.

00:11:18: Und lassen die sich verschieben oder kann ich auch drüber gehen und

00:11:21: was passiert dann? Glaubst du, dass es wichtig ist beim Austesten der eigenen Grenzen immer eine Portion Humor mitzunehmen? Also man merkt, das ist ja total dröge. Ja, auf jeden Fall.

00:11:32: Also ich finde es total wichtig, dass man trotz

00:11:36: schwierigen Lebenssituationen oder ja Grenzerfahrungen im Leistungsbereich jetzt beim Fahrradfahren halt immer sich auch

00:11:45: darauf besinnt, dass es immer auch nur Momente sind oder Abschnitte und ich sage mal, wenn ich jetzt so einen Background fahre, der ist halt irgendwann vorbei hey.

00:11:55: Oder wenn ich eine lange Tour fahre, ich weiß ich

00:11:59: komme halt irgendwo wieder an und das lässt sich halt immer auch ins richtige Leben übertragen und wie's halt so ist, mit dem Humor gelingt vieles leichter, wenn man ihn sich behält und ihm war es eigentlich immer wichtig

00:12:11: auch in den ganzen Jahren, die sich da jetzt so zusammengeradelt haben, auch wenn ich Sport gemacht habe, auf ich sage mal, ambitioniertem Hobbyniveau, dass man darüber nicht vergisst,

00:12:21: dass man seine Freizeit.

00:12:24: auf dem Rad verbringen, dass man damit nicht sein Geld verdient und dass man das für sich macht natürlich und dass man mit Sicherheit

00:12:33: um an die Grenzen zu kommen oder wie sagt man Ziele, die man sich vielleicht gesteckt hat, gewisse ja Trainings macht und sich da irgendwie auch so ein bisschen durchquält an manchen Tagen, aber dass man am Abend immer noch

00:12:46: mal ein Bierchen trinkt.

00:12:47: Oder in der Pause eine Pommes isst. Oder Keks... oder eben ein Keks... oder ein Stück Schokolade. Genau. Kuchen. Dass man sich das halt bewahrt und ja sich nicht zum eigenen Sklaven macht.

00:13:01: Finde ich einen guten Punkt, ja. Bist du vorher, ich hoffe, ich trete dadurch nicht in irgendein fetten Näpfchen, schon

00:13:08: sehr sportlich ambitioniert gewesen oder bist du so ein Durchschnittsmensch? Also ich

00:13:15: würde sagen mit Sport hatte ich's nicht so.

00:13:19: Also ziehe ich jetzt da raus, dass im Prinzip jeder mit dem Radeln anfangen könnte? Ja auf jeden Fall und das ist ja das Schöne am Radfahren.

00:13:29: Und deswegen motiviert mich meine eigens auferlegte Mission, möglichst viele Menschen davon zu überzeugen, dass Radfahren sehr schön ist, einfach mit jedem Alter aufs Rad steigen zu können. Also natürlich

00:13:41: ist es jetzt wahrscheinlich, wenn sich jetzt jemand angesprochen fühlt, der in der Mitte seines oder ihres Lebens steht, da jetzt nochmal Profi zu werden, es wird dann natürlich schwierig, aber grundsätzlich

00:13:53: das Radfahren für sich zu entdecken, um die Welt zu sehen, die kleine Welt

00:13:58: im Großen oder die große Welt im Kleinen ist das Rad einfach perfekt und

00:14:04: zugänglich Bist du ein Profi? Ich bin .. nee, ich bin auf gar keinen Fall Profi. Im Kekse essen vielleicht. Ja ja genau.

00:14:16: Aber du hast doch schon viele Rennen mitgemacht, oder? Mhm ja genau, also mich hat da am Anfang besonders das sportliche Fahren

00:14:24: interessiert und auch so gecatcht eben, wie ich gerade sagte, weil ich schon irgendwie so in Flammen stand dafür, auch zu gucken.

00:14:34: wo kann die Reise hingehen? Wie wie sportlich kann ich werden? Und irgendwie ist das halt mit diesem schnell und lange Radfahren und durch den ersten Kontakt mit dem

00:14:43: Rennrad,

00:14:44: was ich dann irgendwann tatsächlich ja dann hatte, hat sich dann für mich natürlich auch die Frage gestellt, ja, was mache ich denn jetzt damit? Wo fahre ich denn jetzt überhaupt hin und wo kann ich mit diesen schmalen Reifchen überhaupt langfahren? Das nenne ich jetzt weibliche Intuition. Wo fahre ich hin? Und ja, es ist schon

00:15:00: am Anfang erstmal eine Herausforderung gewesen, auch sich auf so ein Fahrrad zu setzen und da ist man noch mit einer Reifenbreite von 23 Millimetern gefahren.

00:15:08: Also ich fahre heute am liebsten mit fünfundvierziger breiten, also mehr als das doppelte. Sind das diese Luftballonreifen, die ich manchmal sehe, am Strand? Nein. Nein, mittlerweile, ja, fahren viele mit dem Gravel-Bike

00:15:18: Rennrad sozusagen mit Mountainbike Bereifung, um das mal so ganz einfach auszudrücken. Die Reifen, sie sind einfach ein bisschen breiter, aber damals mit dem Rennrad, ja,

00:15:26: da fragt man sich halt schon irgendwie so, wenn da jetzt so ein Schrott auf den Weg kommt oder so einen Kopfsteinpflaster, oh Gott, oh Gott, was mache ich hier? Und Schotterwege und Kopfsteinpflaster gibt es ja hier auch.

00:15:36: ein oder anderen und ja, um überhaupt erstmal herauszufinden, gibt's außerdem bei einer See vielleicht noch andere Wege, wenn ich damit fahren konnte, ähm habe ich mich hier dem lokalen Radsportverein angeschlossen

00:15:48: und ja, da gab's halt auch eine Sportabteilung mit Lizenzfahrern. Da gab es tatsächlich keine

00:15:57: Frau

00:15:58: zu dem Zeitpunkt, also eine Frau aber ohne Lizenz und mich hat das mit dieser Lizenz, das hat sich irgendwie so spannend angehört. Was ist das? Eine Lizenz zum Radfahren. Wow. Autofahren, Führerschein.

00:16:11: Äh ja so ähnlich

00:16:13: Ja, also das ist im Prinzip die Eintrittskarte zum Radrennen fahren. Mhm. Und über den Radsportverband bekommt man diese Lizenz und dann gibt es halt verschiedene Rennen übers Land verteilt, zu denen man sich dann halt melden kann.

00:16:27: Dann fährt man halt da hin und dann fährt man halt so ein Rennen. Und ja ich sage mal,

00:16:32: der Sprung ins kalte Wasser, also ich bin Mitglied geworden, habe dann sofort eine Lizenz gleich mitbestellt und dann sofort mal eben zu so einem Radrennen aufgebrochen und...

00:16:42: Was soll ich sagen? Ernüchternd. Es war auf jeden Fall eine

00:16:48: krasse Erfahrung. Also ich hatte vor nichts eine Ahnung. Ich wusste nicht, wie verhält man sich in einem Radrennen? Wir standen irgendwann halt alle an der Startlinie und alle sind plötzlich losgebrettert.

00:16:57: Und irgendwann kamen die dann auch wieder von hinten an mir vorbei und du standst an so einer Staubwolke und ja so ungefähr alles ungefähr und ja wir sind dann halt losgerast. Ich war in so einer kleineren Gruppe drin und irgendwie,

00:17:08: man gibt sich so untereinander Zeichen, wenn man sich zum Beispiel bei der Führung abwechselt und man signalisiert das auch meistens, indem man irgendwie ja mit dem Ellbogen

00:17:16: irgendwie so ein kleines Signal nach hinten gibt, dass man dann halt die Gruppe verlässt, sich nach hinten fallen lässt, die anderen halt aufholen oder man dran vorbeifährt und sich an die Spitze setzt, um halt den anderen Windschatten zu geben. Dann habe ich mich nur gefragt,

00:17:26: was macht die denn da vor mir die ganze Zeit mit ihren Armen verdorcht nochmal? Hilfe? Und ja irgendwann habe ich das dann verstanden und dann hat die mich erstmal angeschissen,

00:17:36: was ich, warum ich nicht nach vorne komme und so. Ja, ich habe mich dann erstmal entschuldigt und bin dann nach dem Rennen auch nochmal hin und habe dann gesagt, sorry, ich habe irgendwie keine Ahnung, aber jetzt habe ich sie, ne und ja, dann wird das so von Mal zu Mal besser. Und ja, hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht.

00:17:51: Rückblickend muss ich sagen, irgendwie schon so kurios, weil das waren so Radrennen, wo man halt so zwischen fünfzig und siebzig Runden 1,3

00:18:00: bis 1,7 Kilometer fährt und man fährt immer an so einem Bus vorbei, mit der die Moderation des Rennens drinnen und oben so eine Tafel,

00:18:08: Runden halt angezeigt werden und man denkt schon die ganze Zeit: Oh Gott ich sterbe gleich, mir tut alles weh. Und diese Zahl, da steht irgendwie immer die gleiche, tut sich überhaupt nix, ne? Äh genau. Ich habe immer gesagt: Rund um den Kanaldeckel.

00:18:22: Also doch im Kreis herumdrehen. Doch im Kreis. Wie war das bei den Bayern, ne? Doch. Ja. Der Ursprungsgedanke ja.

00:18:29: Aber grundsätzlich ist er beim Radfahren auch tatsächlich so. Es ist ja alles rund. Vielleicht ist es deshalb auch.

00:18:34: einfach so eine sehr runde Sache. Oh ein schönes Wort. Die Touren sind meistens auch rund. Also meistens kommt man da wieder an, wo man

00:18:44: losgefahren ist. Es sei denn, man macht jetzt eine größere Reise oder Bikepacking und hat seine Tour in mehrere Abschnitte aufgeteilt, aber trotzdem ist man irgendwann wieder zu Hause. Mhm. Und ja, jeder, jede Tour ist im Prinzip ja eine

00:18:58: eine Rundreise. Ja, du hast ganz recht.

00:19:00: Aber vergeblich erweißt es sich trotzdem nicht oder? Nein. Was findest du denn eigentlich auf deinen Reisen, wenn es nicht gerade Rennen sind oder findest du auch was bei den Rennen? Hm also grundsätzlich finde ich was in jeder Fahrt.

00:19:13: Ob das jetzt zum Einkaufen ist oder um den Weinersee ist, was ich heute ja immer noch regelmäßig mache oder ob das eine Rennveranstaltung ist oder eine Tour oder

00:19:23: weiß der Geier, ganz egal, solange sich die Pedale drehen und man ein bisschen aufmerksam ist unterwegs, kann man...

00:19:33: Also es ist natürlich.

00:19:34: Individuell unterschiedlich und liegt im Ermessen eines jeden Einzelnen, was man da mitnimmt und mir hat das Radfahren halt ganz viel gezeigt von der Natur.

00:19:43: Von den Menschen und auch, ich sage mal,

00:19:46: jetzt wird's ein bisschen schmalzig: Die Schönheit auch in jedem Wetter zu sehen.

00:19:54: Ja, die Landschaft auch in den verschiedenen Jahreszeiten zu beobachten und

00:19:59: Ich bin halt viele Rennen auch im Sauerland gefahren oder ja, bisschen weiter entfernt, und es ist egal wo man ist, jede Landschaft hat so ihre

00:20:09: Eigenheiten und selbst wenn man häufiger an einen Ort wiederkehrt, den man schon kennt, er verändert sich halt immer. Nicht immer nur zum Guten,

00:20:18: aber meistens, ja, sind da einfach sehr viele Schönheiten versteckt. Das ist ein Beispiel. Das nächste Beispiel ist eigentlich hier der See, der direkt vor der Tür ist. Also ich liebe es

00:20:29: total am Ufer entlang zu rollen und einfach aufs

00:20:32: Wasser zu schauen, das ist wahrscheinlich so ähnlicher Effekt wie Menschen, die vorm Feuer sitzen und ins Feuer schauen oder am Strand stehen und aufs Meer blicken. Ja, es ist wirklich zu jeder Jahreszeit anders und doch gleich.

00:20:44: Und es sind so die Kleinigkeiten, die dann auffallen, wenn ein Baum plötzlich Knospen kriegt und man sich darüber freuen kann oder im Naturschutzgebiet neue Tiere auftauchen.

00:20:55: Oder einfach irgendwie immer so eine Schildkröte am Rand sitzt und man sich gerade fragt, ob man eine Fatamorgana gesehen hat. Auch da sitzt dann tatsächlich eine Schildkröte, ne? Radelst du immer alleine? Mhm, nein.

00:21:06: Also gerne auch in Gesellschaft.

00:21:08: Auch gerne alleine, aber auch gerne eine Gesellschaft. Eine Gesellschaft bedeutet zu zweit oder eine Gruppe, Freunde, Fremde? Ja, sowohl als auch tatsächlich. Superschön ist es.

00:21:19: Oder habe ich die Erfahrung gemacht, die ganzen Learnings, die ich so hatte in den Jahren auch weiterzugeben,

00:21:26: dann fährt man meistens mit Menschen, die man nicht kennt. Mhm. Ich war schon mal hier und da als Guide unterwegs und dann haben wir auch ein bisschen Fahrtechnik

00:21:34: gemacht, sowohl auf dem Mountainbike als auch auf dem Rennrad und ja, das ist eine total feine Sache, wenn man das, was man selber sich irgendwann mal auf die Pfanne geschafft hat, ja, weitergeben kann und damit anderen auch helfen kann und dann auch die die Geschichten von anderen

00:21:49: zu hören, wie sie zum Radfahren gekommen sind und ja sich zusammenzutun, um das Radfahren einfach noch ein bisschen schöner zu machen,

00:21:56: um die Expertise sozusagen auszutauschen, entstehen Freundschaften? Ja, sind wir, aber da strahlst du. Ja, ganz viele, ja. Also so lang wie mich das Radfahren begleitet, begleiten mich auch viele

00:22:09: Menschen, ja und dadurch, dass ich viele Rennen gefahren bin und hier und da unterwegs war, ja, ist

00:22:17: alles sehr verteilt, aber man sieht sich immer mal wieder und viele Freundschaften sind schon ganz lange da. Also mal angenommen ich wäre jetzt Fahrradneuling mit meinem Hollandrad und

00:22:28: würde sagen Jule, könntest du bitte mal ein bisschen mit mir Fahrrad fahren? Wo würdest du mit mir langfahren? Ich würde dir sagen, dass ich gerne in der Natur unterwegs bin. Ich habe beispielsweise Familie.

00:22:42: Welche Route würdest du für mich raussuchen hier in NRW? Hach, das ist schwierig. Es gibt zu viele. Vielleicht auch über zwei Tage sprechen. Ja. Ich habe eine Idee. Wir überlegen uns eine Route hier im Ruhrgebiet

00:22:56: Mhm. Dann vielleicht in Richtung Ostwestfalen. Mhm. Und was haben wir noch?

00:23:00: Rheinland. Rheinauf, Rheinab. Ja, also am besten kenne ich mich natürlich hier im Umland aus. Mhm. Also auch im direkten Umland, weil ich

00:23:10: derzeit festgestellt habe

00:23:12: dass, je älter man wird und je höher Freizeit, je weniger Freizeit man hat, man sich Gutes tut, wenn man gleich ab der Haustür losfährt und na ja gut, jetzt wohnen wir ja natürlich auch irgendwie im Fahrradparadies gefühlt, sodass es mir

00:23:26: schon manchmal sehr schwer fällt, wenn irgendwie eine Veranstaltung ist

00:23:30: wo ich auch sehr, sehr gerne teilnehme, das Fahrrad ins Auto zu legen und dann mit dem Auto zu einer Fahrradveranstaltung zu fahren. Genau, darum spielt sich das meiste eigentlich hier ab.

00:23:39: Und dadurch, dass wir hier so, ja ich sage mal in gewisser Weise bunt wohnen, weil wir können ganz viel

00:23:49: Berge fahren. Mhm. Was sich mit dem Hollandrad als Anfänger wahrscheinlich nicht so gut anfühlt. Wir können aber auch flach durch den Wald fahren

00:23:58: durch den Wald fahren, wir können flach am Baldeneysee entlangfahren

00:24:01: oder wir können auch wirklich über Wirtschaftswege fahren. Vielleicht erweitern wir, ich würde nicht mit dem Hollandrad kommen, sondern du würdest mir sagen, Claudia eines meiner Räder. Das passt. Welches würdest du mir empfehlen? Tatsächlich ein Gravelbike,

00:24:15: das ist ja mittlerweile, also ich sage immer eierlegende Wollmilchsau, weil ja man damit einfach am wenigsten eingeschränkt ist.

00:24:23: Oder man, ich sage mal, sehr spontan fahren kann, wenn man sich jetzt nicht vorher schon eine Route zurechtgelegt hat oder geplant hat.

00:24:31: Genau, ja. Da nimmt man dieses Gerät und erfährt einfach drauf los und Anfänger geeignet.

00:24:38: Ist es eigentlich, ich sage immer ganz gerne, egal in welchem Terrain. Viele sagen ja dann immer, oh Berge, oh nee, da habe ich keinen Spaß. Und ich versuche dann, also ich verstehe das, klar, dann, wenn's anstrengend wird, haben wir meistens keinen Spaß.

00:24:53: Man da jetzt nochmal so ein bisschen tiefer reingeht, finde ich, kann man

00:24:56: auch aus der Anstrengung immer was gewinnen, gerade beim Bergefahren wird man ja zumindest auch mit einer Abfahrt belohnt oder mit einer schönen Aussicht. Mhm. Und

00:25:03: da lohnt es sich dann schon, das ein oder andere Mal auch sich etwas anzustrengen und ich sage halt auch immer, es ist schon auch relativ, diese Anstrengung, weil

00:25:12: man sitzt ja selber auf dem Rad und man entscheidet selbst, wie feste man jetzt reintritt oder ob ich absteige und vielleicht ein paar Meter schiebe, um irgendwo hinzukommen.

00:25:22: Es tut ja niemandem weh. Es ist ja

00:25:25: der Spaß, den wir uns machen. Ja, das mag ich im Sport auch ganz gerne man steht selber entscheiden kann und die umliegenden oder man jemandem gefallen muss und deswegen etwas durchziehen. Absteigen ist durchaus auch

00:25:38: eine gute Option. Ja.

00:25:40: Absolut. Ja und mittlerweile haben wir hier ja ein richtig gutes Wegenetz über sämtliche Bahntrassen, die umgebaut wurden. Viele sind von der Wegbeschaffenheit

00:25:51: megagut.

00:25:53: Dass man jetzt auch, ich sage mal, sehr entspannt über viele Trassen, auch mit dem Rennrad zum Beispiel fahren könnte, aber ja, wenn man halt links und rechts mal was sieht, wo man vielleicht mal einen Abstecher machen möchte, dann ist das Rennrad

00:26:05: schon mal so ein bisschen auch eine Einschränkung. Also für mich jedenfalls mittlerweile. Was die Bahntrassen so zu bieten haben, da kann man wirklich

00:26:14: Hunderte Kilometer aneinander basteln, zusammen mit Ruhrtalradweg bis auch in andere Bundesländer hinein. Wir bleiben mal hier in NRW. Wir wollen's ja nicht übertreiben. Ja.

00:26:25: Genießt du das auch hier an den alten Zechen und so vorbeizufahren? Ja, total.

00:26:29: Also es ist ja häufig, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die nicht gebürtig von hier kommen oder das Ruhrgebiet nur aus verwunschenen Sagen kennen, dann glauben mir tatsächlich auch viele noch, dass es hier auch sehr schmuddelig ist und dreckig und Kohle und Industrie und qualmende Hochöfen, Tagebau, Bergbau,

00:26:48: ja Zechen halten.

00:26:49: Und so weiter und ich nutze die Gelegenheit dann auch, wenn wir Besuch bekommen oder Fahrradfreunde hierher kommen, immer die Gelegenheit, um mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen und zeige dann halt auch ganz gerne die.

00:27:03: Industriekultur, die sich mittlerweile so gewandelt hat, dass man doch einfach sehr staunt, wie sich das alles hier zu einem Gesamtbild fügt.

00:27:13: Wo wirklich dieser Industriecharme sich so mit der Natur verwoben hat und ja, sich auf eine ganz charmante Art und Weise irgendwie ergänzt, wie es

00:27:24: meiner Meinung nach auch sonst nirgends ist. Also ich hab's jedenfalls noch nicht irgendwann das gesehen oder gefunden. Erzähle mir mal von deinem Blog.

00:27:33: Hast du dir damals, als du begonnen hast mit dem Fahrradfahren? Kam da auch der Blog zustande? Hast du da überlegt, so und jetzt berichte ich direkt darüber? Nein. Um Gottes Willen. Also eigentlich war's so,

00:27:46: begonnen habe Rad zu fahren war ich schon so von meinem Wesen her.

00:27:53: Nicht so sehr aufgeschlossen und auch wenig offen würde ich sagen, bisschen schüchtern vielleicht.

00:27:59: Wer mich heute kennt, der glaubt das nicht. Mhm. Aber schon eher zurückhaltend

00:28:03: würde ich sagen und das war natürlich für mich, jetzt auch ein total neuer Anfang. Ich kannte auch sonst niemanden

00:28:10: aus dem Radsportbereich. So familiär war auch niemand irgendwie groß sportlich unterwegs und ich habe mich halt gefragt, gut, irgendwie ist das spannend, wie kann ich das festhalten, ich schreibe mal so einen Blog.

00:28:21: Damals war das ja so wie... was heute Podcast ist, war damals, das Blog schreiben und ich fand das irgendwie ein ganz spannendes Format und habe mir dann so einen Blog im Netz

00:28:32: mir zusammengeklöppelt

00:28:34: und das war dann aber auch alles für die Öffentlichkeit gesperrt. Also es war eigentlich nur für mich, für meinen damaligen Freund und für die

00:28:43: Menschen aus der Familie, die irgendwie daran Interesse hatten, dem

00:28:47: zu folgen, war mein Fahrradtagebuch sozusagen und ich habe dann, ich weiß gar nicht, wie genau

00:28:55: die Reihenfolge war, also da gab's ja dann noch StudiVZ, Facebook. Ach ja stimmt, das ist ja wirklich schon, ja. Ja, ich habe dann da so hin und wieder mal so Auszüge aus dem, was ich geschrieben habe, gepostet und das haben ja dann mehr Leute gesehen, also

00:29:10: nur hier aus meiner inneren Blase sozusagen, aber da kam dann immer was, ach das klingt doch total spannend und wo kann man da dann mehr lesen und irgendwann habe ich gedacht, na gut, dann schalte ich das halt frei und dann gab's dann davon die Steigerung, dass ich dann mal einen Link

00:29:24: zu dem Bericht

00:29:24: veröffentlicht habe. Oh ja und das wuchs dann irgendwie und die Berichte wuchsen auch und aus so einem Rennbericht mit heute bin ich 50 Runden 1,2 Kilometer in Köln-Mühlheim um den Kanaldeckel gefahren. Danach war ich sehr müde und bin dann nach Hause gefahren, daraus wurden dann ganz schnell, ja,

00:29:42: große Geschichten eigentlich, die darauf abgezielt haben, das Drumherum auch zu beschreiben.

00:29:47: Und so die Randanekdoten zu schildern und eben irgendwie auch einen Mehrwert zu schaffen für die Menschen, die das lesen.

00:29:55: Ob die jetzt nun Rad fahren oder nicht, ganz egal, aber jeder Tag bringt ja irgendwie.

00:30:01: zumindest auch wenn man auf einem Radrennen ist, eine lehrreiche Situation mit sich und die habe ich dann schon auch schon versucht, da irgendwie zu verarbeiten und dann kam irgendwie noch

00:30:09: dazu, dass diese Geschichte mit dem Humor und den Keksen

00:30:13: und alles so ein bisschen mit der rosaroten Brille, äh durch die Keksbrille. Ich weiß nicht, wie man's sagt. Durch die Brille. Ja, zu sehen, alles nicht so ernst zu nehmen und schon noch ein bisschen humoristisch darzustellen und da hat es sich dann tatsächlich angeboten.

00:30:25: Potschnautze ein bisschen nach außen zu kehren und die ein oder anderen Begrifflichkeiten da nochmal.

00:30:31: wieder aufleben zu lassen. Machst du das eigentlich hauptberuflich mit dem Fahrradfahren, darüber schreiben? Das wäre sehr schön. Nein, also der Blog ist irgendwann gewachsen

00:30:42: mit den Erlebnissen und mit

00:30:45: der Vielzahl auch an äh Veranstaltungen, an denen ich teilgenommen habe und vor drei Jahren bin ich Mama geworden. Da ist es dann im Blog zumindest ein bisschen weniger geworden, weil natürlich

00:30:57: werden die Veranstaltungen fehlen. Ja, auch die Geschichten drumherum fehlen.

00:31:02: Dafür gibt es ganz viele andere Geschichten, auch mit Radfahren. Ja, genau. Aber da fehlt dann leider ein bisschen die Zeit oder vielleicht auch die Kraft und die Energie sich am Abend nochmal zwei, drei Stunden hinzusetzen und irgendwie eine Geschichte zu schreiben.

00:31:16: Wie schaffst du das

00:31:18: ein Hobby, dein Beruf, deine Leidenschaft zu einen und auch Mutter zu sein. Also wenn ich dir jetzt zu nahe trete, dann alles gut. Ähm

00:31:27: aber ich bin selber Mutter und ich glaube viele Frauen stellen sich die Frage, wie kann man ein eine zeitintensive Leidenschaft.

00:31:36: mit dem lieb gewonnenen Alltag einén. Also es ist

00:31:41: nicht immer ganz leicht, mhm. Weil unsere Tage ja nur 24 Stunden haben und es ist aber auch immer einem Lebensabschnitt anzupassen.

00:31:50: Glaube ich. Also das Hobby Radfahren, so wie ich das mal gemacht habe, hat schon meinen ganzen Alltag auch bestimmt.

00:31:58: Und wenn man da auf so einem gewissen Niveau Rad fährt

00:32:02: aber irgendwann auch noch mal Familie haben möchte, glaube ich, muss man schon irgendwann auch den Absprung schaffen, weil mit so einem gewissen Pensum oder mit dem Pensum,

00:32:11: was ich damals da gefahren bin und Familienleben und Kinder, das funktioniert natürlich nicht, aber das war mir auch von Anfang an klar, dass ich sage

00:32:19: ich mache das jetzt, weil jetzt macht mir das Spaß und ich gucke, wie sich das fügt, aber ich will natürlich schon irgendwann auch Familie haben und da wird sich natürlich irgendwie was ändern. Man macht sich ja kein Bild davon. Was das dann am Ende tatsächlich bedeutet, wenn man tatsächlich so einen kleinen Schnuppel dann zu Hause hat. Ähm,

00:32:38: aber es hat alles

00:32:39: seine Zeit, wie man immer so sagt, ne und so kann man alles nebeneinander leben, aber alles auch in Maßen oder in dem Maße, wie es auch für alle gut ist. Und damit meine ich nicht nur mich, sondern auch natürlich meine Frau und unser Kind

00:32:55: und ja das ist schon wichtig, dass wir alle auch gut zusammen funktionieren und dass so ein Hobby nicht über allem schwebt und das Fahrrad

00:33:04: ist ja eigentlich perfekt, um es auch in den Alltag zu integrieren, also wirwohnen so ein bisschen ab vom Schuß. Wir versuchen mit dem Rad einkaufen zu fahren oder wir fahren die Kleine damit zur Tagesmutter und.

00:33:17: so komme ich halt auch, wenn natürlich nicht vergleichbar mit den sportlichen Kilometern von vorher, aber auch zum Radfahren und für mich geht es um das Fahren an sich

00:33:27: mittlerweile, ich muss nicht wie das vielleicht mal war kleines Beispiel habe ich mal gesagt, dass

00:33:34: sich Radfahren unter zwei Stunden gar nicht richtig lohnt.

00:33:37: Also wenn Kinder mitfahren, dann kommt man sehr schnell auf zwei Stunden das ist richtig, aber jetzt so unter der Prämisse Training und Wettkampf oder Veranstaltungen fahren, da macht es irgendwie keinen Sinn unter zwei Stunden, weil da hat man dann irgendwie ein Programm oder so, ne, was man dann da abspult und

00:33:53: sagt man immer so lapidar, dafür ziehe ich mich gar nicht um, ne

00:33:56: so, dass ist halt dieser Gedanke, den lebe ich halt schon ganz, ganz lange nicht mehr, weil ich festgestellt habe für mich, dass ich mittlerweile

00:34:06: auch zehn Minuten halt lohnen aufs Rad zu steigen, weil's mir so sehr viel gibt.

00:34:12: Das ist so mein mein Ventil, meine Zeit, der Weg zu mir selbst, auch in fünf Minuten, wenn man halt mal merkt, boah, ich muss jetzt hier mal raus.

00:34:21: Die einen gehen joggen, die anderen machen einen Hundespaziergang oder setzen sich

00:34:28: irgendwie hin und trinken eine Tasse Kaffee und für mich ist das dann halt zehn Minuten Radfahren. Die Tasse Kaffee das stimmt, ja. Also hast du dein Gravel-Bike? Gravel-Bike nicht gegen ein Buckfeed-Bike

00:34:42: umgetauscht, um das Kind immer mitzunehmen? Mhm nein, also ich habe immer schon gesagt, Radfahren gehört halt zu meinem Leben dazu. Ich möchte das auch gar nicht mehr missen

00:34:51: und auch alleine Radfahren und auch trotzdem irgendwie noch sportlich Rad fahren. Das soll halt alles bleiben und

00:34:58: wenn ich für mich Radfahren gehe, dann möchte ich da auch niemanden dabei haben.

00:35:01: Wenn man das mal so sagen darf. Das ist so die Zeit, die Zeit dann tatsächlich für mich. Aber es gibt natürlich auch eine gemeinsame Fahrradzeit. Wir haben ein Cargo-Bike, also ein Lasten-Bike, wo die Kleine vorne drin sitzen kann.

00:35:17: Und ja, wir können alle zusammen unterwegs sein, das ist halt perfekt. Also wenn man so ein bisschen radbekloppt ist, dann hat man halt

00:35:24: auch für jede Situation ein anderes Fahrrad. Wie viele hast du? Oh. Also mehr.

00:35:31: Ja. Manche Räder teilen wir uns auch, aber wenn die Kleine jetzt Geburtstag hat, dann zieht hier das

00:35:40: 15. Fahrrad ein. Wow! Genau, die sind hier alle sehr verteilt. Mit oder ohne Stützräder? Och, ne.

00:35:47: Es ist wichtig, dass man ohne Stützräder Fahrradfahren lernt, oder? Ja, zu meiner Zeit war das noch ganz wichtig, glaube ich. Heute macht man das irgendwie nicht mehr. Also ich hatte da auch so ein Learning, dass, wenn die Kinder mit dem Laufrad starten, man auf gar keinen Fall mehr

00:36:01: Stützräder montieren sollte, weil das drei Schritte zurück sind.

00:36:04: Die meisten schaffen's dann auch relativ schnell nach dem Laufrad die Pedalumdrehung auch noch mit dazu zu lernen.

00:36:12: Und dann geht das recht flott. 15 Fahrräder. Bei drei Leuten. Jetzt muss ich überlegen, was es überhaupt alles für Fahrräder gibt. Also ich habe gelernt.

00:36:21: An dieser Stelle sei gesagt, ich habe am Anfang gedacht, das heißt Gravel-Bike, aber dann gibt es das Mountainbike, es gibt das Rennrad.

00:36:29: Laufrad lassen wir jetzt mal außen rum, von CityRad habe ich auch schon mal was gehört. Also es gibt im Prinzip für jede Situation ein Fahrrad. Ja.

00:36:39: Schon.

00:36:40: Welches ist denn so das Grundbike, was man haben sollte, um im Alltag und für eine nette Tour klarzukommen? Ich bin dabei wieder ganz schnell bei dem Gravel-Bike.

00:36:50: Mittlerweile und ansonsten, wenn man so auch viel in der Stadt unterwegs ist.

00:36:56: Ja, macht tatsächlich so ein so ein City-Rad natürlich auch Sinn. Klapprad? Äh ja, wir haben auch ein Klapprad. Ach echt? Ja, genau, aber bis man mit dem von hier in der City ist,

00:37:05: klappt man auch selbst, glaube ich. Ja, also da ist ein Körbchen hinten drauf, wurde jetzt tatsächlich auch schon länger nicht bewegt. Die, ich sage immer, die Klappraddame Annabella

00:37:16: Weil es steht Annabella auch drauf. Mhm. Ist da tatsächlich auch irgendwie aus einer Fabrik? Ich glaube, aus Köln mhm. Damals baute Wunder glaube ich.

00:37:28: irgendwelche Rohre für Waffen. Also und dann hatten die so eine metamorphose und haben dann Fahrradrohre produziert und zusammengeschweißt und

00:37:37: entstanden? Und ist das eine Rarität oder tatsächlich ein nützliches Utensil?

00:37:42: Ich zeige es dir gerne. Alle schauen, wie ein Klapprad ausschaut.

00:37:49: Ja, ich habe da jetzt tatsächlich auch mal im Blog zu geschrieben. Klein aber oho. Mhm. Großartiges Fahrrad, totale Entschleunigung, weil, wie gesagt, also

00:37:57: man kommt gar nicht in in die große Versuchung, damit schnell fahren zu wollen, weil es auch sehr schnell sehr anstrengend wird damit. Ich saß schon mal auf einem. Ja, genau darum äh

00:38:05: tut man sich ein Gutes, es zu nehmen, wenn man sich ein bisschen entschleunigen will.

00:38:09: So der Kurzurlaub auf dem Fahrrad sozusagen. Das Gegenteil von entschleunigen ist Beschleunigen, Downhill, auch ein Thema für dich? Nicht mehr. Also so richtig Downhill sowieso nie. Ich habe immer so ein Problem schon gehabt mit Höhe

00:38:22: und zwischendurch, ich bin ja viel Mountainbike-Marathon gefahren.

00:38:27: Da fährt man die ein oder andere Abfahrt auch mal runter. Dann kamen irgendwann ja auch die Mountainbikes mit mehr Federweg.

00:38:36: auf die

00:38:37: Bildfläche, vollgefederte Fahrräder okay. Also wo jetzt nicht nur die Federgabel vorne eine Federung hat, sondern halt auch quasi in der Mitte des Fahrrads noch

00:38:47: eine Dämpfung eingebaut ist, sodass man wirklich gar nicht mehr eigentlich gucken muss, wo man lang brettert so ne. Man brettert halt einfach überall drüber

00:38:54: und das Fahrrad macht doch schon den Rest. Genau, ja. Mut zum Vertrauen, ja genau, aber ja man kann halt irgendwie nicht alles machen, ne? Und dadurch

00:39:04: dass mittlerweile einfach die Zeitfenster zum Radeln so klein geworden sind, versuche ich mich da irgendwie auch schon auf ja die

00:39:11: Radarten zu beschränken, die mir in kurzer Zeit den größten Benefit liefern und das ist halt

00:39:18: schon das Rennrad und das Gravel-Bike und macnhmal auch das Mountainbike. Und wenn dein Kind ankommt und sagte Mama, ich wünsche mir jetzt

00:39:27: ein Downhill Bike. Ich möchte mit dem Lift hochfahren.

00:39:30: Würdest du die Hände überm Kopf zusammenschlagen, jubeln? Ich glaube weder noch. Also ich würde, glaube ich, schon versuchen, ihr das zu ermöglichen, aber also man glaubt das ja nicht, bevor es die Kleine gab, hätte ich nicht gedacht, dass man so solche Gefühle entwickeln kann, auch für Situationen, wenn so ein Kind so

00:39:46: grade so kurz vorm Fallen schon so äh so mit einem Auge gucken mag. Von daher weiß ich jetzt nicht so genau, wenn sie jetzt kommt und sagt, sie möchte Downhill fahren. Wahrscheinlich könnte sie das alles machen, aber ich muss dann da glaube ich nicht zugucken. Mhm. Ich verstehe dich. Und jetzt trete ich wahrscheinlich in eine totale konventionelle Schublade.

00:40:05: E-Bikes. Wie stehst du dann zu? Ich finde E-Bike super.

00:40:09: Ja? Ja. Auch für jedes Alter tatsächlich. Also jetzt natürlich nicht unbedingt für Kinder, die gerade anfangen, Fahrrad fahren zu lernen, aber es hat

00:40:19: finde ich in jedem Alter seine Daseinsberechtigung und entgegengesetzt der Vorurteile irgendwie. Unsere Gesellschaft wird faul, hat

00:40:28: es immer noch was damit zu tun, dass man an der frischen Luft ist und dass man sich bewegt und fortbewegt und ich kann da nichts Negatives dran finden.

00:40:39: Und ich kann nur

00:40:40: dazu raten oder es empfehlen, äh halt einen Helm zu tragen und also da schlage ich tatsächlich die Hände überm Kopf zusammen, wenn mir E-Bike, Fahrer und Fahrerinnen im Wald entgegenkommen und dann halt keine Helme aufhaben, denke ich dann halt auch irgendwie gut.

00:40:55: Deine Gehirnmasse will dich jetzt nicht unbedingt sehen. Kann du nicht einen Helm aufziehen? Also irgendwie ja, ist es schon

00:41:03: Für alle Beteiligten im Fall eines Sturzes schöner, glaube ich, wenn man einen Helm trägt.

00:41:09: Wir sollten uns selbst immer so viel wert sein, uns gut zu schützen. Du überzeugst nicht belehrend, sondern überzeugend. Was empfiehlst du noch?

00:41:18: Mitzunehmen auf eine Fahrradtour.

00:41:20: Ich wollte gerade sagen, ja jetzt äh spricht's mir natürlich sofort aus der Seele, die Verpflegung darf natürlich nicht fehlen. Ich habe auch immer was dabei, ob ich's brauche oder nicht. Häufig trage ich Kekse.

00:41:32: auch wochenlang mit mir spazieren. Diese Astronautenkekse. Ja genau, zum Beispiel. Wo man nachher aber auch zum Beispiel, also es gibt ja diverse Riegel, ich hab's mal mit Selberbacken versucht, klappt auch hin und wieder, aber die muss man dann tatsächlich auch relativ zügig

00:41:47: vernichten und sollte man nicht unbedingt Ewigkeit mit sich spazieren fahren, die sind einfach nicht so lange haltbar, ne. Ähm genau, aber es ist halt auch schön, wenn man flexibel ist und vielleicht zwei, drei Euro in der Tasche hat und irgendwo einkehren kann und

00:42:01: kurz es sich gut gehen zu lassen. Genauso schön ist es aber auch natürlich irgendwie den Keks aus der Rückentasche zu ziehen und

00:42:08: auf einem freien Feld einfach Halt zu machen, sich kurz hinzusetzen, irgendwie was zu essen, was zu trinken und einmal mit dem Blick von der Heide aus

00:42:16: die Industriekultur zu schauen oder auf den Baldeneysee.

00:42:19: Planst du eigentlich danach deine Routen? Also natürlich zum einen das Naturschauspiel, das dich erwartet, aber auch die Lokalitäten, die am Wegesrand so zu finden sind. Ja schon manchmal. Ja, wenn ich alleine unterwegs

00:42:34: bin, mache ich mittlerweile nur noch selten, also richtige Pause, schon hier und da mal halt.

00:42:40: Einfach auch, um Fotos zu machen, weil Bilder einfach sehr viel sprechen und man mit Bildern natürlich auch die Community immer ganz gut catchen kann, um zu zeigen, oh, wie schön es hier ist

00:42:50: Das sind dann sozusagen die gewollten Zwangspausen. Würdest du mir hier für unsere schöne Aufnahme, für unser schönes Gespräch ein paar Bilder zur Verfügung stellen von deinen Touren?

00:42:59: Na selbstverständlich. Danke schön. Wie fotografierst du, mit dem Handy? Ja, mit dem Handy oder ich nehme mal die Kamera mit, tatsächlich auch. Also, Fahrradhelm, Verpflegung?

00:43:08: Handy oder Kamera? Mhm, genau, ja. Ja.

00:43:11: Pannenzeug fehlt natürlich. Glücklicherweise braucht man's ja selten, aber und wenn man's braucht, hat man's dann ausnahmsweise mal nicht dabei ich habe aber auch den Eindruck,

00:43:21: dass sich da ein bisschen was gewandelt hat. Also in den achtziger Jahren, ich bin ja ein Kind achtziger Jahre, hatte ich den Eindruck, dass man permanent irgendwas flicken musste und den Reifen in irgendein Wasserbottich halten musste, um das Loch zu finden.

00:43:32: Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mehr ganz so viel und ganz so weit mit dem Fahrrad unterwegs bin, aber ich glaube, ich habe bestimmt in den letzten 20 Jahren nicht mehr flicken

00:43:40: müssen und habe mich gefragt, ob das tatsächlich am besserem Material liegt. Oder du bist einfach sehr wenig gefahren, aber das werden wir ändern. Nicht ein ja mittlerweile hat man auch

00:43:56: die gute Möglichkeit ein oder es gibt den Umstand, dass man überhaupt gar keinen Schlauch mehr flicken muss, weil man einfach gar keinen Schlauch mehr fährt. Auch echt? Ja. Luft im Reifen und Pannenmilch.

00:44:04: Ah okay, wieder was gelernt. Dann spart man sich das mit der Flickerei. Das funktioniert ganz gut. Im Moment ist es doch so, mein liebt es oder man hasst es, weil es ist manchmal eine Sauerei das Ganze zu montieren.

00:44:17: Ich hatte noch nie Probleme. Bei mir hat immer alles gut gut geklappt und ich hatte auch noch nie Pannen, wo mir die Milch

00:44:22: um die Ohren geflogen ist. Glücklicherweise und durch diese Milch, die halt in dem Reifen ist, verschließen sich die Löcher von innen. Man muss immer

00:44:30: ein bisschen nachpumpen, also ein bisschen neue Luft rein und kann dann weiterfahren. Möchtest du das auch alles lernen oder ist das alles so selbsterklärend? Also

00:44:39: ich glaube, ich müsste tatsächlich nochmal arg in mich gehen, wenn ich eine Route plane und dann geht mir irgendwas kaputt. Die Fahrradmechanikerin, die ist jetzt nicht so gebürtig in mir drin. Mhm ja.

00:44:49: Aber für jedes Problem gibt es ja eine Lösung. Ich habe deine Handynummer. Ja, also natürlich sollte man äh sich

00:44:58: schon vor so einer Tour überlegen, wo fahre ich lang und wenn ich eine Panne habe, wie komme ich dann da weg oder was ist in der Umgebung? Ich mache zum Beispiel auch, wenn wir zu im Urlaub sind und ich unbekannte Wege fahre, ich

00:45:11: kommuniziere auch immer meine Route. Ich plane das mit Komoot, dann bekommt meine Frau auch den Link zu der Route

00:45:18: wenn irgendwas passiert, dass sie halt weiß, dass ich irgendwo da auf dieser Route bin und da sollte man sich natürlich auch gut um sich kümmern und da schon sehen, dass man

00:45:27: immer in Sicherheit ist. Ich finde, das ist ein ganz spannendes Thema, weil viele Menschen sich oftmals manche Strecken vielleicht gar nicht zutrauen oder auch alleine zu fahren, weil sie Angst haben, dass sie eine Panne haben könnten.

00:45:40: Mhm. Und das

00:45:42: versperrt einem natürlich die Möglichkeiten gute Entdeckungsreisen für sich zu machen mit dem Fahrrad, weil eben diese Angst im Vordergrund ist und ich versuche da schon auch immer zu ermutigen, drauf loszufahren und wenn tatsächlich mal irgendwie eine Panne passieren sollte, wo man wirklich gar nicht mehr weiterkommt, dann ist immer

00:45:58: irgendwas in der Nähe. Irgendjemand kommt immer vorbei oder man läuft halt zur nächsten Haltestelle, zur Tankstelle oder man ruft halt

00:46:04: irgendwo an und lässt sich abholen und noch besser ist es natürlich sich einfach vorzubereiten auf sowas, also mal so einen Technik

00:46:11: Workshop mitzumachen, einfach das zu üben zu Hause, wie man so einen Reifen pflegt, wie man Schlauch wieder dicht bekommt, wie man vielleicht

00:46:20: ja eine gerissene Kette wieder zusammenklöppeln kann, wie man eine Schaltung einstellt.

00:46:25: Oder eine Bremse. Da sind so diese Sachen, wo halt meistens irgendwie was kaputt geht und es ist halt auch kein Hexenwerk. Man muss es sich nur einmal

00:46:34: eigentlich auf die Scheibe schaffen mhm. Und dann kann's eigentlich losgehen und man hat halt diese Angst nicht, wenn was passiert. Sind wir ja hier im Frühsommer?

00:46:43: Angenommen, wir wären jetzt so vorbereitet, dass wir wissen, wie ein Fahrrad zu reparieren ist oder wen wir anrufen können. Was würdest du mir denn jetzt hier vorschlagen, zu sagen, Claudi, finde mal im Frühsommer heraus, vielleicht mit Familie, die und die Tour zu

00:46:57: rfahren, gibt es etwas, was du mir hier als ultimativen Tipp empfehlen könntest?

00:47:05: Klar den Baldeneysee. Ja, der ist gar nicht so der ultimative Tipp

00:47:09: im Sommer, weil dann ist da ja sehr viel los. Also mittlerweile man hat das auch deutlich

00:47:15: die letzten zwei Jahre mit Lockdown Pandemie und Co

00:47:20: dass viele Menschen, was ja auch schön ist, die Natur wieder entdeckt haben und äh festgestellt haben, hey, ich kann ja auch rausgehen in die Natur und Wandern und Radfahren und draußen sein und hey, es fühlt sich toll an. Wow, Fluch und Segen. Ja genau, was natürlich dazu führt, dass sich gerade natürlich bei so einem bei einem See-Hotspot natürlich sehr viele Menschen

00:47:39: treffen und

00:47:40: ich sage mal, wenn man ein bisschen schneller fahren möchte als Schrittgeschwindigkeit, fährt man halt woanders lang oder man stellt sich darauf ein, dass man ein gutes Training in Sachen Respekt und Toleranz macht.

00:47:50: Weil ja man einfach sehr gut aufeinander aufpassen muss und ja Rücksicht aufeinander nehmen sollte. So wie das halt so ist,

00:47:58: aber das ist dann nicht unbedingt der Funfaktor für jeden. Also so das ultimative Highlight hier.

00:48:07: Muss ich ganz ehrlich sagen, schwierig, weil so das ganze Ballungsgebiet Ruhrgebiet, die Städte, Nähe und die Verbindungen innerhalb

00:48:15: der Städte einfach zum Erradeln großartig ist. Also eigentlich könnte ich empfehlen so.

00:48:24: sechs Wochen Sommerferien mal im Ruhrgebiet zu machen. Mhm. Und ein Radrundenreise zu machen, ja.

00:48:31: Ich habe hier natürlich so meine Hotspots. Ich fahre gerne zum Wülfrather Canyon, das ist ein Steinbruch, der ist hier in der Nähe, der hat so ganz türkisfarbenes Wasser.

00:48:40: Man glaubt das gar nicht, wenn man drauf schaut, also dass da wirklich echtes Wasser da unten diesem Steinbruch ist, weil das so surreal aussieht. Das ist sehr empfehlenswert, aber das ist halt einfach für mich eine gute Entfernung für so die Radrunden, die ich...

00:48:53: Ansonsten steht hier eigentlich ein Highlight neben dem anderen, wenn man sein Auge ein bisschen schult ... gibt es im Internet Plattformen, wo ich mich erkundigen könnte? Also zum Ruten

00:49:05: Plan gibt es ja den Anbieter Komoot.

00:49:10: Da gibt's auch die Möglichkeit, sich Highlights anzeigen zu lassen oder man kriegt sie automatisch angezeigt und man kann anhand dieser Highlights sich quasi sehr leicht Runden zusammenklicken

00:49:20: und man kann dort auch die Routen, ich sage mal, vorhin ansehen oder nachfahren.

00:49:27: Da habe ich auch so ein paar Collections hier aus dem Umland mit Routenempfehlungen, wo man sich dann halt bedienen kann, um die Routen nachzufahren und ansonsten, ja, gibt es hier natürlich

00:49:37: super viele Tipps auch aus der Touristik, Tourismus NRW, Radrevier, Ruhr, auch super schöne Ruten.

00:49:45: Also Radrevier Punkt Ruhr, die im Prinzip alles abdecken, was das Ruhrgebiet so

00:49:51: tatsächlich zu bieten hat. Jetzt waren wir ja ziemlich viel hier im Ruhrgebiet und auch rund um den Baldeneysee unterwegs. NRW ist groß. Wenn wir mal Richtung Sauerland blicken und wir uns nicht vorstellen, dass ich totale Anfängerin bin, sondern so ein richtiger Profi.

00:50:06: Wo würdest du denn dann mit mir hinfahren? Also.

00:50:08: Die Region um Winterberg ist schon großartig. Also auf geht's, ab ins Sauerland. Mhm ja.

00:50:16: Auf jeden Fall. Also es sollte einem klar sein, dass da die ein oder anderen Höhenmeter warten. Es geht viel rauf und runter, aber von der Landschaft her einfach

00:50:26: großartig und tatsächlich auch für jede Art von Fahrrad, also ob ich mit dem Touren, Trekkingrad unterwegs bin oder ob ich mit dem Griffel-Bike unterwegs bin oder auch mit dem Rennrad. Ich vergleiche

00:50:39: aas Sauerland...

00:50:40: Viele denken jetzt wahrscheinlich, hä, was soll das denn? Aber tatsächlich vergleiche ich es ganz gerne mit Mallorca. Huch! Was ist das? Ja, weil's also von den Straßen her tatsächlich

00:50:52: oftmals ähnlich ist, es gibt ein paar Unterschiede, keine Palmen, dafür Tannen und keine grünen Fensterläden. Dafür vielleicht ein paar.

00:51:00: Gardinen. Aber die Verkehrsdichte ist halt sehr gering.

00:51:06: Die Höhenmeter sammeln sich sehr mühelos.

00:51:10: Und fast unbemerkt teilweise, dass es ein wichtiger Anfang auf jeden Fall ein kleiner Motivator vielleicht, genau, ja und ich hatte letztes Jahr das Glück, noch im Spätsommer mal dort zu sein und

00:51:23: es war so das letzte

00:51:24: Wochenende, wirklich, mit also es war absolutes Sommerfeeling. Die Temperaturen, kurze Klamotten, irgendwie, ich hatte ein Eis nach dem anderen in Aussicht, tolle geplante Touren. Ich bin ein paar Mountainbike-Routen abgefahren mit dem Gravel Bike. Das war schon dann fürs Gravel-Bike sehr anspruchsvoll, aber

00:51:41: es war ein mega Erlebnis. Also ich habe mich nicht gefühlt, als wäre ich nur anderthalb Stunden

00:51:48: von zu Hause entfernt, sondern ich war wirklich drei Tage lang im Urlaub und hatte nachher das Gefühl, ich wäre eine Woche weg gewesen. War schön, ja.

00:51:56: Und das ist ja wirklich das, was es ausmacht am Ende, die Erholung und bei sich zu sein. Ja, es ist auch so schön, dir zuzuhören. Man hat

00:52:03: das Gefühl förmlich mit genießen zu können. Sowohl das Radeln als auch die Süßspeisen, ja es ist schon wichtig, dass man sich

00:52:13: auch ein bisschen belohnt natürlich für die Ackerei, die man da eventuell sich über den Tag zusammengeschafft hat und

00:52:19: ich sage halt immer, es ist so wichtig, dass wir die Zeit, die wir haben und die Freizeit, vor allem die wir haben, die so wertvoll ist, einfach,

00:52:27: uns so schön machen, wie es nur eben geht. Für mich ist es halt das Fahrrad.

00:52:33: Mein absolutes Zaubergerät, meine Zeitmaschine, mein alles.

00:52:39: Sozusagen, um mir die bestmöglichsten Momente in meiner Freizeit zu beschaffen, wenn ich.

00:52:44: drauf sitze und die Beine kreisen und die Laufräder sich drehen, dann habe ich sozusagen die Brille und den Blick für die kleinen Dinge vor der Nase.

00:52:55: Aber auch den Weitblick für die Ferne und die besten Ideen fließen und kommen, wenn ich auf dem Rad sitze und

00:53:01: ich glaube, dass es ganz vielen auch so gehen kann. Darüber versuche ich immer den Leuten das auch so so schmackhaft wie möglich natürlich zu machen. Also mich hast du auf jeden Fall überzeugt und ich freue mich von der Hollandrad-Radfahrerin zur Bikerin zu werden, mit Helm wohlgemerkt? Ja, sehr gerne. Ich freue mich hier ganz viele

00:53:19: Routen in NRW erkunden zu können. Freue mich, dass du mich da so na ja an die Hand nicht genommen hast, aber an meiner Pedale gezogen,

00:53:28: sie in Schwung gebracht hast.

00:53:31: Vielen, vielen, vielen Dank, dass du uns das Radeln in NRW, die Motivation, die dazu gehört, das Genießen, den Ausgleich so nahe gebracht hast und

00:53:41: wir uns ohne Fahrradfahren so schön begegnet sind. Ganz herzlichen Dank. Sehr, sehr gerne. Vielen Dank, dass wir

00:53:47: ein bisschen was vom Radfahren in die Ohren der Hörer innen schicken dürfen. So kriegen wir das hin. Dieses Projekt wird als Teil der Reaktion auf die COVID-19 Pandemie gefördert.

00:53:58: Music.

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